Seniorenbeirat nimmt Arbeit auf

Kirkel. Seit einigen Wochen hat in der Gemeinde Kirkel erstmals ein Seniorenbeirat die Arbeit aufgenommen. In seiner konstituierenden Sitzung wurde der 72-jährige Karl Reiß aus Limbach zum Vorsitzenden gewählt. "Ich habe gerade angefangen, mich einzuarbeiten", erzählte Reiß. Er war zu seiner offiziellen Vorstellung gestern ins Rathaus gekommen

Kirkel. Seit einigen Wochen hat in der Gemeinde Kirkel erstmals ein Seniorenbeirat die Arbeit aufgenommen. In seiner konstituierenden Sitzung wurde der 72-jährige Karl Reiß aus Limbach zum Vorsitzenden gewählt. "Ich habe gerade angefangen, mich einzuarbeiten", erzählte Reiß. Er war zu seiner offiziellen Vorstellung gestern ins Rathaus gekommen. Mit dabei waren auch der Sozialbeigeordnete Walter Nägle, der Leiter des Sozialbüros, Wolfgang Steiner - und natürlich Bürgermeister Frank John, in dessen Amtszimmer die Vorstellung stattfand. "Ich habe erst jetzt angefangen, mal zu sichten, was da alles auf mich zukommt", sagt Karl Reiß, "ich kann jetzt schon sagen, dass das eine ganze Menge sein wird." In Homburg gibt es den Seniorenbeirat schon seit vielen Jahren, "in kleineren Gemeinden ist diese freiwillige Einrichtung noch nicht so sehr verbreitet", erklärte Frank John, "aber wir sind da in Kirkel gerne Vorreiter". Wolfgang Steiner weiß auch, warum: "Kirkel tut gut daran, sich hier zu bemühen, denn derzeit zählen 25 Prozent unserer Bevölkerung zu den Senioren, das sind rund 2500 Einwohner. In zehn Jahren werden es 3000 sein." Kurzum, die Anforderungen an eine Gemeinde wüchsen, sich verstärkt mit den Bedürfnissen älterer Menschen zu befassen. Walter Nägle, der sich als Sozialbeigeordneter gerne auch bei anderen Gemeinden umhört, um dort die eine oder andere Idee aufzugreifen, weiß, dass vielerorts nicht nur Kinderspielplätze, sondern auch "Spielplätze" für ältere Menschen angelegt würden. In südlichen Ländern habe es da nie einen Bruch gegeben: "Da spielen ältere Männer seit jeher Boule auf dem Marktplatz." So etwas stellt man sich nun auch in Kirkel vor. Noch gibt es keine konkreten Pläne, "aber wir werden künftig bei der Planung von Kinderspielplätzen auch immer einen Bereich für ältere Menschen mit einplanen", erklärt Walter Nägle, "was Kindern gut tut, ist auch für Senioren geeignet, zum Beispiel ein Treffpunkt ohne Autoverkehr, eine schöne Lage in der Natur, fußläufig und gepflegt". Große Themen seien weiterhin Wohnen im Alter, Betreuung, eine gute Infrastruktur im Dorf, erklärt Reiß. Was sind die häufigsten Probleme, die im Sozialbüro angesprochen werden? "Es geht um die häusliche Betreuung von älteren Menschen, die pflegebedürftig werden", informiert Wolfgang Steiner, "viele Angehörige kommen zu mir und wollen wissen, welche Möglichkeiten es gibt, die Betreuung zu Hause zu bewerkstelligen und wo man dafür auch finanzielle Unterstützung bekommt." Kranke ältere Menschen seien eine Seite, sagt Walter Nägle, "aber es gibt ja auch noch viele sehr fitte ältere Leute, die gerne etwas für die Gemeinde tun würden. Die muss man erreichen". Als gutes Beispiel nannte Bürgermeister John die Siedlung Waldland, wo sich mehrere Rentner an Projekten beteiligt hätten: Sie bauen gerade einen Brunnen, sie halfen am Kasbruchweiher die Fische zu retten und sie stellten Bänke in ihrem Wohnviertel auf. "So stelle ich mir Seniorenarbeit vor", freut sich Karl Reiß.

Auf einen BlickWer bei der Seniorenarbeit mithelfen möchte, kann sich im Sozialbüro melden unter der Telefonnummer: (06841) 80 98 12. maa

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