Kira Bronder betritt mit ihrer Gitarre die Bühne. Im Hintergrund zeigt das Video ihrer Ballade "Das ist unsere Welt" Bilder aus dem syrischen Bürgerkrieg. Dann rappt ihr Mitschüler Phillip Jung für mehr Menschlichkeit. Die beiden Schüler der Mühlbachschule in Schiffweiler sind nur zwei von 120 Schülern, die kürzlich zum fünften Landestreffen des Schulnetzwerks "Schulen ohne Rassismus -Schulen mit Courage" im Kirkeler Bildungszentrum der Abeitskammer zusammenkamen. Für sie und ihre Lehrer ging es dort vor allem um Demokratie und Maßnahmen gegen Diskriminierung .

Im Saarland sind bereits 40 Schulen Teil der Initiative gegen Fremdenhass, zum Landestreffen kamen 18 von ihnen. "Ich bin dankbar für jede Schule, die dazukommt", sagte der Leiter der Landeskoordination des Netzwerks Erik Harms-Immand. Das Landestreffen, das im Saarland die Landeszentrale für politische Bildung ausrichtet, findet hier seit 2004 alle zwei Jahre statt. Beim diesjährigen Treffen stand der Austausch im Fokus: In Workshops lernten die Schüler die Arbeit von Organisationen kennen, die für ein diskriminierungsfreies Miteinander eintreten, darunter das Adolf-Bender-Zentrum, das Netzwerk für Demokratie und Courage Saar oder der Landesjugendring.

Bei der anschließenden "Ideenmesse" stellten die Schulen einige ihrer Projekte vor. Die Gesamtschule in Neunkirchen zum Beispiel organisiert ein Konzert, um ein Zeichen für mehr Toleranz zu setzen. Die Martin-Luther-King Schule in Saarlouis, erst seit kurzem "Courage-Schule" im Saarland, startete das Filmprojekt "Saarlouis - eine neue Heimat für Flüchtlinge?".

Für den Leiter Harms-Immand ist das Landestreffen eine gute Möglichkeit, das Netzwerk auszubauen und einem größeren Umfeld bekannt zu machen. Die Auszeichnung "Schule ohne Rassismus ", die die Landeskoordinationsstelle an Schulen vergibt, ist jedoch auch mit Verpflichtungen verbunden. Unter dem Motto "Demokratie ist kein Selbstläufer" müssen die teilnehmenden Schulen mindestens ein Projekt pro Jahr der Prävention von Rassismus widmen.