Schleiereulen hausen im Kirchturm

Kirkel-Neuhäusel. Die Burggemeinde Kirkel hat zwei neue Einwohner: Seit einiger Zeit können sich die Vogelschützer vom Eisbärenclub über drei junge Schleiereulen freuen, die im Juni im Turm der katholischen Kirche das Licht der Welt erblickt haben

 Schon bald werden die jungen Schleiereulen sich ein eigenes Jagdrevier suchen. Naturschützer hoffen, dass sie in der Region heimisch werden. Foto: SZ/Verein

Schon bald werden die jungen Schleiereulen sich ein eigenes Jagdrevier suchen. Naturschützer hoffen, dass sie in der Region heimisch werden. Foto: SZ/Verein

Kirkel-Neuhäusel. Die Burggemeinde Kirkel hat zwei neue Einwohner: Seit einiger Zeit können sich die Vogelschützer vom Eisbärenclub über drei junge Schleiereulen freuen, die im Juni im Turm der katholischen Kirche das Licht der Welt erblickt haben. "Das sind seit 1997 die ersten Jungtiere, die hier bei uns geschlüpft sind", weiß Manfred Näher, Verantwortlicher bei den Kirkeler Eisbären. Möglich gemacht hat das kleine Wunder auch eine intensive Nestpflege der Vogelschützer, die so dem Schleiereulenpaar die Brut im Turm erst ermöglicht hat. Zuletzt hatte die starke Population von Raben und Tauben zu einigem Unmut in Kirkel geführt (wir berichteten), nun scheint sich die Lage am Himmel über der Burggemeinde und vor allem am Turm der katholischen Kirche vorerst beruhigt zu haben. Nicht zuletzt deswegen gehen Manfred Näher und die anderen Eisbären davon aus, sich auch im kommenden Jahr wieder über Schleiereulennachwuchs in Kirkel freuen zu können. Schleiereulen sind eigentlich in Deutschland nicht heimisch. "Aber über die Jahrzehnte hinweg hat sich das Verbreitungsgebiet bis zu uns ausgeweitet." Problematisch könnte für die Tiere nun aber ein harter und kalter Winter werden. "Eine dünne Schneedecke macht den Tieren nichts aus. Aber wenn die Schneedecke gefriert und die Tiere nicht durch den Schnee jagen können, dann besteht Gefahr für die Vögel. Anders als andere Tiere ihrer Gattung haben sie keinen Kropf, können also kein Futter speichern." Wie es mit den drei Jungtieren weiter geht, das steht noch in den Sternen. "Diese Vögel haben festgelegte Reviere. Wenn die Jungtiere ausfliegen, dann müssen sie sich eigene Jagdareale abseits von dem der Elterntiere suchen." Doch Näher hat die Hoffnung, dass die Tiere in der Region bleiben. Mit drei Tieren ist das Gelege der Kirkeler Schleiereulen recht klein. "Vier oder fünf wäre natürlich besser. Wir gehen aber davon aus, dass es mehr Eier gegeben hat. Diese wurden aber nicht befruchtet oder bei einem Kampf mit einer Taube, deren Kadaver wir am Nest im Turm gefunden haben, zerstört." In Zukunft wird sich der Nachwuchs der Eisbären um den Nachwuchs der Schleiereulen kümmern. "Julian Guckert, einer unsere Nachwuchsvogelschützer, wird die Tiere im Auge behalten", so Näher.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort