Rutschpartie auf glatten Straßen

Homburg/Bexbach/Kirkel. Wer einfach nur hinausschaute, den Schlitten herauskramte oder durch die Winterwelt spazierte, für den war die verschneite Märchenlandschaft genau der passende Hintergrund - zumal sich am Sonntag sogar noch kurz die Sonne zeigte. Für alle, die hinterm Steuer sitzen mussten, erwies sich der Winter am Wochenende allerdings als weit weniger romantisch

Homburg/Bexbach/Kirkel. Wer einfach nur hinausschaute, den Schlitten herauskramte oder durch die Winterwelt spazierte, für den war die verschneite Märchenlandschaft genau der passende Hintergrund - zumal sich am Sonntag sogar noch kurz die Sonne zeigte. Für alle, die hinterm Steuer sitzen mussten, erwies sich der Winter am Wochenende allerdings als weit weniger romantisch. Zwölf Unfälle verzeichnete die Polizei in Homburg, Bexbach und Kirkel ab dem späten Freitagabend. Allein sechs davon ereigneten sich am Samstag ab etwa 16.20 Uhr, als es ziemlich glatt wurde und noch einmal starker Schneefall einsetzte. Es blieb in der Regel bei Blechschäden, in wenigen Fällen wurden die Menschen leicht verletzt. Die Autofahrer, hieß es, hatten sich im Großen und Ganzen auf die winterlichen Bedingungen eingestellt. Und das war diesmal mit besonderen Herausforderungen verbunden, denn da es unter anderem in Homburg kaum noch Streusalz gibt, konnten die Straßen nicht komplett schneefrei gehalten werden. "Wir haben geräumt und Split gestreut", dem noch kleine Restmengen Salz beigemischt waren, informierte gestern Thomas Quirin, Leiter des Homburger Baubetriebshofes. Dadurch sei dann auch ein bisschen Tauwirkung erzielt worden. Ab vier Uhr morgens waren die Männer und die Fahrzeuge des Baubetriebshofes am Samstag unterwegs, den ganzen Vormittag lang. "Am späten Nachmittag ging es dann noch einmal los", sagte Quirin weiter. Und da wurde es dann richtig glatt. Der Schnee auf den Straßen war platt gefahren, neuer fiel vom Himmel. Da zuerst die Hauptstrecken frei gehalten werden mussten, "war an die Nebenstraßen gar nicht zu denken", sagte Quirin. Das führte dazu, dass Autofahrer in der Region zu kämpfen hatten - gerade an Steigungen. Betroffen waren auch die Busse, der Verkehr wurde zwar offenbar nicht eingestellt, allerdings mussten wohl die Busfahrer stellenweise aufgeben, weil sie nicht weiter kamen. Generell ließen etliche Menschen ihre Fahrzeuge stehen, sodass vielerorts die Straßen wie leer gefegt wirkten. Mit dem Auto in Homburgs Innenstadt, Schwarzenbach, Kirrberg und Wörschweiler unterwegs war dagegen Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner. "Man muss eben angepasst fahren", sagte er. Er selbst sei am Samstag ohne Probleme durchgekommen, war gegen ein Uhr nachts zu Hause. Minus 10,5 Grad Celsius hatte er kurz zuvor auf seinem Autothermometer gemessen. Sollte es in den nächsten Tagen erneut schneien, dann müssen sich Autofahrer weiterhin damit rechnen, dass kein Salz gestreut wird. "Wir haben nur noch ganz wenig", berichtet Baubetriebshofs-Leiter Quirin. Der Nachschub an Split sei dagegen gesichert. Dass das Salz so knapp sei, liege nicht an der Witterung, sondern an den Lieferanten, betonte er. Normalerweise komme das Salz aus Nord-Ost-Frankreich. Drei Gründe nennt er für die Engpässe: Die Produktion wurde dort heruntergefahren, zudem gab es einen Streik, und mit dem verbliebenen Salz hätten sich die Franzosen zunächst einmal selbst beliefert. Das Salz, das es in Deutschland derzeit gebe, geht in den vom Schnee noch stärker betroffenen Nordosten des Landes. Und das bisschen, das da ist, werde zunächst einmal an diejenigen geliefert, die für freie Autobahnen sorgten. Er selbst rechnet für Homburg frühestens für Mitte bis Ende der Woche mit Salznachschub.

Auf einen BlickGegen 17.50 Uhr kam es am Samstag auf der A 6, Höhe Kirkel, zu einem Verkehrsunfall: Ein französischer Pkw-Fahrer kam mit seinem Wagen ins Schleudern und laut Polizei auf der linken Spur zum stehen. Es kam zur Kollision von insgesamt sieben Fahrzeugen. Eine Frau wurde leicht verletzt, Sachschaden: rund 30 000 Euro. red

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