Rückblick auf Jahrzehnte mit viel Spaß am Gestalten

Kirkel · Spaß haben ihm die Tätigkeiten für die Gemeinde und den Heimat- und Verkehrsverein stets gemacht: Otwin Wentz, Kirkeler Hauptamtsleiter von drei Bürgermeistern und HVV-Vorsitzender, hat den Ruhestand erreicht.

 Der scheidende Kirkeler HVV-Vorsitzende Otwin Wentz (l.) beim Besuch in der Redaktion bei SZ-Redakteur Ralph Schäfer. Foto: Hock/SZ

Der scheidende Kirkeler HVV-Vorsitzende Otwin Wentz (l.) beim Besuch in der Redaktion bei SZ-Redakteur Ralph Schäfer. Foto: Hock/SZ

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Sie ist zuende, die Ära Otwin Wentz beim Kirkeler Heimat- und Verkehrsverein (HVV) - zumindest, was offizielle Ämter angeht: Nach zwölf Jahren als Geschäftsführer und einer Dekade als Vorsitzender hat das Kirkeler Urgestein bei der jüngste Mitgliederversammlung nicht erneut kandidiert. Nach einstimmigem Votum der Versammlung ist Dominik Hochleneret, der bisherige Geschäftsführer , neuer Vorsitzender (wir berichteten), Geschäftsführer ist Pascal Fries.

Beim Besuch der Homburger SZ-Redaktion blickte Wentz gestern zurück - es wurde ein durch und durch positiver Rückblick, denn die Tätigkeit für den HVV hat dem 66-Jährigen nach eigener Aussage stets viel Spaß gemacht. "1994 hat mich der damalige Bürgermeister Arno Hussong gefragt, ob ich Geschäftsführer des HVV werden wolle, da konnte ich nicht Nein sagen". Es sei ein klarer Vorteil gewesen, dass er als Hauptamtsleiter der Gemeinde "sehr nahe am Geschehen war". Der Verein war und ist laut Wentz ein Förderverein der Gemeinde, parteipolitisch neutral, nur dem Wohl der Bürgerinnen und Bürger verpflichtet. Der langjährige Vorsitzende legt Wert auf die Feststellung, nie Mitglied einer politischen Partei gewesen zu sein.

"Wir haben in meiner Zeit je elf Gewerbeausstellungen und Hobbyausstellungen organisiert. Wichtig war auch die Diskussion um das Waldklassenzimmer, das letztendlich aus der Biosphären-Kernzone genommen wurde, was den Bestand auf Dauer gesichert hat." Die HVV-Abteilung Genealogie wurde gegründet, in der viel Namens- und Ahnenforschung betrieben wird. "Wichtig war uns auch die Herausgabe des Buchs ‚Sagenhaftes Kirkel ' von Gunter Altenkirch und Thomas Marx."

Der Heimat- und Verkehrsverein wurde 1949 in Kirkel-Neuhäusel überwiegend von Geschäftsleuten gegründet. 1974 nach der Gebiets- und Verwaltungsreform wurden die Aktivitäten auf Limbach und Altstadt ausgedehnt. "Unsere Arbeit ist dort nie richtig anerkannt worden. Mit neuen Ortsvorstehern gibt es erste Zeichen, dass sich da was ändert. Nach mehr als 40 Jahren ist es nach meiner Meinung längst überfällig, dass die drei Ortsteile mehr aufeinander zugehen."

Er könne seinem Nachfolger einen aktiven Verein mit gesunden Finanzen übergeben. "Wenn ich gefragt werde, bin ich jederzeit bereit, das Meine zu tun, dass es geordnet weitergeht", erklärt er seine Bereitschaft, dem HVV und seinen aktuell rund 130 Mitgliedern weiter mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Die Freizeit des Ruheständlers genießt Wentz, reist gerne mit seiner Frau. Wichtig ist ihm ein Leben lang die Musik: Er spielt Klavier, Trompete, Orgel und Gitarre. Im Mai lassen sich die Hobbys Reisen und Musik verbinden: "Dann geht's mit dem Cabrio von Passau nach Wien zum Open-Air-Konzert der Wiener Philharmoniker im Garten von Schloss Schönbrunn."

Hätte er für seinen Verein einen Wunsch frei, ohne aufs Geld schauen zu müssen, würde Otwin Wentz den Marktplatz umgestalten und das Mühlenweihertal als Freizeitanlage herrichten. Und was ist ihm nicht gelungen? Wentz braucht nicht zu überlegen: "Die Rekonstruktion der Zugbrücke auf der Kirkeler Burg. Dafür hatten wir nach der neuen Zuwegung vor zehn Jahren schon einen konkreten Plan gehabt. Aber das Landesdenkmalamt hat das Projekt nicht genehmigt", bedauert der engagierte Kirkeler.

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