Rat vertagt Entscheidung zu Bauplänen

Kirkel · Der Gemeinderat Kirkel hat gestern Abend getagt. Thema war der Bebauungsplan Mozartstraße.

 So wie diese Häuser an der Limbacher Weiherstraße könnten die Neubauten an der Mozartstraße aussehen, nach Einwänden aus dem Kreis des Gemeinderates und der Anwohner hat der Kirkeler Gemeinderat gestern entschieden, das Thema erneut im Bauausschuss zu beraten. Foto: Thorsten Wolf

So wie diese Häuser an der Limbacher Weiherstraße könnten die Neubauten an der Mozartstraße aussehen, nach Einwänden aus dem Kreis des Gemeinderates und der Anwohner hat der Kirkeler Gemeinderat gestern entschieden, das Thema erneut im Bauausschuss zu beraten. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Am Ende konnte sich der Gemeinderat Kirkel beim Thema "Aufstellungsbeschluss für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan Mozartstraße" gestern Abend weder zu einem "Ja" noch zu einem "Nein" durchringen. Stattdessen wurde der Tagesordnungspunkt auf Vorschlag von Hans-Josef Regneri, dem Fraktionssprecher der CDU, zurück in den Bauausschuss verwiesen.

Zum Hintergrund: Ein privater Investor hat die Absicht, an einer neu zu schaffenden Stichstraße an der Mozartstraße zehn neue Wohneinheiten zu bauen. Gegen diese Pläne gibt es Widerstand aus dem Kreis der Anwohner, die eine Minderung der Wohnqualität und eine verstärkte Verkehrsbelastung befürchten. Im Vorfeld der gestrigen Sitzung des Gemeinderates hatte sich der Ortsrat Limbach im zweiten Anlauf mehrheitlich für die Pläne ausgesprochen (wir berichteten).

Gestern nun ging es um den so genannten Aufstellungsbeschluss, also den formalen Beginn des Bebauungsplanverfahrens. Um für die Ratsmitglieder, aber auch die zahlreichen Gäste aus der Bevölkerung, einen einheitlichen Wissensstand zu schaffen, ging Kirkels Bürgermeister Frank John (SPD) vor Beginn der Aussprache auf schon geäußerte Kritikpunkte ein, so auf die befürchtete Minderung der Wohnqualität, "das ist eine sehr subjektive Bewertung, hier muss jedes Gemeinderatsmitglied nach eigener Vorstellung entscheiden", auf die veränderte Verkehrssituation, "hier erwarte ich in der Mozartstraße bei zehn neuen Wohneinheiten keine Verschlechterung", und auch auf die bestehende Versorgungsinfrastruktur, sprich: die Kapazität der vorhandenen Abwasserkanäle. Ganz an den Schluss seines Vortrags setzte John einem Hinweis.

So könne es durchaus sein, dass noch ganz andere Bauvorhaben in der Zukunft in diesem Bereich Limbachs möglich seien, sollte es am Ende kein "Ja" für die aktuellen Pläne geben. Was dann unter Umständen möglich sei, bedeute in der Tat eine Minderung der Wohnqualität, dies könne man sich in der Limbacher Weiherstraße oder im Kohlroterweg in Kirkel-Neuhäusel anschauen.

Was anschließend deutlich wurde: Es gibt Bedenken gegen die Pläne, von Seiten der Grünen, aber auch aus Reihen der CDU-Fraktion. So sprach sich Axel Leibrock von den Grünen dafür aus, die Entscheidung jetzt "nicht im Schweinsgalopp" zu treffen, "da gibt es einfach zu viele Unwägbarkeiten". Susanne Schmidt von der SPD hingegen zeigte wenig Verständnis für diese "riesen Diskussion". Aus ihrer Sicht müsse man stolz darauf sein, dass man als Gemeinde noch wachse, "und jetzt müssen wir sehen, wohin wir noch wachsen können". Am Ende war es der besagte Vorschlag von Hans-Josef Regneri, der eine deutliche Mehrheit im Rat fand. Nun soll der Bauausschuss erneut das Thema behandeln, danach sollen, so der Wunsch Regneris, auch Gespräche mit Anwohnern geführt werden.

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