Schulprojekt Fairtrade mit Computermäusen
Kirkel · Kirkeler Gemeinschaftsschüler löten in einem Projekt Bedieninstrumente für PCs.
Wer kennt es nicht? Man kauft sich eine neue Computermaus, freut sich über den günstigen Preis und denkt sich nichts weiter dabei. Aber was steckt eigentlich hinter diesen vermeintlichen Schnäppchen? Ganz einfach, sie sind so billig, weil die Bauteile von so einer Maus größtenteils unfair produziert werden. Dass das auch anders geht, zeigt die Gemeinschaftsschule Kirkel.
Wie die Schule mitteilt, hatten die Schüler der Klassenstufe 7 am 8. und 9. Mai selbst die Möglichkeit, die bisher fairsten Computermäuse der Welt zu löten. Sie bestehen zwar noch nicht zu 100 Prozent aus fairen Materialien, aber sie nähern sich Schritt für Schritt dem scheinbar unerreichbaren Ziel einer wirklich ohne jegliche Ausbeutung erzeugten Computermaus. Diese Mäuse kosten zwar etwas mehr als herkömmliche, aber dafür wurden die Bausätze eben fast vollständig fair hergestellt: ohne Kinderarbeit und mit angemessenem Lohn für die Arbeiter, sodass sie ihre Familien ernähren können. Zudem auch mit gutem Arbeitsklima und Urlaubsanspruch.
Die Bausätze wurden in einem zweitägigen Projektunterricht von den Schülern zu voll funktionsfähigen PC-Mäusen zusammengelötet. Und diese können nun für den angemessenen Preis von 25 Euro sogar erworben werden, so die Schule weiter. Interessierte können sich an die Gemeinschaftsschule wenden, Hauptstraße 75, 66459 Kirkel-Limbach, Telefonnummer (0 68 41) 98 00 40.
Diese Computermaus ist erst ein kleiner, dennoch bedeutender Schritt in die Zukunft der fairen Elektronik. „Wer in einem großen Elektronik-Discounter billige Geräte kauft, nimmt unfaire Bedingungen bei Arbeitern weltweit in Kauf. Die faire Maus ist ein kleiner Beitrag, dem entgegenzuwirken“, erläuterte Alexander Beer, Physiklehrer an der Gemeinschaftsschule, der für die Planung und Durchführung des Projekts verantwortlich war. Und er fügte hinzu: „Was jeder darüber hinaus tun kann, ist: Handys länger benutzen, etwa fünf statt nur zwei Jahre, Geräte reparieren lassen oder auch kaputte Geräte zum Recycling geben, um viele wertvolle Rohstoffe wiederzuverwerten“.
Was Nahrungsmittel, Kleidung und andere Dinge angeht, ist die Menschheit mit der nachhaltigen Produktion schon sehr weit gekommen. Tee, Kakao, Schokolade, Kaffee, Kleidung, Fußbälle und sogar Grabsteine kann man heutzutage schon fair erwerben. Da ist es doch an der Zeit, dass wir Konsumenten auch auf die Hersteller von Elektronikprodukten Druck ausüben, damit sie nach und nach zu einer fairen Produktionsweise übergehen.