Plaketten-Vergabe wird vertagt

Kirkel-Neuhäusel. Es war ein großes, ein beeindruckendes Jubiläum. Und eines, dem die große Politik in Berlin einen Streich spielte. Am Samstag feierte der Ortsverein Kirkel-Neuhäusel des Pfälzerwald-Vereins sein 100-jähriges Bestehen

 Als Anerkennung zum 100-jährigen Bestehens des Pfälzerwald-Vereins erhielt Hans Hager (links), erster Vorsitzender der Ortsgruppe Kirkel-Neuhäusel, aus den Händen von Bernd Wallner, dem Hauptgeschäftsführer des Pfälzerwald-Vereins Neustadt, eine Ehrenplakette. Foto: Thorsten Wolf

Als Anerkennung zum 100-jährigen Bestehens des Pfälzerwald-Vereins erhielt Hans Hager (links), erster Vorsitzender der Ortsgruppe Kirkel-Neuhäusel, aus den Händen von Bernd Wallner, dem Hauptgeschäftsführer des Pfälzerwald-Vereins Neustadt, eine Ehrenplakette. Foto: Thorsten Wolf

Kirkel-Neuhäusel. Es war ein großes, ein beeindruckendes Jubiläum. Und eines, dem die große Politik in Berlin einen Streich spielte. Am Samstag feierte der Ortsverein Kirkel-Neuhäusel des Pfälzerwald-Vereins sein 100-jähriges Bestehen. In der gut gefüllten Friedenskirche würdigten zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens das Engagement des Vereins, als Höhepunkt gedacht: die Verleihung der Eichendorff-Plakette durch Saar-Innenminister Stephan Toscani. Doch der fehlte - und mit ihm auch die besagte Plakette.

Dies lag allerdings nicht an Toscani, sondern am Umstand, dass die durch den Bundespräsidenten verliehen Auszeichnung für Wander- und Gebirgsvereine mit 100-jährigem Bestehen im Strudel der Ereignisse um den Rücktritt Horst Köhlers wohl nicht per Unterschrift vollzogen werden konnte.

Darüber zeigte sich vor allem Bernd Wallner, Hauptgeschäftsführer des Pfälzerwald-Vereins in Neustadt an der Weinstraße, wenig erfreut. In seinem Grußwort sagte er: "Das enttäuscht mich sehr. Vor allem deswegen, weil der Ortsverein Kirkel-Neuhäusel schon vor rund einem Jahr den Antrag gestellt und entsprechende Unterlagen gesammelt hat."

Doch im weiten Rund von Festrednern und Gästen trug man die "Berliner Schieflage" ansonsten mit Humor. Und Hans Hager, der erste Vorsitzende der Ortsgruppe Kirkel-Neuhäusel, konnte nach den zahlreichen Grußworten und Geschenkreichungen zwar keine Eichendorff-Plakette vorweisen, eine Plakette des Pfälzerwald-Vereins zum 100-Jährigen aus den Händen von Bernd Wallner und eine Eichendorff-Liedersammlung auf CD aus denen von Landrat Clemens Lindemann ersetzten aber wenigstens als Summe auf charmante Art die ausgebliebene Ehrung. Und Kirkels Bürgermeister Frank John brachte auf den Punkt, was viele dachten: "Wenn die Eichendorff-Plakette dann kommt, feiern wir einfach nochmal."

Es war diese gelöste Stimmung, die die ganze Festlichkeit auszeichnete, und die Würdigung eines Vereins, dessen Engagement, da waren sich alle Festredner sicher, weit über die eigenen Vereinsgrenzen hinausgeht. In der ökumenischen Andacht verglich Pfarrer Florian Geith den Verein gleich mit seinem "Wahrzeichen", dem Wanderstock.

Eine solch vielseitige Hilfe sei der Verein auch den Menschen in Kirkel, auch und gerade in unwegsamen Zeiten. Landrat Clemens Lindemann würdigte die Leistungen des Vereins mit einem Zitat des ersten deutschen Bundespräsidenten Theodor Heuss: "Der Sinn des Reisens ist es, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanders, unterwegs zu sein." Dieses "unterwegs" sei umso schöner, wenn man es nicht alleine erleben würde, so Lindemann. Schon vorab hatte er in seinem offiziellen Grußwort, Teil der aufwendigen Festschrift, den Pfälzerwald-Verein als "Träger saarpfälzischen Kulturgutes" eingeordnet und ihn mit seinem zahlreichen Veranstaltungen als "absolut verlässlichen Partner im Vereinswesen in der Region" bezeichnet.

Kirkels Bürgermeister Frank John schließlich würdigte die Kirkeler Ortsgruppe als Partner der Gemeinde bei der Pflege und Betreuung der gemeindlichen Wanderwege. Dies stelle einen nicht unerheblichen Beitrag zur Attraktivität Kirkels dar.

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