Notzufahrt soll Namen verdienen

Altstadt · Die Gemeinde soll für ein Gesamtkonzept zur Verkehrssituation rund ums Gewerbegebiet Zunderbaum eintreten, fordert der Ortsrat Altstadt. Die Absperr-Schranke soll erneuert und möglicherweise Video überwacht werden.

 Um ein Abbiegen aus der Notzufahrt des Zunderbaums in Richtung Altstadt unmöglich zu machen, sperren seit kurzem solche Betoneinfassungen die Ausfahrtsspur. Eine erneut komplette Schließung der Straße mit einer Schranke ist ausdrücklicher Wunsch des Altstadter Ortsrates. Foto: Thorsten Wolf

Um ein Abbiegen aus der Notzufahrt des Zunderbaums in Richtung Altstadt unmöglich zu machen, sperren seit kurzem solche Betoneinfassungen die Ausfahrtsspur. Eine erneut komplette Schließung der Straße mit einer Schranke ist ausdrücklicher Wunsch des Altstadter Ortsrates. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Das Industriegebiet Zunderbaum liegt bekanntermaßen zum größten Teil auf Kirkeler Gebiet, genauer gesagt auf der Gemarkung Altstadt . Genau dort hat man ein sehr waches Auge auf das Geschehen, befürchten doch nicht wenige, dass sich der eh schon starke Durchgangsverkehr im Ort durch das Industriegebiet noch verstärken könne. Grund für diese Ängste ist die sogenannte "Notzufahrt" zum Zunderbaum an der Strecke zwischen Altstadt und Kleinottweiler. Die soll eigentlich, wie der Namen schon sagt, nur in Notfällen genutzt werden. Aber: Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass Autofahrer diesen "Notfall" sehr weit auslegen und die Zufahrt fast schon routiniert nutzen.

Auf dem Papier hat die Gemeinde Kirkel in einem Vertrag mit der landeseigenen Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Saar als Vermarkterin des Zunderbaums und der Stadt Homburg als Partner bei der Entwicklung des Industriegebiets das eigentlich ausgeschlossen. Und auch ganz praktisch sollte zum einen eine Schranke, zum anderen eine entsprechend gestaltete Ausfahrt verhindern, dass sich Verkehr verbotenerweise seinen Weg durch Altstadt bahnt. Aber: Die Realität war, wie beschrieben, eine andere - zumal die Schranke schon kurz nach ihrer Installation mutwillig zerstört wurde.

All das war nicht zum ersten Mal Anlass für den Altstadter Ortsrat, sich mit diesem Thema zu befassen, zuletzt am vergangenen Dienstag. Auf Antrag der Grünen sollte geprüft werden, auf welche Art und Weise die Notzufahrt wirksam gesperrt werden könnte. Der Vorschlag: elektrisch versenkbare Poller. Dieser Idee konnten weder Ortsvorsteher Peter Voigt (SPD ) noch Kirkels Bürgermeister Frank John viel abgewinnen. "Das Problem ist", so John, "dass wir dort keinen Strom haben." Diesen an der Zufahrt verfügbar zu machen, bedeute einen zusätzlichen Finanzaufwand. Voigt seinerseits verwies aus eigener Erfahrung auf die Anfälligkeit solcher Systeme. Thomas Grotkamp von den Grünen bestand nicht auf einer Pollerlösung. Er machte aber klar: "Wir müssen darüber Einstimmigkeit erzielen, dass das eine Notzufahrt bleibt, genauso wie es im Vertrag festgeschrieben ist. Da soll kein Auto rein- und rausfahren." Wie dies technisch zu regeln sei, müsse nun eben geprüft werden. Alle Maßnahmen aber müssten, so Grotkamp, Teil einer verkehrlichen Komplettlösung rund um den Zunderbaum sein - einschließlich der angekündigten Sperrung der Ortsdurchfahrt Altstadt für den Schwerlastverkehr .

Bernd Weißmann von der SPD griff Grotkamps Gedanken auf. Auf seinen Vorschlag hin einigte sich der Ortsrat darauf, die zerstörte Sperrung der Straße mit einer stabileren Schranke wiederherzustellen und die Verwaltung damit zu beauftragen, für ein Gesamtkonzept zur Verkehrssituation rund um den Zunderbaum einzutreten. Auf Vorschlag von Ratsmitglied Carsten Baus (CDU ) soll dann auch geprüft werden, ob eine neue Schranke mit einer Video-Anlage überwacht werden kann und darf.

< Weiterer Bericht folgt

Zum Thema:

Auf einen Blick Die Notzufahrt zum Industriegebiet Zunderbaum an der Verbindungsstraße zwischen Altstadt und Kleinottweiler soll dann eine Zufahrt und Abfahrt zum Areal gewährleisten, wenn eine Notlage auf dem Gelände (Brand oder vergleichbares Unglück) zum einen den schnellen Einsatz von Rettungskräften fordert, zum anderen, wenn Personen zügig in einem solchen Fall den Bereich verlassen müssen. Die Regelzufahrt zum Zunderbaum liegt auf Homburger Seite an der B 423/Bexbacher Straße. thw

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort