Neuer Kindergarten in Altstadt In die alte Schule ist Leben eingekehrt

Altstadt · In der alten Altstadter Grundschule bietet die Kita „Himmelsgarten“ jetzt 101 Kita- und Krippenplätze.

 Als Ensemble aus denkmalgeschützter, alter Schule und modernem Anbau präsentiert sich das neue Zuhause der Kita „Himmelsgarten“.

Als Ensemble aus denkmalgeschützter, alter Schule und modernem Anbau präsentiert sich das neue Zuhause der Kita „Himmelsgarten“.

Foto: Thorsten Wolf

Die Formel ist recht einfach: Mit Altstadt hat der kleinste Kirkeler Ortsteil nun die größte Kindertagsstätte in der Gemeinde und eine der größten in der Region. Sechs Gruppen können betreut werden, für insgesamt 101 Kinder bietet die Einrichtung, beheimatet in der alten Altstadter Grundschule und einem neuen Anbau, Platz.

Nun mag sich natürlich so mancher fragen „Warum gerade in Altstadt?“ Die Antwort ist ebenso einfach wie komplex: Geht es darum, wieviele Kita- und Krippenplätze in einer Kommune vorzuhalten sind, wird das gesamte Gebiet der Stadt oder Gemeinde betrachtet. Und einer Kommune ist es dann selbst überlassen, wo sie dieses geforderte Mehr tatsächlich realisiert. Nun war eine bauliche Veränderung der protestantischen Kita „Himmelsgarten“ in Altstadt schon lange ein Thema, die räumliche Situation der Einrichtung war mehr als bedenklich. Ursprünglich geplant für zwei Gruppen, waren dort zuletzt drei untergebracht, die ebenso ursprünglich geplante Ersatzlösung in der nahe gelegenen alten Schule sollte Raum für vier bringen und damit auch für die lange geforderte Entlastung sorgen.

Seit 2009 war man an diesem Thema dran, Schwierigkeiten bei der Finanzierungszusage des Landesanteils verzögerten alle Absichten, erst als der Kreis mit einer Vorfinanzierung einsprang, konnte es Jahre später mit der Planung losgehen. Aber: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Und so geschah es, dass mehr oder weniger mitten im Aus- und Umbau der alten Schule zur Kita der Saarpfalz-Kreis der Gemeinde ein zusätzliches Mehr an Kita-Plätzen ins Aufgabenbuch schrieb. Weil man nun eh in Altstadt im Bau war, entschied man sich, die Forderungen des Kreises dort umzusetzen. So wurde aus der einjährigen Bauzeit eine zweijährige, statt für vier Gruppen wurde Platz für sechs geschaffen. Insgesamt 3,6 Millionen kostete das Projekt „neuer Himmelsgarten Altstadt“ am Ende, seit Montag der vergangenen Woche läuft der Betrieb im neuen Zuhause.

Was die Gemeinde zusammen mit den Baufirmen und Architekt geleistet hat, das kann sich sehen lassen. Zwar gibt es noch ein paar Dinge zu regeln, doch was Kirkels Bürgermeister Frank John, der für den Bau seitens der Verwaltung zuständige Beigeordnete Bernd Weißmann und Altstadts Ortsvorsteher Peter Voigt gestern unserer Zeitung bei einem Rundgang präsentieren konnte, das könnte sich fast schon als „Musterbau“ für eine zukunftsfähige Kindertagesstätte empfehlen. Natürlich wird sich erst im längeren Tagesbetrieb zeigen, ob jeder Lösung zweckmäßig ist. Doch schon gestern verdeutlichte sich, dass hinter der Infrastruktur der Kita viele Überlegungen stecken. Und das Raumangebot mit ganz unterschiedlichen Funktionen scheint ebenso enorm: die eigentlichen Gruppenräume, Wickelräume, Schlaflandschaften, eine große Mensa mit Küche, Räume für das Personal und die Kita-Leitung, eine große barrierefreie Toilette, die barrierefreie Gestaltung des gesamten Ensembles aus Alt- und Neubau mit Rampen und Aufzug – diese Liste ließe sich noch um einge Punkte verlängern.

Alles zusammen trägt die Handschrift von Bernd Weißmann, der zusammen mit Kirkels Liegenschaftsmanager Dietmar Schäfer und Jürgen Leroux, dem Leiter des Kreisbauamtes, das Projekt vorantrieb – auch und vor allem als es galt, die eigentlichen Planungen in Mitten der schon angelaufenen Arbeiten um die benötigten zwei zusätzlichen Gruppen zu erweitern.

„Urprunglich sollte der Anbau an das alte Schulgebäude nur die Mensa und Funktionsräume aufnehmen“, so Weißmann. Als dann die Forderung nach mehr Kita-Plätzen kam, habe man die Möglichkeit gesehen, den Anbau entsprechend aufzustocken. Eine kleinere Lösung hätte sich, so Weißmanns Einschätzung, als unzweckmäßig erwiesen. Nun könne man hingegen ein großzügiges Platzangebot bieten.

Altstadts Ortsvorsteher Peter Voigt zeigte sich glücklich darüber, dass mit dem Umzug der Kita „Himmelsgarten“ in die alte Altstadter Schule diese denkmalgeschütze Gebäude weiter und beständig genutzt werde. Das neue Ensemble nannte Voigt ein „Schmuckstück“ für Altstadt. Geklärt werden soll nun noch, was aus dem alten Gebäude des „Himmelgartens“ wird. Hier wird sich der Ortsrat in der näheren Zukunft mit unterschiedlichen Ideen befassen – in Absprache mit den Altstadter Vereinen und anderen Bürgergruppen. In der Vergangenheit wurde unter anderem ein Mehrgeneration-Haus angedacht.

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