Kirkel außer Rand und Band Der Wilde Westen an der Kirkeler Burg

Kirkel · Das machte Spaß: Neue Themen bei den Schautänzen und neue Rednerinnen und Redner in der Bütt bei den Kirkeler Burgnarren.

 Die Power Dancer der Kirkeler Burgnarren sorgten mit ihrem Ausflug in den wilden Westen für die richtige Sektlaune bei der Gala-Prunksitzung in der Burghalle in Kirkel-Neuhäusel.

Die Power Dancer der Kirkeler Burgnarren sorgten mit ihrem Ausflug in den wilden Westen für die richtige Sektlaune bei der Gala-Prunksitzung in der Burghalle in Kirkel-Neuhäusel.

Foto: Thorsten Wolf

Eine wirklich große Herausforderung für Karnevalsvereine ist es, in jeder Session bei ihren Sitzungen auf der Bühne etwas Neues zu bieten: Neue Themen bei den Schautänzen, neue Choreografien, neue Rednerinnen und Redner in der Bütt. Die Crux dabei: Nicht alles, was einem so einfallen könnte, passt auch in den Rahmen einer solchen Sitzung.

Den Kirkeler Burgnarren, und das darf man an dieser Stelle schon sagen, gelingt es aber in jeder Session, das „traditionelle Fastnachts-Geschäft“ gelungen mit Neuem zu verbinden. Mal empfiehlt sich die Prinzengarde als famose Akrobatik-Truppe, mal sorgt eine witzigen Inszenierung der Schoppengarde für Lacher. Das sorgt für Abwechslung zwischen den gerne gesehenen „Standards“ wie Marsch- und Mariechentanz. Am Samstagabend nun in der Burghalle in Kirkel-Neuhäusel sicherte sich Sitzungspräsident Hans-Jörg Döhla den „Nachwuchs-Preis“ für seine Premiere in der Bütt. Seit einigen Jahren kennt man Döhla als Moderator der Burgnarren-Sitzungen, sein Auftritt als „Junker Jörg“ fügte dem Fastnachter Döhla da noch eine Facette hinzu. Seine Themen auf der großen Bühne handelten von der „großen Welt“: Trump, Erdogan, das Land und der Bund. Natürlich kam auch „Kärgel“ nicht zu kurz.

Hier griff „Junker Jörg“ natürlich das Dauerthema „zweiter Zugang zur Kirkeler Burg“ und die geplante Neugestaltung des Marktplatzes an der Wielandstraße auf. Und auch die eine oder andere Weisheit hatte Döhla natürlich nicht nur zwischen den Zeilen parat: „Schon in der Jugend fand ich raus: Hitze dehnt den Körper aus. Und seit dieser Zeit ich weiß: Ich bin nicht dick, ich bin nur heiß!“ Für seine Bütten-Premiere gab‘s stehenden Applaus der Narhalla – verdient in Zeiten, in denen so mancher Redner und so manche Rednerin glauben, man könne sich eine gelungene Büttenrede komplett per „Google-Witze-Suche“ zusammenschustern.

Zeitlich rund um die Büttenreden gab‘s am Samstag natürlich auch wieder jede Menge Tänze. Wobei „Hochleistungstanzsport“ besser beschreibt, was die Kirkeler Burgnarren – und auch alle anderen Fastnachtsvereine rundherum – Session um Session auf die Bühne zaubern: Marschtänze, Schautänze und Mariechentänze der Garden und Solistinnen verdeutlichten da auch am Samstag erneut, dass dieses Genre eines ist, dass die Tänzerinnen und Tänzer mehr oder minder über das ganze Jahr hinweg fordert.

Worauf natürlich am Samstag alle mehr oder minder gespannt warteten, das waren die Schautanzauftritte der Prinzengarde, der Schoppengarde und der Power Dancer. In Richtung Mitternacht sorgten diese Auftritte für genau den richtigen Schub fürs Finale. Den Auftakt machten die Power Dancer, in ihren Reihen auch Burgnarren-Päsidentin Irmgard Waidner. Die Truppe entführte die Narhalla in den „Wild, wild West“, samt Cowboys, Indianern und drei Saloon-Damen, die einem schon den Blutdruck nach oben treiben konnten. Sandra Austgen, Joanne Boesen und Heike Schneider lieferten als Bar-Schönheiten mit schwingenden Tanzbeinen und grade noch FSK-12-tauglich kostümiert einen echten Hingucker.

Aber auch alle anderen Powers bewiesen wieder einmal, warum die Auftritte der Truppe zu den echten Highlights der Burgnarren-Sitzungen gehören. Und das Beste: In diesem Jahr gab’s die Powers gleich zweimal, nach dem Ausflug in den Wilden Westen konnten die Gäste auch noch „Irmgard und die Hippie-Powers“ bestaunen.

Zwischen diesen beiden Auftritten lieferte die Prinzengarde mit ihrer Abba-Hommage „Mamma Mia“ wieder eine sowohl tänzerisch als auch sportlich bemerkenswerte Show, natürlich mit vielen aufwändigen Hebungen und Würfen. Und die Schoppengarde? Die widmete sich in dieser Session dem legendären „Super Mario“ .

Es war also auf der Bühne einiges geboten. Und abseits und hinter der Bühne? Da hatte mit Alexander „Schorsch“ Georg auch in diesem Jahr wieder einer das Kommando, dem nichts entging: Künstler mit Mikrofontechnik ausrüsten, Burgnarren vor der Bühne einsammeln, eben die Bühne im Auge behalten, für ein geordnetes Kommen und Gehen sorgen – damit’s auf der Bühne klappt, braucht man eben auch jemanden dahinter, der weiß, was er tut. Am besten eben einen wie den „Schorsch“.

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