Naturarbeit macht Flüchtlingen Lust auf mehr

Altstadt · Der Naturschutzbund hat bei seinem Einsatz an einem Eschenbaum, einst gespendet vom damaligen Landrat Clemens Lindemann, auf Unterstützung zurückgreifen können. Vier Flüchtlinge halfen kräftig mit.

 Beim jüngsten Arbeitseinsatz des Naturschutzbundes waren erstmals vier Flüchtlinge aus dem kurdischen Teil Syriens dabei. An „Lindemanns Eschenbaum“ ging es ordentlich zur Sache. Foto: Martin Baus

Beim jüngsten Arbeitseinsatz des Naturschutzbundes waren erstmals vier Flüchtlinge aus dem kurdischen Teil Syriens dabei. An „Lindemanns Eschenbaum“ ging es ordentlich zur Sache. Foto: Martin Baus

Foto: Martin Baus

Mit Eifer waren sie bei der Sache, die vier Flüchtlinge aus dem kurdischen Teil Syriens, die nun erstmals den Altstadter Naturschutzbund bei einem Arbeitseinsatz unterstützten. Ein Grundstück, das der Verein am Zollbahnhof besitzt, war Schauplatz der Aktion. Auf dieser Parzelle steht seit 1994 ein inzwischen durchaus ansehnlicher Eschenbaum, den der damalige Landrat Clemens Lindemann dem Umweltverband seinerzeit gespendet hat. Nun soll in dessen Umfeld noch eine Schwarzdornhecke Platz finden.

Auch der Vorbereitung dieser Pflanzung diente der jetzige Arbeitseinsatz. Mit Pfosten wurde das dreieckige Flurstück im ersten Schritt nun deutlich markiert. Dies war notwendig, weil der Boden einerseits durch schwere Fahrzeuge arg in Mitleidenschaft gezogen und andererseits auch als Lagerfläche durch Dritte zweckentfremdet worden war.

Vermittelt hatte den Einsatz der Flüchtlinge Professor Hartmut Thiemecke, der bei Agil Kirkel (Arbeitskreis gemeindenahe Integration - Leben in Kirkel) ehrenamtlich engagiert ist. Seine Schützlinge langten tatkräftig zu, als es beispielsweise darum ging, die Pfosten aus Akazienholz beizuschaffen. Während Patric Heintz und Christian Wolf in einem vereinseigenen Wald aus umgefallenen Bäumen die bis zu zwei Meter langen Pfähle modellierten, transportierten sie die Helfer aus dem Kriegsgebiet im Nahen Osten an den Waldrand, wo sie verladen wurden. Und auch, als das Grundstück danach gekennzeichnet wurde, griffen sie unermüdlich zu Spaten und Vorschlaghammer. Dabei wollten sie auch genau wissen, welchen Zweck diese Arbeiten verfolgen - auf Deutsch wohlgemerkt ließen sie sich über Naturschutz informieren. Das sei ihnen lieber als auf Englisch, ließen sie wissen.

Wie beim Altstadter Naturschutzbund üblich, gab es nach getaner Arbeit wieder einen Imbiss, bei dem die syrischen Landsleute nicht minder gerne zulangten. Beim nächsten Arbeitseinsatz im November wollen sie nun unbedingt wieder mit von der Partie sein - dann werden auf dem Grundstück die Sträucher gepflanzt und an "Lindemanns Eschenbaum" ein Nistkasten aufgehängt.

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