Bürger in Kirkel helfen Kirkel steht in der Krise zusammen

Kirkel-Neuhäusel · Die Nachbarschaftshilfe in Kirkel wird gut angenommen. Vielen erleichtert der Einkaufservice die Organisation des Alltags.

 Kirkel-Neuhäusels Ortsvorsteher Hans-Dieter Sambach und dessen Stellvertreter Karl-Heinz Woitelle stehen hinter der Nachbarschaftshilfe in Kirkel-Neuhäusel, Wolfgang Steiner, der Leiter des Gemeinde-Sozialbüros (von links) unterstützt gemeindeweit.

Kirkel-Neuhäusels Ortsvorsteher Hans-Dieter Sambach und dessen Stellvertreter Karl-Heinz Woitelle stehen hinter der Nachbarschaftshilfe in Kirkel-Neuhäusel, Wolfgang Steiner, der Leiter des Gemeinde-Sozialbüros (von links) unterstützt gemeindeweit.

Foto: Thorsten Wolf

Auch in Kirkel-Neuhäusel hat man sich mit einer Nachbarschaftshilfe auf die aktuellen Ausgangsbeschränkungen eingestellt. Treibende Kraft hier: Ortsvorsteher Hans-Dieter Sambach. „Ich habe mit Kollegen aus der CDU-Fraktion im Ort am 15. März angefangen über sinnvolle Aktionen in der Coronakrise zu sprechen.“ Impuls dafür sei auch das Engagement seines Orscholzer Amtskollegen Manuel Kerber gewesen und wie der diese Idee der Nachbarschaftshilfe in seinem Dorf angegangenen sei. „Ich glaube, er war damit einer der Ersten im Saarland. Einen Anruf später und nachdem wir uns hier in der Fraktion ein paar Gedanken für Kirkel gemacht hatten, nahm das Projekt Gestalt an“, so Sambach. Aktuell setze sich der Kreis der Helfer aus freiwilligen Bürgern aus ganz Kirkel zusammen, „nicht nur aus Kirkel-Neuhäusel, auch aus den anderen Ortsteilen, die ich aber im Zuge der besseren Koordination der Hilfen an meinen Limbacher Amtskollegen Max Victor Limbacher verwiesen habe.“

Ganz praktisch halte man es, wie Sambach erklärte, im Ablauf der Nachbarschaftshilfe so, „dass man sich bei uns meldet, ob telefonisch, über E-Mail oder mündlich ist dabei egal. Wir setzen uns dann mit dem Hilfesuchenden in Verbindung und besprechen alles weitere“. Dann werde meist ein fester Freiwilliger zugeordnet, „damit man als Empfänger nicht immer mit neuen Leuten konfrontiert wird“. Der Helfer melde sich dann bei diesem Empfänger, „kurz bevor er vorbeikommt“, hole dort kontaktlos die vorbereitete Einkaufsliste und das Einkaufsgeld ab. Beides werde draußen vor der Tür deponiert. „Nach dem Einkauf werden die Waren mit Quittung und Rückgeld im Kuvert vor der Tür abgestellt und mit etwas Abstand gewartet, dass der Empfänger auch seinen Einkauf erhält.“

Was Hans-Dieter Sambach mit Sicherheit freut, dass ist die große Resonanz, die die Nachbarschaftshilfe bei potenziellen Helfern erfahren hat. „Was Kirkel-Neuhäusel angeht, so war ich mehr als überrascht. Ich hatte mit 15 bis 20 Freiwilligen gerechnet, eben den üblichen Verdächtigen – wie man so schön sagt. Dass wir aber mittlerweile bei gut 40 Helfern sind, Tendenz steigend, das hat mich angenehm überrascht.“ Aus welchen Ecken von Tag zu Tag immer noch mehr Hilfe angeboten werde, das sei einfach phantastisch. „Kirkel ist eben ein Dorf, in dem es sich gut und gerne leben lässt, hier ist sich niemand zu schade einem anderen unter die Arme zu greifen. Einer der großen Punkte, warum immer mehr Familien gerne hierher ziehen wollen“, ist sich Sambach sicher.

Auch deswegen richte er einen großen Dank „an alle die sich gemeldet haben, das gibt mir die Zuversicht, auch in Zukunft egal welche Aufgabe mit den Bürgern hier vor Ort stemmen zu können“.

 Sandra Bast von der Nachbarschafthilfe (unten) nach einem erfolgreichen Einsatz.

Sandra Bast von der Nachbarschafthilfe (unten) nach einem erfolgreichen Einsatz.

Foto: Bast/privat

An der Seite der Nachbarschaftshilfe in Kirkel steht das Sozialbüro der Gemeinde mit dessen Leiter Wolfgang Steiner. Im Gespräch mit unserer Zeitung verdeutlichte Steiner, wie man in den drei Ortsteilen helfe. So verstehe man sich als Ansprechadresse für Bürger. Deren Anliegen leite man dann an die Ortsvorsteher und damit an die Nachbarschaftshilfen der entsprechenden Kirkeler Ortsteile weiter. In Notfällen, wenn kein ehrenamtlicher Helfer zur Verfügung stehe, werde man auch mit Mitarbeitern der Verwaltung aktiv. Mit Blick auf die Gesamtsituation stelle er fest, so der Leiter des Sozialbüros, dass nun die Folgen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Einschnitte deutlicher durchschlügen. Steiner nannte hier stellvertretend die Bereiche „häusliche Pflege“ und „Verlust von Arbeit“, die die Menschen nun negativ befassten. „Ich nehme eine nachdenkliche Stimmung wahr. Eher moll als Dur.“ Er habe aber auch den Eindruck, dass sich die Menschen in ihrem „neuen Alltag“ zumindest gegenwärtig eingefunden hätten, „sie bekommen das recht gut geregelt“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort