Mittagessen in guter Gesellschaft

Kirkel-Neuhäusel. Es ist 12.30 Uhr, das Team Zwei mit Teamleiterin Hedda Hartmann macht sich fertig, weit über 30 Mal gilt es Suppe, Hauptgang, Nachspeise und Kaffee an den Mann oder an die Frau zu bringen. Es ist Mittwoch, für nicht wenige Kirkeler Senioren und Alleinstehende "der" Tag in der Woche, Zeit für den gemeinsamen Mittagstisch im Jochen-Klepper-Haus

Kirkel-Neuhäusel. Es ist 12.30 Uhr, das Team Zwei mit Teamleiterin Hedda Hartmann macht sich fertig, weit über 30 Mal gilt es Suppe, Hauptgang, Nachspeise und Kaffee an den Mann oder an die Frau zu bringen. Es ist Mittwoch, für nicht wenige Kirkeler Senioren und Alleinstehende "der" Tag in der Woche, Zeit für den gemeinsamen Mittagstisch im Jochen-Klepper-Haus. Es ist war eine Idee von Pfarrer Florian Geith, die vor genau einem Jahr diesen Mittagstisch ins Leben rief. Nun zum Jubiläum zieht der protestantische Pfarrer ein positives Fazit. "Wir wussten natürlich nicht, was uns erwartet. Deswegen war ich sehr froh, dass dieses Angebot von Anfang an so gut angenommen wurde", zeigt sich Geith selbst ein wenig überrascht über den Erfolg dieser Initiative. Und auch die Resonanz, die seine Suche nach ehrenamtlichen Helfern wie Hedda Hartmann brachte, kam unerwartet. "Der gesamte Helferkreis besteht aus 50 Frauen und einem Herren, die gesagt haben ,Das ist eine gute Sache, da möchte ich mitmachen'. Und das hat mich am allermeisten erstaunt."

Zehn Teams wurden aus den ehrenamtlichen Helfern gebildet, an jedem Mittagstisch-Mittwoch ist ein anderes in der Pflicht. Am Jubiläumstag ist es eben Hedda Hartmann, die zusammen mit Gudrun Hussong, Hannelore Klaus, Rosemarie Neuschwander, Ingrid Eisenbeis und Elke Neuschwander dafür sorgt, dass Suppe, Gefilde, Nachspeise und Kaffee, als Herzensangelegenheit von Florian Geith ist er aus fairem Anbau, ihren richtigen Platz bei den Gästen finden.

Bei denen kommt das Angebot mehr als überzeugend an. "Mir gefällt das wirklich gut, es ist wirklich sehr schön hier", erzählt der 89-jährige Alexander Biet. Senioren wie er sind es, die Pfarrer Florian Geith mit seiner Initiative, die weit über das eigentliche Essen hinaus geht, erreichen will. Ein Kommunikationsangebot soll es sein, das da gegen Einsamkeit geboten wird. Und bei Witwer Alexander Biet kommt dieses Ansinnen punktgenau an. "Es sind viel Leute hier, ich kenne alle, und jeder spricht mit jedem. So soll es sein."

Auch für Gisela Herzog und Christel Müller, beide sowohl regelmäßig Gäste des Mittagstischs als auch Helferinnen in einem der Teams, ist es vor allem das Gespräch mit anderen, das zählt. "Natürlich ist es spannend zu erfahren, was es zum Essen gibt. Es ist aber die Gesellschaft, die so schön ist", erzählt Gisela Herzog. "Ich kann natürlich selber kochen, aber ich freue mich regelmäßig auf diesen Mittwoch." Genau wie Christel Müller. Sie bringt es auf den Punkt: "Es ist doch besser hier miteinander zu erzählen, als zu Hause mit der Katze zu sprechen."

Bei aller Freude über das gelungene Projekt liegt Pfarrer Florian Geith eines noch am Herzen: "Es könnten noch mehr Teilnehmer sein. Ich weiß aus vielen Besuchen, dass für viele ältere Kirkeler dies ein wunderbares Angebot wäre."

Auf einen Blick

Seit einem Jahr bietet die protestantische Kirchengemeinde Kirkel-Neuhäusel im Jochen-Klepper-Haus am Mittwoch einen Mittagstisch für Senioren und Alleinstehende an. Das Essen kostet 4,80 Euro, wird zum Selbstkostenpreis verkauft und umfasst ein Drei-Gänge-Menu, Mineralwasser und Kaffee. Informationen zu diesem Angebot gibt es bei Pfarrer Florian Geith. thw

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