Mit Solidarität und Zivilcourage gegen Rechtsradikalismus

Homburg/Kirkel · Hinter der bürgerlichen Maske der „Saargida“ verstecken sich NPD-Aktivisten und Neonazis. Daher machen sich auch die Kirkeler SPD und das Homburger Bündnis „Vielfältig statt einfältig“ gegen Diskriminierung stark.

Angesichts der aktuellen Diskussion in Sachen Pegida formiert sich erneut Widerstand gegen Rechts. Die Kirkeler SPD äußerte sich wie folgt: Das Netzwerk "Stimme gegen Rechts" sowie die Saarbrücker Zeitung meldeten ein konspiratives Treffen einer größeren Gruppe der "NPD Saar-Pfalz" im Kirkeler Ortsteil Altstadt, um Aktionen der "Saargida" zu planen, dem saarländischen Ableger der Pegida.

Die SPD in der Gemeinde Kirkel wendet sich entschieden gegen solche Zusammenkünfte der Ewiggestrigen. Esra-Leon Limbacher, Vorsitzender der SPD-Gemeinderatsfraktion: "Diese Vorgänge zeigen, dass rechtsradikales Gedankengut kein fernes Problem ist, sondern sich in unserer unmittelbaren Umgebung manifestieren kann. Hinter der bürgerlichen Fassade der "Saargida" verbergen sich NPD-Aktivisten und Neonazis . Mit ihren dumpfen Parolen wollen sie Vorurteile und Fremdenhass auch im Saarland schüren. Dem treten wir mit aller Entschiedenheit entgegen. Und wir rufen alle Demokraten auf, sich diesem Widerstand anzuschließen. Kirkel darf nicht noch einmal Treffpunkt von Personen sein, die rassistische Hetze und Hass gegen Fremde säen wollen. Die Flüchtlinge, die jetzt auch nach Kirkel kommen, sind dem IS-Terror und dem Krieg gegen ihre Familien entkommen. Auch deshalb antworten wir mit Solidarität und Zivilcourage. In Kirkel ist kein Raum für Feinde der Humanität!"

Das Bündnis "Homburg - Vielfältig statt einfältig" ruft dazu auf, über Chancen und Probleme der Zuwanderung offen und ohne Tabuisierung zu debattieren. Der durch die Dresdner Protestbewegung Pegida ausgedrückten Angst vor vermeintlicher Islamisierung möchte das Bündnis das Vertrauen in unsere eigene Kultur entgegenstellen. "Wir sind stark genug, der Herausforderung durch Migration, der Aufnahme von Flüchtlingen, dem Zusammentreffen unterschiedlicher Kulturen zu begegnen", so der Sprecherrat des Bündnisses.

"Die Menschen, die zu uns kommen, weil sie in ihren Herkunftsländern verfolgt werden, haben Anspruch auf unsere Unterstützung. Dazu gibt es keine Alternative. Wir möchten uns ausdrücklich von rechten Tendenzen, wie sie in Teilen von Pegida auftreten, distanzieren. Auch, wenn alles Fremde manchen Menschen Angst macht, so liegt in der Begegnung, im Wissen um das Anderssein, die Chance, einen gemeinsamen Weg zu finden, in der die eigene Kultur erkannt und definiert wird und die fremde Kultur einen Platz in unserer Gesellschaft finden kann. Wir sind durchaus in der Lage, die Regeln des Zusammenlebens, wie sie durch unsere demokratische Gesellschaftsordnung vorgegeben ist, als Grundlage unserer Gemeinschaft zu bewahren", bekräftigt das Homburger Bündnis in einer Mitteilung.

Vielfalt ist eine Bereicherung, wenn sie von Respekt und Toleranz geprägt wird und dem Mut, ohne Vorurteile über kulturelle Unterschiede zu reden, stellt das Bündnis weiter fest und ruft dazu auf: "Lasst uns also den Dialog, der in vielen Gruppierungen unserer Gesellschaft bereits in Gang gekommen ist, intensivieren, um ehrlich und vorurteilsfrei Lösungen zu erarbeiten, mit denen wir alle leben können."

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