Liebe zum geschriebenen Wort

Limbach. Bücher, Bücher, Bücher. Im Leben von Jasmin Hahn dreht sich vieles, wenn auch nicht alles, um das geschriebene Wort. Zu hunderten stehen Werke der Literatur - mal populär, mal klassisch, mal schwer, mal leicht - in den Regalen ihrer Buchhandlung in Limbach. Es ist kurz nach 14 Uhr, von nachmittäglicher Ruhe ist wenig zu spüren

Limbach. Bücher, Bücher, Bücher. Im Leben von Jasmin Hahn dreht sich vieles, wenn auch nicht alles, um das geschriebene Wort. Zu hunderten stehen Werke der Literatur - mal populär, mal klassisch, mal schwer, mal leicht - in den Regalen ihrer Buchhandlung in Limbach.Es ist kurz nach 14 Uhr, von nachmittäglicher Ruhe ist wenig zu spüren. Ein Kunde möchte ein versehentlich doppelt erstandenes Buch umtauschen. Gleichzeitig treffen drei Buchbestellung via Internet ein, die müssen noch auf den Weg zu den wartenden Kunden gebracht werden. Zwischen all den unterschiedlichen unternehmerischen Aktivitäten darf auch die Familie nicht zu kurz kommen, Ehemann Markus und die Kinder.

Jasmin Hahn führt den Buchhandel samt Antiquariat zusammen mit ihrem Mann. Der allerdings ist gleichzeitig auch noch Pfleger am Homburger Universitätsklinikum - viel Freizeit bleibt den beiden bei diesen Arbeitsbelastungen nicht wirklich.

Doch ist es gerade ein gutes Stück Lebensqualität, das Jasmin Hahn und ihr Mann Markus mit und in ihrem Buchladen an der Limbacher Hauptstraße vermitteln.

Die kleine Kaffeerunde, bei schönem Wetter vor dem Buchladen, gehört inzwischen schon fast zum Limbacher Straßenbild. Der Laden selbst vermittelt viel von der Liebe der Hahns zum Buch. Und das Buch als vielschichtiges Transportmedium an sich tut da sein Übriges. "Es ist für mich etwas Besonderes, mit Büchern zu arbeiten. Es ist da einiges an Philosophie mit dabei."

Wichtig sei ihr das Erfassen der vielen Ideen in den vielen Büchern. Und auch die Interaktion mit den Kunden und die unterschiedlichen Typen von Lesern haben für Jasmin Hahn eine entscheidende Bedeutung in der täglichen Arbeit. Ein wichtiges Wort für die Buchhändlerin, wenn es um Bücher und Lesen geht, ist Leidenschaft. "Leidenschaft vermittelt Bildung und Wissen."

Ein ganz wesentlicher Teil der täglichen Arbeit ist die Auswahl der Bücher, die es den Lesern zu präsentieren gilt. Dabei gilt es auch immer, die Waage zwischen eigenem Anspruch und dem Streben nach wirtschaftlichem Erfolg zu halten. Ein wichtiges Instrument dabei ist die klassische Empfehlung. "Es gibt Bücher, die finde ich richtig schlecht, weil sie mich nicht ansprechen, kein Funke überspringt. Da bin ich dann schon sehr konsequent und versage im Gespräch mit den Kunden eben eine solche Empfehlung."

Das Telefon klingelt. Ein Geschenk für einen Professor wird da gewünscht, vielleicht ein Stahlstich aus dem 19. Jahrhundert. Jasmin Hahn verweist den Anrufer an einen Kollegen in Saarbrücken. Kurz darauf: Eine ältere Dame klopft an der Ladentür, sie kann die Treppen hinauf in den Buchladen nur schwer bewältigen. Jasmin Hahn kennt die Kundin, weiß, was sie möchte und versorgt sie mit allem Gewünschten vor der Tür, ein kleines Gespräch mit eingeschlossen.

Der Buchladen ist inzwischen sichtlich vernetzt im dörflichen Leben. Gemeinsame Aktionen mit der nahe gelegenen Grundschule, Lesenächte und viel anderes Engagement rund ums Buch herum haben die Hahns und ihre Bücher fest im Leben vieler Limbacher verankert. Lesen bringt eben nicht nur Wissen, es schafft auch Freunde.

Hintergrund

Arbeit ist ein Räderwerk, das niemals still steht. Rund um die Uhr wird irgendwo gearbeitet. Viele Tätigkeiten greifen ineinander, um die Wirtschaft und unser tägliches Leben am Laufen zu halten.Die SZ geht an den Ort zu den Menschen, die Tag und Nacht arbeiten. So entsteht ein Mosaik der Berufswelt in unserer Region rund um die Uhr.

Und das im Stundentakt: SZ-Journalisten besuchen Männer und Frauen für je eine Stunde an ihren Arbeitsplätzen und berichten anschließend darüber. red

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