Eine besondere Technik Lichtmaler in den Homburger Höhlen

Kreis Neunkirchen/Homburg · Drei Fotografen aus dem Kreis haben im Dunkeln mit Lichtern Bewegungen ausgeführt, die fotografiert wurden.

 Sie haben in den Schlossberghöhlen mit Licht gemalt: Axel Mohr, Hans Joseph Theobald und Theo Baltes (von links nach rechts).

Sie haben in den Schlossberghöhlen mit Licht gemalt: Axel Mohr, Hans Joseph Theobald und Theo Baltes (von links nach rechts).

Foto: Sebastian Dingler

„Lichtmaler“ nennen sich Fotografen, die im Dunkeln mit Lichtern Bewegungen ausführen wie ein Maler mit dem Pinsel auf einem Blatt. Diese Lichtspuren werden dann von einer Kamera eingefangen, deren Verschluss so lange offen bleibt, bis das Bild eben fertig ist.

Diese Technik haben nun drei Fotobegeisterte in den Schlossberghöhlen durchgeführt. Axel Mohr aus Landweiler-Reden und Hans Joseph Theobald, Rentner aus Spiesen-Elversberg hatten sich 2016 in einem VHS-Kurs kennengelernt, später stieß noch Theo Baltes aus Heiligenwald dazu. Als in dem Kurs einmal vorbeifahrende Autos mit Langzeitbelichtung fotografiert wurden, war das Interesse geweckt.

„Mich hat das fasziniert, dass da nur das Licht übriggeblieben ist“, sagt Mohr. So ähnlich funktioniert das auch mit der Lichtmalerei: Die Person, die die Bewegungen mit der Taschenlampe oder dem Stroboskop ausführt, ist auf dem Foto hinterher nicht zu sehen – einfach weil sie zu wenig Licht abgibt. Damit der Hintergrund der Schlossberghöhle auf dem Bild zu sehen ist, wurde der Raum einmal kurz angestrahlt – zwischendurch musste die Kamera natürlich verdunkelt werden.

Exakte Formen werden mit Hilfsmitteln wie Stativen und daran befestigten Latten erzeugt. Dann entsteht beispielsweise ein Bild, in dem der Planet Saturn samt seiner Ringe durch die Schlossberghöhle schwebt. Oder es geistern Figuren durchs Bild – „die Geister, die ich rief“, meint Mohr. Diese Formen entstanden, indem die Lichtmaler mit einem Stroboskop ihren eigenen Körper abscannten.

Andere Motive sind Pilze, Palmen oder Lampions: Letztere wurden mit einem aufrecht stehenden Hula-Hoop-Reifen erzeugt, an dem Lichtpunkte befestigt waren. Manche Bilder mussten minimal digital nachbearbeitet werden, weil sie sonst doch noch zu dunkel gewesen wären. Letztes Jahr im August kam Axel Mohr bei einem Besuch der Schlossberghöhlen auf die Idee, dort Fotos zu malen.

Nachdem er sich mit dem Homburger Kulturamtsleiter Klaus Kell in Verbindung gesetzt hatte und von diesem das Okay erhielt, konnte im Februar begonnen werden. Die Bilder konnten während der Öffnungszeiten gemalt werden – Besucher durften ruhig durch das Bild laufen, nur nicht stehenbleiben, dann hätte man sie gesehen. Zum Üben hatten die drei Fotokünstler so manches Motiv in einem Tunnel ausprobiert.

Dennoch gibt es bei der Lichtmalerei immer wieder Fehlversuche, denn ganz so schwerelos, wie es am Ende aussieht, ist es nicht: „Da kann man froh sein, wenn man zwei Stunden gemalt hat und dann sein Bild hat“, so Mohr. Die Ergebnisse sind nun auf mehreren Schautafeln in einem Raum der Schlossberghöhlen zu sehen. Das ist wirklich farbenprächtig und faszinierend, was die drei Hobbyfotografen geschaffen haben.

Wer wissen will, wie die Lichtmalerei genau funktioniert, kann sich zu einem Workshop anmelden, der am 10. November um elf bis 13 Uhr stattfindet, und zwar unter der E-Mail-Adresse die-motivjaeger@t-online.de. Ansonsten läuft die Ausstellung noch bis zum 30. November und kann während der Öffnungszeiten der Schlossberghöhlen besichtigt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort