Leserbrief zum Thema Kleiderkammer

Limbach · "Hausarbeit noch nicht erledigt"

Zu "Gespendete Kleider blieben lange liegen", SZ vom 21. April:

Mit Erstaunen habe ich gelesen, dass sich die Stadt Homburg nun mit dem Betrieb einer Kleiderkammer befasst. Ich frage mich, wieso gemeinnützige Vereine (Subsidiaritätsprinzip ) hier nicht zunächst zum Tragen kommen. Der Verein "Leuchtender Stern" mit dem Sozialkaufhaus in Limbach ist erfahren in diesem Bereich und führt eine vorzeigbare Einrichtung. Der Saarpfalz-Kreis kooperiert im Verbund mit dem Uniklinikum mit diesem Verein. Es wäre doch nur sinnvoll, hier Ressourcen zu bündeln und nicht nebeneinander her zu arbeiten. Doppelte, teure Lagerräume sind vorzuhalten, die finanziert werden müssen, zudem könnte im personellen Bereich kooperiert werden. Die saarpfälzischen Kommunen sind hier gefragt, wenn die interkommunale Zusammenarbeit Sinn haben soll. Es geht hier auch um Einsparung von Steuergeldern.

Wurde überhaupt über eine mögliche Zweigstelle des Sozialkaufes in Homburg gesprochen? Zudem scheint es doch nur sinnvoll, dass sich die Kommunen des Kreises bei der Bewältigung der Aufgaben mit dem Kreis zusammenschließen. Es kann nicht angehen, dass die Stadt Homburg die logistische Herausforderung mit den Möbeln, die personal- und raumintensiv ist, einem freien Träger zuschustert. Das Sozialkaufhaus hat sich zudem bereit erklärt, auch Flüchtlinge zunächst als Praktikanten zu beschäftigen - quasi als berufliches Schnuppern im Holzbereich. Wenn die kommunalen Träger es mit der Bekundung, die ehrenamtlichen Helfer als lobenswert und wichtig anzusehen, ernst nehmen, sollten diese auch bei der schweren Arbeit, die mit eigenen Pkw bewerkstelligt werden, Unterstützung erfahren. Von daher haben die Kommunen ihre Hausarbeit noch nicht erledigt.

Arno Schmitgen, Limbach

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