Corona-Krise Nun doch keine Kerb in Limbach

Limbach · Die Straußbuwe und -mäde verzichten auf das bunte Treiben. Quasi als Trostpflaster ist eine kleine Kerweredd im Internet abrufbar.

 Corona macht in diesem Jahr auch der Limbacher Kerb einen dicken Strich durch die Rechnung. Nun sind auch Kerweredd und Hammelausdanze für dieses Jahr abgesagt – einen neuen Anlauf soll es 2021 geben.

Corona macht in diesem Jahr auch der Limbacher Kerb einen dicken Strich durch die Rechnung. Nun sind auch Kerweredd und Hammelausdanze für dieses Jahr abgesagt – einen neuen Anlauf soll es 2021 geben.

Foto: Thorsten Wolf

Nachdem Gemeinde Kirkel und Ortsrat Limbach schon Anfang Oktober aufgrund der Corona-Pandemie per Entscheid klar gemacht hatten, dass es in diesem Jahr keine offiziellen Veranstaltungen bei der Limbacher Kerb geben wird, also keinen Kerwetanz und keine Kerwetreiben auf dem Festplatz, haben nun auch die Limbacher Straußbuwe und Straußmäde ihren verbleibenden Teil der Traditionsveranstaltung abgesagt. Damit gibt es keine Kerweredd, kein Hammelausdanze und keine Kerb in den Kneipen. Am Donnerstag gaben die Straußbuwe und Straußmäde diese Entscheidung über ihre Facebook-Seite bekannt.

„Liebe Freunde der Limbacher Kerb, nach dem seitens des Ortsrates alle offiziellen Veranstaltungen abgesagt wurden, sagen nun auch wir, die Limbacher Straußbuwe und Straußmäde, alle Pläne für die Limbacher Kerb 2020 ab.“ Verbunden damit war auch ein eindeutiger Appell. „Bitte haltet Euch an alle aktuell geltenden Regeln, seid vernünftig und bleibt gesund!“ Und es gab auch ein Versprechen: „Nächstes Jahr holen wir alles doppelt und dreifach nach. Die Limbacher Kerb, sie lebe hoch!“

Doch die Limbacher Kerwe-Macher wären nicht die, die sie sind, wenn sie ihrem Dorf nicht noch etwas mit auf den Weg geben würden – quasi eine Kerweredd, ganz im Trend digital und als Trostpflaster gegen den Schmerz über den Verlust der höchsten Limbacher Feiertage. Und natürlich bietet auch die „Kerweredd 4.0“ das eine oder andere Kuriose aus den zurückliegenden zwölf Monaten. „Ihr liebe Leit und Kerwegäst, Corona bedingt gebt’s dies Johr leider kenn Kerwefest. Da man no unserm geliebte Sportfest sowie de Märkte ah uf die Kerb müsse verzichte, hann ma uns gedacht, dun ma mo noch was dichte“, so der erwartbare Einstieg, dem eigentlich nur Leiter, Bier und Musik fehlen. Weiter geht’s, natürlich, mit Corona: „Mir dun an eich alle plädiere, hallen Abstand und dun eich schon mo alle Festcher für nächst Johr notiere. Mir gehen devon aus, ihr übe fleißig dehemm allein am Glas. Nächst Johr wird alles nohgeholt – dann gebe ma gemeinsam doppelt Gas.“

Und dann der erste „Haudrauf“ in Richtung „Schloffhaus“. Und das mit kuriosem bis peinlichem Hintergrund. „Wenn’s am 10. Juli 2021 kenn Corona meh gebt, de Mond richtig steht und irgend e Schlofkopp uffem Amt es net vergesst, feiere ma nächst Johr sogar e großes 800+2 Johr Jubiläumsfest.“ Tatsächlich hat das mit der 800 Jahr-Feier in Limbach zum eigentlichen Termin nicht so wirklich geklappt. Woran es gelegen hat? Darüber hüllt man im Ort gerne den Mantel des Schweigens.

Was wäre nun eine Kerb ohne die Kneipen im Ort? Deutlich weniger. Und gerade die Kneipen leiden, nun noch verschärft, unter den Corona-Auflagen. Das haben auch die Limbacher Straußbuwe und Straußmäde auf der Uhr. „Ohne Festcher und ohne Besuche in de Kneipe, müsse die Limbacher Wirte aktuell ganz schön leide. Die Straußbuwe und -mäde hanns euch letzt Johr schon gesaht und mir gebe euch ah dies Johr nomo de selbe Rat: Fahr net fort – sauf im Ort!“ Und weiter: „Für de Geldbeutel von de Wirte is die fehlend Kerb nämlich fatal. Also ihr Limbacher, unterstützen jedes ortsansässige Lokal.“

Und natürlich lassen die Straußbuwe und Straußmäde den ominösen „Diebstahl“ von Kunstrasen bei der Limbacher Palatia nicht unerwähnt. „Das – so müsse mir eich sahn – war e Blamage fa de ganze Ort. In alle Medie war’s zu höre und zu lesen: Skandal in Limbach – Wer war’s gewesen?“ Die Antwort auf die Frage: Zumindest mal kein Dieb. „Während die Anzeigeerstatter auf die Ermittlung warte, freie sich zwei Limbacher über ihr neier, scheener Garte. Do wurd von Zwei vielleicht es Sportheim e bissje zu viel unterstützt. Und de verschenkte Kunstrase dodal verschwitzt.“

 Der Hammel hat in Limbach in diesem Jahr seine Ruhe.

Der Hammel hat in Limbach in diesem Jahr seine Ruhe.

Foto: Thorsten Wolf

Zum guten Schluss eines denkwürdigen Kerwejahres 2020: „Aufgehoben ist nicht aufgeschoben. Ihr Limbacher, machen ruhig weiter dumme Sache, dann hann mir nächst Johr doppelt so viel zu lache. Bleiben gesund und freien euch aufs nächste Fest, die Limbacher Kerb is mit Abstand die best’.“

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