Feuerwehr-Übung Kirkeler Wehr bei ABC-Übung gefordert

Kirkel · Die Feuerwehr Kirkel hatte jede Menge Aufgaben zu bewältigen, von Menschenrettung bis Dekontamination.

 Unter schweren Schutzanzügen rückte die Kirkeler Feuerwehr bei der gemeisamen Übung ihrer drei Löschbezirke am Freitagabend einem Gefahrstoff-Unfall zu Leibe, ein ausgesprochen material- und personalintensives Einsatz-Szenario.

Unter schweren Schutzanzügen rückte die Kirkeler Feuerwehr bei der gemeisamen Übung ihrer drei Löschbezirke am Freitagabend einem Gefahrstoff-Unfall zu Leibe, ein ausgesprochen material- und personalintensives Einsatz-Szenario.

Foto: Thorsten Wolf

Wenn es darum geht, Gefahrstoffe zu bekämpfen und zu beseitigen, dann verfügt der Saarpfalz-Kreis mit seinem so genannten „Gefahrstoff-Zug“ über ein wirksames Instrument. Doch was tun, wenn diese speziellen Einsatzkräfte nicht oder nicht schnell genug verfügbar sind und eine Wehr auf sich alleine gestellt einen Einsatz fahren muss, bei dem es um atomare, biologische oder chemische Gefährdung geht? Genau einem solchen Einsatzszenario stellte sich die Kirkeler Wehr mit ihren Löschbezirken Kirkel-Neuhäusel, Limbach und Altstadt am vergangenen Freitag im Gewerbegebiet „Im Forstgarten“ in Kirkel-Neuhäusel (wir berichteten kurz).

Löschmeister Carsten Hussong hatte sich als Verantwortlicher für die Übungsanlage auf dem Gelände der Conatex-Didaktik Lehrmittel GmbH einiges einfallen lassen. „Auf dem Parkplatz wurde bei Rangiertätigkeiten die Ladung eines Lkw beschädigt.“ Dabei sei eine unbekannte Flüssigkeit ausgetreten, anwesende Personen klagten über Reizungen der Augen und der Atemwege. Zudem gelte es, so Hussong, verletzte Personen aus dem Unfallbereich zu retten und auch einen Brand zu bekämpfen.

Für die drei Kirkeler Löschbezirke stand also einiges an Herausforderungen an. Nach der Übungsalarmierung und dem Eintreffen der Einsatzkräfte entwickelte sich am Ort des Geschehens reges Treiben – ABC-Einsätze, und das wurde erneut am Freitagabend deutlich, bedeuten für Wehren einen enormen Personal- und Materialaufwand. Mit eben dem sollten am Freitag folgende Übungsziele erreicht werden: Das ABC-Konzept der Gemeinde Kirkel sollte praktisch umgesetzt werden, die so genannte GAMS-Regel (Gefahren erkennen, Absichern der Einsatzstelle, Menschenrettung unter Eigenschutz und Spezialkräfte nachfordern) sollte angewandt werden, es ging um den sicheren Aufbau eines Dekontaminationsplatzes, der Umgang mit ABC-Material und spezieller Schutzkleidung sollte geübt werden – und das Ganze ohne Hilfe des Gefahrstoffzuges des Saarpfalz-Kreises.

Der zeitliche Ansatz für diese komplexe Übungsanforderung lag bei zwei Stunden. Innerhalb dieses Übungszeitraumes hatten sowohl Carsten Hussong als Urheber der Übung als auch Kirkels Wehrführer Gunther Klein und Mathias Fürst als Gefahrstoff-Beauftragter der Gemeinde Kirkel ein waches Auge auf das, was die Feuerwehrleute wie wann taten oder nicht. Wurden Gefahren wie die in einen Kanal fließende, unbekannte Flüssigkeit rechtzeitig erkannt? Wie reagierte die Einsatzleitung, in der Verantwortung stand hier der stellvertretende Wehrführer Michael Klein, auf den sich plötzlich entzündenden Brand? War der Dekontaminationsplatz richtig aufgebaut, war die Absperrung des Einsatzortes ausreichend? Wehrführer Gunther Klein machte im Gespräch mit unsere Zeitung klar, dass sich ein solches Einsatzszenario für die Kirkeler Wehr alleine wohl nicht bieten werde, „weil in einem solchen Fall die Spezialkräfte des Gefahrstoff-Zuges alarmiert werden.“ Trotzdem, so Klein, sei eine solche Übung notwendig, „um unseren eigenen Kräften zu vermitteln, wie man in einem solchen Fall vorgehen muss und um die Infrastruktur eines solchen Einsatzes zu üben, für den Fall der Fälle“. Diese Aufgabe hätten die drei Löschbezirke gut gelöst, gleichwohl es immer Potential für Verbesserungen gebe. Dabei müsse man immer auch im Hinterkopf behalten, dass nicht alle Angehörigen der Kirkeler Wehr ausgebildete „ABCisten“ seien, verdeutlichte Klein. Zufrieden zeigten sich auch Hussong und Fürst. Hussong nannte dabei einen weiteren Vorteil einer Übung des Allein-Einsatzes der Kirkeler Wehr bei einem ABC-Vorfall. So könne ein nachrückender ABC-Zug die von der Kirkeler Wehr schon eingerichtete Infrastruktur am Einsatzort übernehmen, dies verkürze den Zeitablauf eines Einsatzes. Mathias Fürst, der Gefahrstoff-Beauftragte der Gemeinde, er fungierte am Freitag als so genannter Fachberater, attestierte der Übung einen guten Verlauf, es sei ihm aber schon das eine oder andere aufgefallen, „das werden wir besprechen“.

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