Kirkeler wählen am Sonntag ihren Rathauschef

Kirkel · 8440 Kirkeler Bürger haben nach einem fairen Wahlkampf an diesem Sonntag die Wahl: Bestätigen sie Frank John (SPD) als Bürgermeister im Amt oder geben sie seinem Herausforderer Carsten Baus von der CDU den Vorrang?

. Am Sonntag wird in der Gemeinde Kirkel im Saarpfalz-Kreis ein neuer Bürgermeister gewählt. Zur Wahl stehen zwei Kandidaten: Der 44 Jahre alte Volkswirt Frank John (SPD ), der bereits seit acht Jahren Bürgermeister der 10 000-Einwohner-Gemeinde ist und gerne für weitere acht Jahre weitermachen möchte, und der 46 Jahre alte Jurist Carsten Baus (CDU ), der den Posten gerne hätte, zumal die Gemeinde Kirkel zu den attraktiven Gemeinden im Land zählt, in der man als Bürgermeister bei einem vergleichsweise erträglichen Haushaltsdefizit von 2,5 Millionen Euro noch Gestaltungsmöglichkeiten hat. Zusammen mit Perl und Riegelsberg gehört Kirkel obendrein zu den wenigen Zuwachsgemeinden im Saarland. Was auch daran liegt, dass die Wohnlage am Fuße einer mittelalterlichen Burg und inmitten der Unesco-Biosphärenregion für junge Familien begehrt ist. Die Gemeinde leistet sich nicht nur zwei Freibäder, auch alle fünf Kitas sind mit einer zusätzlichen französischen Erzieherin ausgestattet. Im Anschluss daran gibt es eine zweisprachige deutsch-französische Grundschule mit entsprechender Infrastruktur, für die die Gemeinde aufkommt.

Bürgermeister Frank John ist stolz darauf, dass diese Angebote, die seine Amtsvorgänger noch eingeleitet hatten, in seiner Amtszeit ohne Abstriche erhalten werden konnten. Doch auch einige Pannen musste John verantworten. Die ungewollt medienwirksamste war ein 2,6 Millionen Euro teures Feuerwehrhaus im Ortsteil Limbach, dessen "Stufe" auch bundesweit für Erheiterung sorgte, weil das Niveau der Straße einen halben Meter unterhalb des Gebäudes lag, das wochenlang nicht benutzt werden konnte.

Sein Herausforderer Carsten Baus ist in der Kirkeler Kommunalpolitik kein Unbekannter, so ist er für die CDU sowohl Gemeinderats- als auch Ortsratsmitglied. Der Jurist ist aktuell Landesgeschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Zuvor war er an unterschiedlicher Stelle als Anwalt tätig.

Der Wahlkampf ist sehr fair verlaufen, beide Kandidaten hatten ein Abkommen geschlossen, die Straßen nicht mit Wahlplakaten zu überziehen. 8440 Einwohner der Gemeinde sind wahlberechtigt, die meisten kennen die Kandidaten, die beide aus der Gemeinde stammen. Und in wesentlichen Punkten sind sie sich einig: Die Autos in den Ortsteilen sollen langsamer fahren und der Schwerlastverkehr muss aus den Orten herausgehalten werden. Dies ist eine nachdrückliche Forderung der Bevölkerung, die durch die Erschließung eines nahe gelegenen Industrie- und Gewerbegebietes eine deutliche Zunahme der Lkw-Frequenz befürchtet.

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