Kirkeler trauen sich künftig in St. Ingbert

Kirkel · Ab dem 1. Juli 2017 soll die Gemeinde kein eigenes Standesamt mehr haben - diese Aufgabe soll in St. Ingbert wahrgenommen werden. Das beschloss gestern Abend der Gemeinderat Kirkel. Aus St. Ingbert gibt es bereits grünes Licht dafür.

 Geht alles nach Plan, wird es ab Mitte 2017 kein Standesamt in Kirlel mehr geben, auf Basis der Zusammenarbeit wird St. Ingbert diese Aufgabe für die Burggemeinde übermehmen. Foto: Thorsten Wolf

Geht alles nach Plan, wird es ab Mitte 2017 kein Standesamt in Kirlel mehr geben, auf Basis der Zusammenarbeit wird St. Ingbert diese Aufgabe für die Burggemeinde übermehmen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Interkommunale Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden und Städten im Saarland gilt vielen als Schlüssel zu mehr Effektivität und Kostenersparnis. Kirkel hat gestern mit einem einstimmigen Ja des Gemeinderates einen solchen Schulterschluss vollzogen: Ab dem 1. Juli 2017 soll die Gemeinde kein eigenes Standesamt mehr haben - diese Aufgabe soll andernorts wahrgenommen werden. Das ist an sich keine Überraschung, schon länger prüft Kirkel die Möglichkeit einer solchen Zusammenarbeit. Überraschend ist allerdings, mit wem die Gemeinde nun in einem Boot sitzt: Mit St. Ingbert. Zum Hintergrund: Lange hatte es so ausgesehen, als wären Homburg und Bexbach potentielle Partner, im Gespräch mit unserer Zeitung erläuterte Kirkels Bürgermeister Frank John (SPD ) gestern, warum dies nicht umzusetzen war.

"Nachdem Bexbach aus den Plänen für eine solche interkommunale Zusammenarbeit ausgeschieden ist, wäre für uns eine Partnerschaft mit Homburg finanziell nicht darstellbar gewesen." Einer Partnerschaft mit Homburg alleine habe auch widersprochen, dass die Kreisstadt nicht die nötige Flexibilität gezeigt habe, so John.

Im Gegensatz dazu habe St. Ingbert (dort hat man gestern im Rat auch Ja zur Kooperation gesagt) eben die aus Sicht von Kirkel nötige Flexibilität zugesichert. Für die Kirkeler Bürger bedeutet der gestrige Beschluss, dass sie ab Mitte 2017 ihre Standesamtsangelegenheiten in St. Ingbert erledigen werden, vorbehaltlich der noch nötigen, abschließenden Beschlüssen. Allerdings soll es bei Bedarf auch ein Serviceangebot in Kirkel geben. Erhalten bleibt das stark nachgefragte Trauzimmer in der Mühle, hier wird in Zukunft dann aber nur noch Bürgermeister Frank John oder eben Standesbeamte aus St. Ingbert Eheschließungen vornehmen.

Grundsätzlich soll die Entscheidung ermöglichen, mit den dann freien Personalressourcen personelle Lücken im Bereich des Ordnungsamt der Gemeinde zu schließen. Kosten wird das Kirkel nach einer ersten Schätzung rund 25 000 Euro pro Jahr.

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