Kirkeler Feuerwehr kann neues Gerätehaus nach Bau-Fiasko nicht nutzen

Kirkel-Limbach · Die Feuerwehr in Kirkel-Limbach hat ein neues Gerätehaus. Nutzen kann sie es nicht. Die Auffahrt zu den Garagen liegt wegen falscher Planung bis zu 50 Zentimeter höher als die Zufahrtsstraße: ein zu hohes Hindernis – selbst für die Wehr.

 Bis zu 50 Zentimeter Höhenunterschied trennen die Auffahrt zum Feuerwehrgerätehaus in Kirkel-Limbach von der Zufahrtsstraße. Die Kante (im Bild kurz direkt hinter dem Bauzaun) kann von den Feuerwehrfahrzeugen nicht überfahren werden. Foto: Thorsten Wolf

Bis zu 50 Zentimeter Höhenunterschied trennen die Auffahrt zum Feuerwehrgerätehaus in Kirkel-Limbach von der Zufahrtsstraße. Die Kante (im Bild kurz direkt hinter dem Bauzaun) kann von den Feuerwehrfahrzeugen nicht überfahren werden. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Weil zwischen der Auffahrt zum neuen Feuerwehrgerätehaus des Löschbezirks Limbach in der Gemeinde Kirkel und der Zufahrtsstraße ein Höhenunterschied von bis zu 50 Zentimetern liegt, kann der Neubau trotz Fertigstellung nicht genutzt werden. Die Feuerwehrwagen kommen schlicht nicht zu ihren Garagen . Nun soll mit einem sechsstelligen Betrag die Straße saniert und angehoben werden, um das Problem zu lösen.

Die Suche nach den Verantwortlichen für diese Panne beschäftigt inzwischen auch bundesweit die Medien. Zuletzt hatte am Samstag Kirkels Bürgermeister Frank John (SPD ) in einem Beitrag des ZDF den Fehler lässig mit den Worten "Shit happens" kommentiert - eine Aussage, die John gestern unserer Zeitung gegenüber ausdrücklich bedauerte.

Zum Hintergrund: Da das alte Feuerwehrgerätehaus des Löschbezirks Limbach nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen entsprach, hatte sich die Gemeinde für einen Neubau entschieden. Schon dessen Baubeginn stand unter keinem guten Stern, mussten auf dem ausgewählten Gelände aufgrund eines Altlastenverdachtes doch deutlich mehr Vorarbeiten geleistet werden, als geplant. Dies führte zu Mehrkosten von rund 200 000 Euro und einer Verzögerung von vielen Monaten zwischen Spatenstich im Februar 2012 und dem tatsächlichen Baubeginn Anfang 2013. Die Problem-Serie riss aber nicht ab und gipfelte darin, dass der mit ursprünglich zwei Millionen Euro veranschlagte Neubau aufgrund der untauglichen Zufahrt trotz seiner Fertigstellung Ende Oktober 2014 nicht genutzt werden kann. So muss die Wehr nun weiterhin ihr altes Feuerwehrhaus nutzen.

Warum nun zwischen Auffahrt und Zufahrtsstraße besagter Höhenunterschied liegt und warum man nicht rechtzeitig auf die "Panne mit Vorankündigung" reagiert hat, ist Gegenstand kontroverser Diskussionen in Politik und Bürgerschaft. So hätten Auflagen des Landesamtes für Umwelt und Arbeitsschutz dazu geführt, dass sich der Baugrund erhöht habe - einer der Erklärungsversuche für den groben Patzer. Die Lösung nun: Die Zufahrtsstraße soll, wie schon grundsätzlich geplant, Anfang 2015 nicht nur saniert und verbreitert, sondern dabei auf das Niveau der Zufahrt zum Gerätehaus angehoben werden. Welche zusätzliche Kosten dadurch entstehen, ist noch unklar. Wenn aber Straße und Zufahrt dann auf einem Niveau sind, kann auch die Limbacher Feuerwehr endlich in ihr Haus.

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