Kirkeler Bauverwaltung spricht sich für einen Friedwald aus

Kirkel-Neuhäusel · Urnengräber, Friedwald oder Rasengräber: Was ist die zukunftsorientierte Alternative zu Tiefengrab? Seine Meinung dazu erläuterte Christof Weis von der Kirkeler Bauverwaltung dem Ortsrat bei einem Besuch im Friedhof.

 Am Montag nutzte der Ortsrat Kirkel-Neuhäusel die Möglichkeit, Christof Weis von der Kirkeler Bauverwaltung (Vierter von rechts) Fragen zu dessen Konzept für die Zukunft der Friedhöfe in der Gemeinde zu stellen. Foto: Thorsten Wolf

Am Montag nutzte der Ortsrat Kirkel-Neuhäusel die Möglichkeit, Christof Weis von der Kirkeler Bauverwaltung (Vierter von rechts) Fragen zu dessen Konzept für die Zukunft der Friedhöfe in der Gemeinde zu stellen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Schon vor einigen Wochen berichteten wir ausführlich über ein umfangreiches Konzept zur Zukunft der Kirkeler Friedhöfe. Am Montag ließ sich nun der Ortsrat Kirkel-Neuhäusel von Christof Weis von der Kirkeler Bauverwaltung, dem Verfasser des seitenstarken Papiers, vor Ort erläutern, wie in der Zukunft die Bestattungskultur im größten Kirkeler Gemeindeteil aussehen könnte. Die Stichworte: Urnengräber, Friedwald und Rasengräber. Gerade Letztere bestimmten in den zurückliegenden Monaten die öffentliche Diskussion.

Am Montag nun zeigte sich Christof Weis sicher, dass eben in Rasengräbern nicht die Zukunft der Bestattungen liege. "Ich persönlich sage es jedem, der es hören will oder auch nicht: Ich bin überhaupt kein Fan von Rasengräbern. Denn die sind auch nichts anderes als eine Ersatzbestattung. Und zum guten Schluss stehen die Grabflächen dann doch wieder voll mit Blumenschmuck und Ähnlichem." Wenn überhaupt, so Weis weiter, solle man lediglich Einzelgräber als Rasengräber anbieten, keine Familienbestattungen. Zudem seien Rasengräber aufgrund der von der Verwaltung zu leistende Pflegearbeiten in den zugesicherten 20 Jahren Liegezeit bei einem solchen Einzelgrab deutlich teurer. "Für diese Zeit der Pflege müssen die Leute bezahlen. Wir haben kalkuliert, dass zwischen fünf und sieben Mal pro Jahr gemäht werden muss. Zudem muss bei Grabsetzungen der Grund aufgefüllt und neu eingesät werden. Deswegen wird das sehr teuer." So sei die Variante Rasengrab deutlich kostenintensiver als eine "normale" Bestattung im klassischen Tiefengrab. Bislang, so Weis gegenüber den Mitgliedern des Ortsrates unter Führung von Ortsvorsteher Patrick Ulrich (SPD), sei auch noch nicht abschätzbar, ob und in welchem Umfang das Angebot von Rasengrab-Bestattungen wirklich in der Zukunft angenommen werde.

Wesentliche höhere Akzeptanz habe da augenscheinlich die Urnenbestattung, inzwischen sei dies in Kirkel zu 70 Prozent die gewählte Beerdigungsform. Und in eben einer Urnenbestattung in einem Friedwald als Alternative zur Urnenwand sah Weis am vergangenen Montagabend "eher die Zukunft als Rasengräber."

Wo ein solcher Friedwald entstehen könnte, auch das diskutierte der Ortsrat am Montag. Verworfen wurde der Gedanke, die Fläche eines Fichtenhains im Eingangsbereich des Friedhofs abzuholzen und als Friedwald neu aufzuforsten. Zu klein sei das Areal und zu nah am Hauptweg des Friedhofs. Stattdessen sei eine schon mit Bäumen bepflanzte Fläche im alten Teil des Geländes sinnvoller.

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