Kino unterm Sternenzelt

Kirkel · Vor malerischen Kulisse fand am vergangenen Samstag das Sommernachtskino auf Burg Kirkel statt. Es war nicht nur die fünfte Auflage, sondern mit ausverkauftem „Haus“ auch die erfolgreichste.

 Fast 300 Gäste genossen beim „Sommernachtskino auf Burg Kirkel“ am Samstag einen wunderschönen Abend und gönnten sich in traumhafter Kulisse mit „Monsieur Claude und seine Töchter“ eine Komödie mit Anspruch. Foto: Thorsten Wolf

Fast 300 Gäste genossen beim „Sommernachtskino auf Burg Kirkel“ am Samstag einen wunderschönen Abend und gönnten sich in traumhafter Kulisse mit „Monsieur Claude und seine Töchter“ eine Komödie mit Anspruch. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Es war eine bestens gelaunte Sarah Guthor, Kulturmanagerin der Gemeinde Kirkel , die da am Samstagabend Kassendienst beim "Sommernachtskino auf Burg Kirkel " machte. Für Guthors Freude sorgten fast 300 Besucher, die sich die französische Komödie "Monsieur Claude und seine Töchter" unter Sternenhimmel in der Unterburg nicht entgehen lassen wollten. Kurios: Noch während die ersten Minuten des Films liefen, kamen die letzten Gäste den Burgberg hinauf in Richtung eigentlich ausverkauftem Open-Air-Kinosaal. Sarah Guthors Lösung, charmant in Worte verpackt: "Ich verkaufe ihnen jetzt die Karten und Sie schauen, ob sie oben noch einen Platz bekommen. Und wenn nicht, dann bekommen Sie ihr Geld zurück." 15 Minuten später konnte Guthor vermelden, dass keine Karte zurückgegeben worden war. Alle, die wollten, hatten ein Plätzchen gefunden - und wenn es im Grashang am Fuß des Burgturms war.

Mit der fünften Auflage des "Sommernachtskino auf Burg Kirkel " kann man die Veranstaltung wohl getrost als etabliert betrachten. "Ausverkauft" hieß es in den vergangenen Jahren aber bislang noch nicht. "Bis jetzt mussten wir das unseren Gästen noch nie sagen." Als gute Gründe für den Erfolg nannte Guthor das Wetter und einen mit den Jahren erreichter Bekanntheitsgrad. Gefragt, ob sie vor fünf Jahren mit einem so nachhaltigen Zuspruch gerechnet habe, zeigte sich Guthor selbstbewusst. "Wenn ich eine solche Veranstaltung initiiere, dann bin ich immer zuversichtlich, dass das auch was wird." Aber zwischen "wird was" und "ausverkauft" können ja schon mal ein paar fehlende Gäste liegen? "Ich gebe zu, mit einem solchen Erfolg habe ich nicht gerechnet." Doch bewege sich das Sommernachtskino auf der Kirkeler Burg genau in dem Rahmen, den man bespielen wolle. "Klein, aber fein", so Guthors kurzes Motto. "Veranstaltungen wie diese gehören nicht zu den Großen. Insofern ist es auch so gedacht, dass wir hier keine Massenveranstaltung wollen und zwischen 200 und 300 Gäste als Ziel haben." Mit Fantasy, Romantik und Komödie haben die Macher in den zurückliegenden Jahren immer wieder den richtigen Riecher gehabt, was an Film geht und was nicht - vor der malerischen Kulisse der Burg.

Natürlich trägt auch der Förderkreis Kirkeler Burg zum Erfolg bei, so wieder am Samstag, als der Verein wieder mit Grillgut, Getränken und natürlich Popcorn für das leibliche Wohl der Gäste sorgte. Peter Steffen, der erste Vorsitzende des Förderkreises, kommentierte den Einsatz seiner Mannschaft mit einem Lächeln und gewohnt knapp: "Alles läuft bestens!"

Dass man mit dem Film "Monsieur Claude und seine Töchter" einem Film zeigte, der in gewohnt französisch-leichter Art das Thema Toleranz, das Überwinden von Vorurteilen und den offenen Umgang mit anderen Kulturen zum Inhalt hat, mag dem komödiantischen Charakter des Streifens als Sommerfilm geschuldet sein. Angesichts brennender Asylbewerber-Unterkünfte in Deutschland hätten die Veranstalter aber wohl kaum ein aktuelleres Thema besetzen können.

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