Keine Schneeflocke der Welt konnte die Jazz-Fans fernhalten

Kirkel-Neuhäusel. So schlecht konnte das Wetter gar nicht sein, als dass es die Freunde guter Jazzmusik vom Besuch bei Joscho Stephan hätte abbringen können. Der renommierte Gitarrist, im Bildungszentrum der Arbeitskammer kein Unbekannter, verzauberte auch dieses Mal sein Publikum, während draußen heftiges Schneetreiben eher ungemütliche Stimmung hervorrief

 Joscho Stephan (in der Mitte) aus Mönchengladbach samt Band begeisterte das Publikum im Bildungszentrum der Arbeitskammer mit furiosem Gypsy-Jazz auf der Gitarre. Foto: Michael Schneider

Joscho Stephan (in der Mitte) aus Mönchengladbach samt Band begeisterte das Publikum im Bildungszentrum der Arbeitskammer mit furiosem Gypsy-Jazz auf der Gitarre. Foto: Michael Schneider

Kirkel-Neuhäusel. So schlecht konnte das Wetter gar nicht sein, als dass es die Freunde guter Jazzmusik vom Besuch bei Joscho Stephan hätte abbringen können. Der renommierte Gitarrist, im Bildungszentrum der Arbeitskammer kein Unbekannter, verzauberte auch dieses Mal sein Publikum, während draußen heftiges Schneetreiben eher ungemütliche Stimmung hervorrief.

Für das Publikum war der Auftritt von Joscho Stephan doch eine Art Premiere, obwohl ihn einige Gäste schon mehrfach bei Auftritten in Kirkel gehört hatten. Grund war die gerade erst geänderte Besetzung der Band, deren Frontmann Joscho Stephan ist: Seit nicht mal einer Woche mischt Sebastian Gahler aus Düsseldorf mit, wie der Musiker die Zuhörer im fast voll besetzten Saal wissen ließ.

Gute Musiker finden sich indessen schnell, und so präsentierten sich Joscho Stephan und seine Kameraden als homogenes Ganzes, als hätten sie nie was anderes gemacht als zusammen Jazz gespielt.

Für den Auftritt im Bildungszentrum der Arbeitskammer hatten die Musiker bekannte und berühmte Kompositionen mitgebracht. Gewürzt wurde das Ganze mit Eigenkompositionen von Joscho Stephan, der damit in der Szene schon viel Aufsehen erregt hat. Mit einem langsamen Stück, Louis Armstrongs unvergesslichem "What a wonderful world" begann die Band ihr Konzert in Kirkel.

Allmählich zog sie das Tempo an mit dem Klassiker "Caravan", mit Gitarre, E-Bass, Keyboard und Schlagzeug effektvoll gespielt. Das war auch die erste Gelegenheit, die ganze Bandbreite an Variationen zu spielen. Da war das wieselflinke, mitreißende und fantasievolle Spiel von Joscho Stephan wieder, für das ihn die Liebhaber von Gypsy-Jazz lieben. Da dauerte es nicht lange, bis die ersten begeisterten Zurufe zu hören waren.

Sehr gefühlvoll gespielt war Carlos Santanas "I love you much too much" ein echter Genuss und eine Hommage des Gitarristen Joscho an den grandiosen Santana. Düstere Stimmung kennzeichnet die Titelmusik des Gruselfilms "Rosemary's Baby", und die Band mit Joscho Stephan trug diese Stimmung fühlbar in den Saal. Der Gitarrist und Bandleader hatte eine Top-Besetzung mit nach Kirkel gebracht. Da war neben Sebastian Gahler am Keyboard der E-Bassist Nico Brandenburg, der auch in anderen renommierten Formationen eine feste Größe ist. Mit ihm als Begleitmusiker ist auch Sängerin Lena schon erfolgreich aufgetreten.

Schließlich gehört Schlagzeuger Thomas Kukulies zur Band von Joscho Stephan. Der Drummer, in Krefeld zu Hause, harmonierte eindrucksvoll mit der für eine Jazz-Formation nicht unbedingt typischen Besetzung. Neben Titeln bekannter Komponisten glänzten die Jazzer in Kirkel auch mit Stücken, die Joscho Stephan selbst geschrieben und arrangiert hat. Hier sind "Chica" und "Last Day" zu nennen, letzteres beeindruckte besonders mit im Tempo wechselnden Elementen, die von sacht bis kraftvoll reichten.

Im zweiten Set klang "Isn't she lovely" sehr harmonisch und einfühlsam. Aber auch "Bolero" kam gut an, auch "Blackbird", ein Muss in einem Jazz-Repertoire waren Sahnehäubchen in diesem Konzert. smi

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