Burgsommer in Teilen abgesagt Aus für Mittelaltermarkt in Kirkel

Kirkel · Die Gemeinde zieht die Reißleine für zwei große Veranstaltungen an der Burg. Vorerst bis zu den Ferien wird es keine Angebote geben.

 Mit der Absage des Mittelaltermarktes und des Burgsommers für Schulen hat die Gemeinde Kirkel auf die Corona-Pandemie reagiert.

Mit der Absage des Mittelaltermarktes und des Burgsommers für Schulen hat die Gemeinde Kirkel auf die Corona-Pandemie reagiert.

Foto: Thorsten Wolf

Die Corona-Pandemie schlägt erwartungsgemäß auch deutliche Kerben in den Veranstaltungskalender der Gemeinde Kirkel: „Schweren Herzens hat die Gemeinde alle touristischen Veranstaltungen bis zu den Sommerferien abgesagt. Dazu zählt vor allem die traditionelle Veranstaltungsreihe ,Kirkeler Burgsommer‘ mit Mittelaltermarkt und dem beliebten Schulausflugsprogramm, aber auch geführte Wanderungen und Burgführungen, die nicht stattfinden können“, so Sarah Klein vom Amt für Kultur und Tourismus am Dienstag auf Nachfrage unserer Zeitung.

Die Absage trifft gerade die Freunde des großen mittelalterlichen Treibens heftig. In den zurückliegenden Jahren haben sich sowohl der Mittelaltermarkt als auch der Burgsommer für Schulen mit seinem speziellen Angebot zu Publikumsmagneten von deutlich überregionalem Charakter entwickelt. An seinen beiden Veranstaltungstagen lockte der Mittelaltermarkt immer wieder einige Tausend Besucher hinauf an das Kirkeler Wahrzeichen. Die wollten sich zum Start der Schönwetter-Saison das Treiben von Händlern, Künstlern, Mittelaltergruppen und vielem Sehens- und Erlebenswertem mehr nicht entgehen lassen. Und auch mit dem Burgsommer für Schulen hat sich Kirkel bis weit in die Region hinein einen außerordentlichen Ruf erworben. Im vergangenen Jahr wollten erneut mehr als 5000 Kinder mittelalterliches Handwerk hautnah erleben, mitmachen und so eine ganz besondere Reise in die Geschichte machen. Noch in der Schwebe – und er ist damit vorerst nicht abgesagt – steht der Burgsommer in den Ferien mit dem Erlebniswochenende.

Nun also das „Aus“ für Mittelaltermarkt und Burgsommer für Schulen. „Alle, die in die Vorbereitungen der Veranstaltungen eingebunden waren, bedauern diese Entwicklung außerordentlich, auch wenn man weiß, dass diese auf höchster Ebene getroffenen Maßnahmen so getroffen werden mussten, wie sie nun getroffen sind.“ Es sei, wie Klein weiter erklärte, das erste Mal seit 21 Jahren, dass der Mittelaltermarkt nicht stattfinden könne und zudem seit 26 Jahren das erste Mal, dass die Schulausflüge in das mittelalterliche Handwerkerdorf nicht möglich seien.

Immerhin: Für die Gemeinde als Veranstalter hätten die Absagen der touristischen Events finanziell keine großen Auswirkungen, da es keine wesentlichen Ausgaben gebe. Sarah Klein: „Es wurde bisher lediglich Werbematerial gedruckt.“ Ansonsten sei aber noch nicht in die Veranstaltungen investiert worden. Bereits bestehende Verträge und Vereinbarungen konnten zudem rechtzeitig aufgelöst werden. Viel schlimmer treffe die Absage der Veranstaltungen, wie Klein betonte, jedoch die engagierten Akteure, so die Händler und Künstler, die am Mittelaltermarkt teilnehmen. „Für die tut es uns besonders leid, und wir hoffen jetzt schon darauf, dass wir den Mittelaltermarkt im Mai 2021 wieder zusammen nachholen können.“ Leid tue es der Gemeinde auch für die vielen Kinder, „die immer mit so viel Freude im Handwerkerdorf arbeiten und begeistert das Leben des Mittelalters nachspüren. Für diese Saison waren 112 Schulen mit insgesamt rund 5700 Kindern angemeldet“. Viele davon hätten sich bereits für nächstes Jahr vormerken lassen.

So fallen mit dem Mittelaltermarkt, eigentlich geplant für den 16. und 17. Mai, und dem Burgsommer für Schulen zwei zentrale Veranstaltungen der Gemeinde auf der Kirkeler Burg aus. Unklar scheint derzeit noch, wie es mit dem Burgsommer in den Ferien und dem darin eingeschlossenen Erlebniswochenende aussieht. Hier gibt es seitens der Gemeinde noch keine Absage. Das verwundert nicht, kann man doch derzeit kaum vorhersagen, ob und wann sich der Trend zu Lockerungen der Corona-Einschränkungen fortsetzt oder nicht. So warte man derzeit in Sachen Veranstaltungsangeboten in der Burggemeinde ab, „wie sich alles entwickelt und wird sich dann an die aktuelle Situation anpassen“. Klar sei, so Sarah Klein, dass man umdenken und kreativ sein müsse.

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