Jusos für Beschäftigungsprogramm und Mindestlohn auf EU-Ebene

Neunkirchen. Philipp Weis aus Kirkel-Limbach löst Sebastian Thul an der Spitze der Jusos Saar ab. Mit 88,7 Prozent der Stimmen haben ihn 86 Delegierte am Samstag auf dem Landeskongress in Neunkirchen/Wiebelskirchen zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der 26-Jährige möchte mit den Jungsozialisten Chancen wahrnehmen, um ein soziales Europa zu gestalten

Neunkirchen. Philipp Weis aus Kirkel-Limbach löst Sebastian Thul an der Spitze der Jusos Saar ab. Mit 88,7 Prozent der Stimmen haben ihn 86 Delegierte am Samstag auf dem Landeskongress in Neunkirchen/Wiebelskirchen zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der 26-Jährige möchte mit den Jungsozialisten Chancen wahrnehmen, um ein soziales Europa zu gestalten. Ganz unter dem Motto: "Grenzen sprengen - Liberté, Égalité, Solidarité."Die Neuwahlen des Vorstandes blieben ohne Überraschungen. Weis war der Wunschkandidat der Basis und ging konkurrenzlos ins Rennen. Nach über fünf Jahren an der Spitze der Jusos und nachdem er in den Landtag nachgerückt war, machte Thul den Platz frei. Weis will nun an die Arbeit seines Vorgängers anknüpfen und den Jugendverband weiter voran bringen. "Ich will die Basis stärker mit einbinden", erklärte er eines seiner Ziele. Dabei möchte er das Instrument der neuen Medien stärker nutzen.

Europa zur Herzensangelegenheit machen, das stand unter dem neuen Vorsitzenden im Mittelpunkt des Landeskongresses. "Unser Weg: Linke Politik für Europa - Liberté, Égalité, Solidarité" lautete der Leitantrag. "In Europa gibt es noch immer Grenzen in den Köpfen. Diese Grenzen wollen wir sprengen. Wir wollen nicht, dass einzelne Staaten gegeneinander ausgespielt werden. Wir wollen ein soziales und demokratisches Europa, das die Menschenrechte achtet", erläuterte Weis. Die Jusos forderten ein europäisches Beschäftigungsprogramm, um gut bezahlte, sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze zu schaffen. "Dazu muss es auch einen europäischen Mindestlohn und ein Recht für Gewerkschaften geben, Gesetzesinitiativen einzubringen", sagte Weis. In diesem Zusammenhang verlangten die Jusos eine Eindämmung der Leiharbeit.

Anträge zum Thema Bildung nahmen viel Raum beim Treffen in Wiebelskirchen ein. Im Kern forderten die Jungsozialisten eine Verbesserung der Lehrerausbildung durch Einführung eines Praxissemesters im Hauptstudium sowie den Ausbau eines zweisprachigen Unterrichts.

Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD), der von 1994 bis 1996 selbst Vorsitzender des Juso-Unterbezirks Saarbrücken-Stadt war, ging in seinem Grußwort zudem auf die individuelle Förderung von Kindern und Jugendlichen ein. Sie könne nur bei einer Umstrukturierung der Bildungskette gelingen. "Wir müssen innerhalb des Bildungssystems umfinanzieren. Es kann nicht sein, dass am Anfang der Bildungskette am wenigsten und am Ende das meiste Geld ausgegeben wird", sagte der Minister.

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