John: „Es gibt keine Baupanne“

Kirkel · „Skandalisierung“ oder peinliche Panne? Der Kirkeler Gemeinderat hat sich gestern Abend wieder mit dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses und den damit verbundenen Problemen beschäftigt. Für den Bürgermeister ist alles geklärt.

 Echte Panne oder doch alles im Plan? Am aktuellen Bild vom Neubau des Limbacher Feuerwehrgerätehauses mit seiner eingeschränkten Zufahrt scheiden sich die politischen Geister. Foto: Thorsten Wolf

Echte Panne oder doch alles im Plan? Am aktuellen Bild vom Neubau des Limbacher Feuerwehrgerätehauses mit seiner eingeschränkten Zufahrt scheiden sich die politischen Geister. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Eigentlich sind die sogenannten "Weihnachtssitzungen" in den Räten von Städten und Gemeinden oft eher ein gemächlicher Jahresausklang. Den Kirkeler Ratsmitgliedern allerdings bescherte diese Woche ein Geschenk, auf das wohl alle gerne verzichtet hätten: Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses und die damit verbundene Serie von Schwierigkeiten hatte es bis in die bundesweiten Schlagzeilen gebracht (wir berichteten). Wer sich nun im Vorfeld der Sitzung des Kirkeler Gemeinderates gestern Abend im weltweiten Datennetz auf den neuesten Stand bringen wollte, der erlebte aber eine kleine Überraschung - verbunden mit der Frage: Ist das Limbacher Feuerwehrgerätehaus überhaupt schon fertig? Die Antwort darauf hat eine nicht unbeträchtliche Bedeutung.

Denn sollte das Haus noch gar nicht fertig sein, dann würden sich die Schwierigkeiten mit dem Höhenunterschied zwischen Auffahrt zu den Fahrzeughallen und der Zufahrtsstraße vielleicht gar nicht als verzögernd erweisen. Genau das sagte Kirkels Bürgermeister Frank John (SPD ) gegenüber der Online-Ausgabe des Nachrichtenmagazins Focus. "Das Feuerwehrhaus ist noch nicht fertig, wird es aber im Januar." Eben im Januar soll auch die Sanierung der Straße beginnen - und damit das neue Heim des Limbacher Löschbezirks voll zugänglich sein. Also alles nur eine "Skandalisierung", wie von der Kirkeler SPD vermutet? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Denn: Auf der Internetseite des Löschbezirks Limbach liest sich das Ganze etwas anders, nämlich so: "In dieser Woche wurde die Trennwand im Schulungsraum eingebaut, nun ist fast alles fertig. Lediglich einige Kleinigkeiten und Schönheitsreparaturen stehen noch aus."

So geschrieben als Blogeintrag am 1. November. Das wirft für den Außenstehenden die einfache Frage auf: Fertig oder nicht fertig? Die Antwort liegt wohl irgendwo dazwischen. So bekräftigte John gestern, dass das Gerätehaus noch nicht fertig sei. Es liefen noch Arbeiten an der neuen Elektrotechnik und die nötigen Abnahmen stünden noch an. Aber: Eingeschränkt wäre das Haus schon bezugsfertig. Die CDU-Ratsfraktion ihrerseits beschäftigte unter anderem die Frage, ob denn der Kostenrahmen für den Bau eingehalten worden sei. Hier gab es keine Antwort - mit den Stimmen der SPD lehnte der Rat es ab, den entsprechenden Antrag der CDU kurzfristig in die Tagesordnung aufzunehmen. Stattdessen gab Bürgermeister John eine persönliche Stellungnahme zum Neubau des Gerätehauses ab. In der erklärte er: "Bürgermeister und Verwaltung haben die Probleme, die im Laufe der Baumaßnahme entstanden sind, transparent und zielorientiert gemeinsam mit dem Gemeinderat umgesetzt."

Zu den aktuellen Problemen sagte er: "Der momentan sichtbare, geringe Höhenunterschied an Teilen der Ausfahrt ist hierbei lediglich ein vorübergehender Zustand bis zur Fertigstellung der neuen Straße, die in diesem Bereich ohnehin aufgefüllt werden muss. Von einer Baupanne oder Fehlplanung kann hier nicht die Rede sein." Ob sich die CDU mit dieser Einschätzung zufrieden geben wird, ist fraglich. So kündigte Ratsmitglied Andreas Kondziela an, zu diesem Thema eine Sondersitzung des Gemeinderates einzuberufen.

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