Ortsrat Altstadt Gegen Dauer-Öffnung der Notzufahrt

Altstadt · Im Ortsrat Altstadt ging es auch um den geplanten Anschluss Homburg Ost. Außerdem um Befürchtungen einer Bürgerinitiative aus Niederbexbach, dass die Notzufahrt zum Zunderbaum dauerhaft geöffnet werden könnte.

 Der Ortsrat Altstadt hat nun noch einmal deutlich klar gemacht: Die Notzufahrt zum Industriegebiet Zunderbaum darf nicht für den regulären Verkehr geöffnet werden.

Der Ortsrat Altstadt hat nun noch einmal deutlich klar gemacht: Die Notzufahrt zum Industriegebiet Zunderbaum darf nicht für den regulären Verkehr geöffnet werden.

Foto: Thorsten Wolf

Gleich zwei Verkehrsthemen fanden sich am Dienstagabend auf der Tagesordnung des Altstadter Ortsrates, eines von innerörtlicher Bedeutung, eines mit deutlich außerörtlicher. Letzteres betraf die aktuellen Diskussionen rund um den Ausbau des bestehenden Autobahnanschlusses Homburg/Bexbach und die geplante, zusätzliche Anbindung Homburg-Ost.

Zu beiden Großprojekten hatte sich die Bürgerinitiative „Kein Ohr für Kleinottweiler“ mit einem Schreiben an die Bürgermeister von Kirkel und Bexbach, Frank John (SPD) und Christian Prech (CDU), gewandt. In diesem Schreiben äußert die BI Kritik an der vom Homburger Stadtrat schon zum zweiten Mal getroffenen Entscheidung für die Variante 2 beim Neubau von Homburg-Ost mit einer Routenführung über eine neue Erschließungsstraße durch den Erbacher Wald. Die Anbindung mittels der Variante 1 über die Erbach-Umgehung wird vom Landesbetrieb favorisiert.

Die Bürgerinitiative befürchtet zudem eine dauerhafte Öffnung der Notzufahrt zum Zunderbaum. Diese liegt an der Verbindungsstraße zwischen Altstadt und Kleinottweiler und ist eigentlich nur dafür gedacht, das Gelände im Falle einer Havarie in der Hauptzufahrt an der B423/Bexbacher Straße auf Homburger Seite zugänglich zu machen.

In Homburg wurde in der Vergangenheit immer wieder die Idee ins Spiel gebracht, diese Zufahrt auch regulär zu nutzen. Allerdings hatte die Stadt im Zuge der Zunderbaum-Erschließung per Vertrag der Gemeinde Kirkel zugesichert, dass genau das nicht passieren wird. Und dieser Vertrag hat immer noch Gültigkeit. Trotzdem befürchtet man in Kleinottweiler Veränderungen zu Lasten des Bexbacher Stadtteils. „Wir bitten deshalb die Stadt Bexbach, den Ortsrat Kleinottweiler sowie die Gemeinde Kirkel und den Ortsrat Altstadt, sich bezüglich dieser Thematik abzustimmen und gemeinsam gegen diese Homburger Ideen und Planungen vorzugehen, bevor es zu spät ist. Die Bürger von Altstadt und Kleinottweiler dürfen nicht dauerhaft verkehrlich zusätzlich belastet werden“, so Werner Langefeld, der erste Vorsitzende der Bürgerinitiative, schriftlich.

Nun: Vom Ortsrat Altstadt gab es in Sachen Anschluss Homburg-Ost am Dienstagabend Unterstützung für das Ansinnen aus Niederbexbach, allerdings nicht so einmütig, wie es sich die anwesenden Vertreter der Bürgerinitiative wohl erhofft hatten. Mit fünf Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen und einer Gegenstimme sprach sich der Ortsrat, allerdings bar jeder Zuständigkeit und damit symbolisch, für den Bau der Variante eins des geplanten Autobahnanschlusses Homburg-Ost aus. Das Nein kam dabei von Martin Baus, Ortsratsmitglied der Grünen. Er wandte sich grundsätzlich gegen einen weiteren Autobahnanschluss für Homburg. Als Grund dafür nannte er die aus seiner Sicht zu erwartende, negative wirtschaftlich Entwicklung der Kreisstadt im Bereich der Industriebetriebe aus der Automobilbranche und den damit verbundenen abnehmenden Verkehr. Einig war man sich im Ortsrat hingegen, dass eine Öffnung der Notzufahrt für regulären Verkehr auf keinen Fall in Frage komme.

Keine Entscheidung gab es zu der von der Verwaltung aufgeworfenen Frage, ob man die Friedensstraße an ihrer Einfahrt aus der Ortsstraße zu einer Einbahnstraße in Richtung Erbacher Straße machen soll oder nicht. Kirkels Bürgermeister Frank John (SPD) begründete diesen Vorstoß mit der unübersichtlichen und damit gefährlichen Situation im Kreuzungsbereich Friedensstraße, Ortsstraße, Bexbacher Straße und der Straße Zum Galgenberg. Hier bestehe gerade für Fahrzeuge, die aus dem verkehrsberuhigten Bereich der Friedensstraße auf die Ortsstraße fahren wollten, ein erhöhtes Gefährdungspotential. Dies wolle man mit einer Einbahnstraßen-Regelung, die dann nur noch ein Einfahren von der Ortsstraße in die Friedensstraße ermögliche, aus der Welt schaffen. Große Zustimmung erfuhr John in der von Ortsvorsteher Peter Voigt (SPD) geleiteten Sitzung für den Verwaltungsvorschlag nicht – immerhin aber auch kein Nein. Vielmehr wird sich der Ortsrat auf Vorschlag von Peter Voigt anlässlich einer der kommenden Sitzungen des Gremiums bei einem Ortstermin an besagtem Kreuzungsbereich selbst ein Bild von der Situation machen. Erst dann soll eine abschließende Entscheidung fallen.

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