Heißer Einsatz am Zunderbaum

Altstadt · Nach einer Verfolgungsjagd kommt es zu einem verheerenden Unfall mit vielen Verletzten. Was durchaus passieren kann, war aber diesmal zum Glück nur eine Übung, an der sich die Landespolizei in Altstadt maß.

 Als erste am „Einsatzort“ mussten sich die Beamten der Spezialkräfte der saarländischen Landespolizei am Samstagnachmittag am Industriegebiet Zunderbaum als Teil der Übung auch der Situation eines brennenden Autowracks stellen. Foto: Thorsten Wolf

Als erste am „Einsatzort“ mussten sich die Beamten der Spezialkräfte der saarländischen Landespolizei am Samstagnachmittag am Industriegebiet Zunderbaum als Teil der Übung auch der Situation eines brennenden Autowracks stellen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Kann eine Übung bei den Übungsteilnehmern echten Stress auslösen? Sie kann - davon konnte man sich am vergangenen Samstagnachmittag an der Notzufahrt zum Industriegebiet Zunderbaum einen deutlichen Eindruck verschaffen. Hintergrund des gemeinsamen "Einsatzes" von Spezialkräften der saarländischen Landespolizei (verstärkt von Beamten der Bundespolizei ) und der drei Kirkeler Löschbezirke war eine einwöchige, sanitätsdienstliche Ausbildung der Polizeibeamten. Deren Erfolg sollte am Samstag abschließend geprüft werden, schon alleine das machte die Übung für die Polizisten zu alles anderem als reiner Routine.

Und auch der Übungsaufbau an sich hatte es in sich. Das Einsatzszenario: Bei einer Verfolgungsfahrt kommt es zu einem schweren Verkehrsunfall mit mehreren Fahrzeugen und mehreren eingeklemmten Personen. Die Verletzten sollen durch Kräfte der Polizei versorgt werden, die Feuerwehr ist für die technische Rettung und die Brandbekämpfung zuständig. Um diese Lage so realistisch wie möglich darzustellen, hatten die Übungsverantwortlichen mehrere Schrottfahrzeuge auf der Notzufahrt in allen erdenklichen Lagen positioniert, zusätzlich trafen die Beamten der Spezialkräfte der saarländischen Landespolizei auf ein lichterloh-brennendes Autowrack und auf ein Dutzend Darsteller des Deutschen Roten Kreuzes, die nicht zum ersten Mal gekonnt und blutdruckerhöhend die Verletzten mimten.

Inmitten dieses Unfallchaos mussten sich die Polizeibeamten zum einen als kompetente Ersthelfer erweisen, zum anderen immer wieder den Kontakt mit den Einsatzkräften der drei Kirkeler Löschbezirke unter Führung von Einsatzleiter Michael Klein (Löschbezirk Kirkel-Neuhäusel) suchen. Es galt, sich abzustimmen, eine trag- und funktionsfähige Einsatzstruktur zu bilden - um so die Situation schnellstmöglich unter Kontrolle zu bringen.

Was die Polizisten dabei an Verletzten-Versorgung leisten mussten, ging zum Teil weit über das hinaus, was ein "normaler Retter" zu leisten in der Lage ist, eine der großen Herausforderungen dieser sanitätsdienstlichen Ausbildung. Übungsleiter "Marco" von der saarländischen Landespolizei: "Das ist eine Hoch-Stress-Situation mit einem Massenanfall von Verletzten. Selbst eigentliche Rettungsdienst-Kräfte können hier überfordert sein." Gefragt, wie gerade der Stresspegel bei seinen Kollegen während des angenommenen Einsatzes sei, machte "Marco" klar, dass es sich eben nicht nur um eine reine Übung, sondern auch um eine Prüfung handele. "Alleine das führt ja schon zu Stress. Zum anderen haben wir die Mimengruppe, die entsprechend geschminkt und schreiend diesen Unfall darstellt. Da ist man als Übungsteilnehmer ganz schnell im Szenario drin, teilweise registriert man gar nicht mehr, dass es eine Übung ist. Mit der Leistung seiner Lehrgangsteilnehmer unter der Leitung von Gruppenführer "Sascha" war "Marco" mit Blick auf die Versorgung der angenommenen Verletzten sehr zufrieden. "Wir sind Polizisten . Und dafür war die Leistung wirklich top!" Eine andere Herausforderung bedeutete die Abstimmung mit den Einsatzkräften der Feuerwehr. Und auch hier zog Übungsleiter "Marco" ein positives Fazit. "Es gab ständigen Kontakt und Austausch mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr und den Gruppenführern der Löschbezirke." Übungsziel? Erfüllt!

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