Kirkel-Neuhäusel. Mit einem beeindruckenden festlichen Kirchenkonzert des Homburger Vokalensembles fand das Erntedankfest in der protestantischen Friedenskirche Kirkel-Neuhäusel einen mehr als würdigen Abschluss. Zum Ausklang des Erntedankfestes, welches mit Kindern der Kindertagesstätte an diesem Sonntag in der Friedenskirche gefeiert worden sei, werde das Homburger Vokalensemble "mit einem festlichen Konzert und schönen Klängen die Menschen beglücken", kündigte Pfarrer Florian Geith in seiner Begrüßung an. Unter der musikalischen Leitung von Carola Ulrich, seit 1998 Leiterin des Vokalensembles, würdigte der über die Grenzen des Kirchenbezirks hinweg bekannte Chor den Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847). Zu dessen 200. Geburtstag sang das Vokalensemble unter anderem mehrere Motetten wie "Jauchzet dem Herrn alle Welt", "Richte mich, Gott" und aus dem Oratorium "Elias" das Lied "Denn er hat seinen Engeln befohlen", welches Mendelssohn kurz nach dem Attentat auf den preußischen König auf dem Weg zum Zweibrücker Musikfestival in der Kutsche geschrieben hat. Als Solistin trat Sabine von Blohn (Sopran) mit den drei Arien "Der du die Menschen lässest sterben", "Doch der Herr, er leitet die Irrenden recht" aus dem Oratorium "Paulus" und "Höre Israel" aus dem Oratorium "Elias" auf. An der historischen Voigt-Orgel glänzten abwechselnd die beiden Organisten Stefan Ulrich und Christoph Jakobi mit fünf Orgelstücken, unter anderem das von Mendelssohn in seinen Flitterwochen im April 1837 in Speyer komponierte und mit großer Gestik angelegte "Präludium und Fuge c-moll op. 37 Nr.1" sowie den sanft schwebenden Pastoralsatz "Präludium G-Dur aus op. 37 Nr. 2", das ebenfalls im April 1837 im Domgarten zu Speyer komponiert wurde. Abgerundet wurde das Kirchenkonzert mit einem kleinen Vortrag, in welchem Christoph Jakobi über Mendelssohns Wirken in der Pfalz berichtete. So sei Mendelssohn-Bartholdy auf seiner Reise von Frankfurt nach Paris mindestens zwei Mal mit der Postkutsche über die Kaiserstraße durch Kirkel gefahren, stellte Jakobi eine entfernte Beziehung des Komponisten zu Kirkel fest.