Durch das EU-Projekt „WiFi4EU“ Gratis-Internet wird in Kirkel ausgebaut

Kirkel · Durch das EU-Projekt „WiFi4EU“ kann man jetzt auch an den Sportplätzen, der Burg und dem Theobald-Hock-Haus kostenfrei surfen.

 Bislang verließ sich die Gemeinde Kirkel beim kostenfreien, öffentlichen W-Lan auf Saar-Freifunk, nun ist an fünf Standorten das EU-Programm „WiFi4EU“ dazu gekommen.

Bislang verließ sich die Gemeinde Kirkel beim kostenfreien, öffentlichen W-Lan auf Saar-Freifunk, nun ist an fünf Standorten das EU-Programm „WiFi4EU“ dazu gekommen.

Foto: Thorsten Wolf

Kostenfreies W-Lan ist in Kirkel nichts Neues. Schon seit längerer Zeit bietet Saar-Freifunk an vielen Stellen in der Gemeinde die Möglichkeit, ohne weitere Kosten im Netz zu surfen (wir berichteten). Nun sind, auf Basis des EU-Förderprogramms „WiFi4EU“, fünf neue Zugangsmöglichkeiten geschaffen worden. Kostenfrei W-Lan-tauglich sind nun die Sportplätze der Fußballvereine in den drei Ortsteilen, der Theobald-Hock-Platz in Limbach und die Kirkeler Burg. Was Dirk Pfeifer als zuständiger Sachgebietsleiter Zentrale Dienste am Mittwoch im Gespräch klar machte: Das von der EU mit insgesamt 15 000 Euro finanzierte Projekt ersetze nicht das Angebot von Saar-Freifunk, sondern ergänze es. „Damit sind wir nun als eher kleine Gemeinde in Sachen W-Lan richtig gut aufgestellt!“

Hintergrund des zusätzlichen Angebots ist eine Initiative des Kirkeler Gemeinderates, die wiederum auf einem Impuls der CDU im Ortsrat Kirkel-Neuhäusel fußt, wie Pfeifer erläuterte. „Auf Initiative des Gemeinderates hat sich die Verwaltung der Gemeinde Kirkel bereits Ende 2018 für das erste Vergabeverfahren des EU-Förderprogramms ‚WiFi4EU‘ beworben und einen Gutschein im Wert von 15 000 Euro gewonnen.“ Zum Hintergrund: Das Programm hat ein Gesamtvolumen von 120 Millionen Euro, die auf alle 28 EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen und Island verteilt werden. Gefördert werden dabei Hotspots, die an öffentlichen Orten aufgestellt werden und an denen noch kein kostenloses W-Lan-Angebot verfügbar ist. Die WiFi4EU-finanzierten Netzwerke sind dabei kostenlos, werbefrei und frei von der Erfassung personenbezogener Daten.

Was sowohl Pfeifer als auch Kirkels Bürgermeister Frank John betonten, das war der Umstand, dass man sich bei der Einrichtung der neuen W-Lan-Zugangspunkte tatsächlich auf die 15 000 Euro der EU beschränkt habe. „Wir hätten statt fünf auch beispielsweise sieben Hotspots einrichten können. Dann hätte es die Gemeinde aber mehr Geld gekostet, Geld, das wir nicht haben. Also haben wir uns auf fünf Standorte geeinigt, die für uns Sinn machen“, erklärte Dirk Pfeifer.

Rein formal fließe auch kein Geld über die Gemeinde, sondern gehe direkt von der EU an das beauftragte Unternehmen, in diesem Fall an die Firma Regler Systems aus Dillingen. „Die Gemeinde bestätigt nur, dass das Projekt umgesetzt wurde. Dies wird dann auch von der EU geprüft.“

Dass man den Zuschlag erhalten habe, liege daran, so Frank John, dass man bei der entsprechenden Ausschreibung der EU im so genannten „Windhund-Verfahren“ (die ersten Bewerber greifen die entsprechenden Tranchen ab) vorne mit dabei gewesen sei. Die eigentliche Umsetzung sei dann in der Folge recht problemlos verlaufen.

In der Vergangenheit gab es in der umliegenden Gemeinde durchaus mal die Meinung, dass eine Bewerbung für dieses EU-Programm gar nicht nötig sei, hätten doch viele Smartphone-Nutzer eh schon entsprechende Mobilfunk-Verträge, die ein kostenfreies W-Lan eigentlich überflüssig machten. Das wollten John und Pfeifer so nicht stehen lassen. So gebe es, beispielhaft genannt, gerade im Bereich der Kirkeler Burg durchaus Schwächen im Mobilfunknetz. Frank John: „Es ist eben ein zusätzliches Angebot gerade für die öffentlichen Plätze, die in Sachen Abdeckung vielleicht nicht so gut da stehen.“ Natürlich reichten die 15 000 Euro der EU aber bei Weitem nicht, um ganz Kirkel abzudecken.

Was John und Pfeifer nicht verschwiegen, das war der Umstand, dass die Folgekosten für die Wartung des EU-Förderprogramms „WiFi4EU“ bei der Gemeinde liegen. Hier war sich Pfeifer aber sicher, dass der finanzielle Aufwand relativ gering sei. Aber, und hier blickte Frank John dann allgemein auf die Zwiespältigkeit von Förderprogrammen, das sei eben oft auch das Problem solcher Maßnahmen. „Am Ende des Tages handelt es sich um Anschubfinanzierungen, bei allem anderen was folgt, sind wir dann verantwortlich. Das ist aber überall so.“

 Sachgebietsleiter Dirk Pfeifer, Kim Simon von Regler Systems und  Bürgermeister Frank John (von links).

Sachgebietsleiter Dirk Pfeifer, Kim Simon von Regler Systems und  Bürgermeister Frank John (von links).

Foto: Thorsten Wolf

In den kommenden fünf Jahren des Projektzeitraums werde man nun überprüfen, ob das neue Angebot von den Menschen tatsächlich auch genutzt werde, entsprechende Zahlen seien der Gemeinde zugänglich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort