Frühjahrsputz bei Familie Vogel

Kirkel · Die beiden zweiten Klassen der Kirkeler Grundschule halfen vergangene Woche dem Eisbären-Klub bei der jährlichen Nistkasten-Reinigung. Dieser freute sich über die gute Belegung der Bruthöhlen im vergangenen Jahr.

 Manfred Näher erläutert Schülern schon seit vielen Jahren (hier Archivfoto) die heimische Vogelwelt. Foto: Hagen/SZ

Manfred Näher erläutert Schülern schon seit vielen Jahren (hier Archivfoto) die heimische Vogelwelt. Foto: Hagen/SZ

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Rund 30 Zweitklässler der Grundschule Kirkel können jetzt mit dem Begriff "Höhlenbrüter" etwas anfangen. Sie wissen auch, was die Nester von Blau- und Kohlmeisen unterscheidet und dass der Kleiber als einziges Exemplar der heimischen Vogelwelt die Bäume kopfüber hinunter laufen kann. Die beiden zweiten Klassen der Schule hatten sich in der vergangenen Woche in Begleitung ihrer Lehrkräfte Edith Molter, Carolin Zeiter und Karoline Musa am Kirkeler Friedhof eingefunden, um dem Eisbären-Klub bei der jährlichen Nistkasten-Reinigung über die Schulter zu schauen.

Club-Chef Manfred Näher erzählte ihnen, warum die Nester des vergangenen Jahres herausgenommen werden und das Innere der Nistkästen mit dem Gasbrenner gesäubert werden müssen. Ahs und Ohs gab es über den vereinzelten Fund nicht ausgebrüteter Eier oder die traurige Entdeckung eines toten Jungvogels. Interessiert zu hörten auch Bürgermeister Frank John , Ortsvorsteher Patrick Ulrich sowie dessen Vorgänger Hans-Peter Schmitt.

Am Friedhof befinden sich knapp 20 der insgesamt 120 Nistkästen, die der Eisbären-Club in Kirkel und seiner Peripherie aufgehängt hat. Nach der Inspektion sämtlicher Kästen kam es zu einer ausgesprochen erfreulichen Bilanz: Die Belegung der Bruthöhlen war 2015 mit 60,7 Prozent um 20 Prozent höher als im Jahr davor. In den zwanzig Jahren seit die Eisbären Statistik führen, war dies die dritthöchste Belegungsquote. Angesichts des bis Mitte Januar äußerst milden aktuellen Winters war in dem ein oder anderen Nistkasten bereits der neue Nestbau begonnen, in einem Fall war sogar schon ein Gelege vorhanden.
Drei Kästen gestohlen

Am eifrigsten nutzte 2015 die Meisenschar das Angebot. Als häufigste Brutgäste behaupteten sich die Blaumeisen, die 46 Kästen in Anspruch nahmen, die Kohlmeisen waren 26 Mal vertreten. Drei Grauschnäpper-Paare wurden registriert, leider nur eines der seltener werdenden Kleiber. Die Gelegenheit in trockener Umgebung nutzen gelegentlich auch die Bilche: In drei Kästen wurden Haselmaus-Duos vorgefunden und vorsichtig zurückgehängt. Wespen und Hornissen hatten im vergangenen Jahr in drei Fällen die Kästen mit ihrem Wabenbau in Beschlag genommen.

Mit Kopfschütteln nahmen die Club-Verantwortlichen zur Kenntnis, dass wie in fast jedem Jahr die Nistkästen die Begehrlichkeit von Langfingern wecken: Drei der in großer Höhe an Bäumen aufgehängten Bruthilfen wurden auch diese Mal gestohlen.

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