Seit über 50 Jahren Vogelgastgeber Ein schwalbenfreundliches Haus

Altstadt/Kirkel-Neuhäusel · Das Ehepaar Heimfahrt aus Neuhäusel wurden vom Altstadter Naturschutzbund mit der Schwalbenplakette geehrt.

 Seit über 50 Jahren Vogelgastgeber: Dieter und Lieselotte Heimfarth aus Kirkel-Neuhäusel wurden mit der Schwalbenplakette ausgezeichnet. Hannes Sand (links) und Dieter Geib (rechts) vom Altstadter Naturschutzbund überbrachten das Abzeichen.

Seit über 50 Jahren Vogelgastgeber: Dieter und Lieselotte Heimfarth aus Kirkel-Neuhäusel wurden mit der Schwalbenplakette ausgezeichnet. Hannes Sand (links) und Dieter Geib (rechts) vom Altstadter Naturschutzbund überbrachten das Abzeichen.

Foto: Martin Baus

Traditionell gelten Schwalben als Glücksboten. Bewahrten sie in früheren Zeiten das Vieh vor Krankheiten und anderem Unbill, so eilt ihnen bis heute der Ruf voraus, das Haus vor Feuer und Blitz zu schützen. Lieselotte und Dieter Heimfarth aus Kirkel-Neuhäusel können diese wichtige Funktion der Schwalben nur bestätigen: Kaum hatten sie ihr seinerzeit neues Domizil im Ahornweg bezogen, schon nisteten sich unter dem Dachfirst zur Straße hin Mehlschwalben häuslich ein.

Das ist mittlerweile schon mehr als 50 Jahre her, und seitdem kommen die gefiederten Schutzpatrone alle Frühjahr wieder zurück, um ihre kugeligen Lehmnester aufs Neue zu beziehen. Für ihr „schwalbenfreundliches Haus“ wurden die Eheleute Heimfarth vom Altstadter Naturschutzbund jetzt mit der farbenfrohen „Schwalbenplakette“ des Nabu ausgezeichnet.

Dieter Geib und Hannes Sand überbrachten die Auszeichnung. Es sei heute leider nicht mehr selbstverständlich, dass gerade Schwalben, die über alle Zeiten hinweg in trauter Eintracht mit den Menschen zusammengelebt haben, noch willkommen seien. Durch Modernisierungsmaßnahmen seien die Bestände der „Housemartins“ dramatisch zusammengeschmolzen. Eine wesentliche Ursache für den Rückgang sei zudem die Versiegelung des Bodens: Die Mehlschwalbe, wie auch die früher in Ställen so häufigen Rauchschwalben, haben unter der Asphaltierung von Feldwegen zu leiden – in deren Pfützen gab es früher das erforderliche Baumaterial. „Sie finden schlichtweg keinen Lehm mehr für den Bau ihrer Nester“, skizzierten die beiden Vorstandsmitglieder des Altstadter Umweltverbandes. Von daher sei das Engagement von Lieselotte und Dieter Heimfarth höchst erfreulich und so lohnens- wie nachahmenswert.

Unter dem Dachvorsprung installierte Nisthilfen sollen den Schwalben den Nestbau erleichtern, halbfertige Höhlen aus Beton sind da schon mal die halbe Miete, die Vögel müssen nur noch fertig bauen. „Wir stellen aber schon fest, dass es in letzten Jahren weniger Brutpaare sind als früher“, betonen die Hausbesitzer. Aber drei, vier Nester seien immerhin stets noch besetzt. Dass sie ab Anfang April ganz gespannt auf ihre Gäste warten, versteht sich von selbst. Über das Sommerhalbjahr gibt es dann vom Nestbau über Brut und Fütterung der Jungen bis hin zur Sammlung vor dem gemeinsamen Abflug in das südliche Winterquartier Anfang September quasi hautnah allerhand zu beobachten.

Im kommenden Frühjahr werden die Mehlschwalben der Heimfarths mit einer farbenfrohen Plakette an der Fassade im Ahornweg empfangen.

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