Alternatives Verkehrskonzept in Burggemeinde In Limbach könnte Fahrradzone kommen

Limbach · Es ist zwar noch eine Vision, die bis zur Umsetzung noch dauern könnte. Aber Radfahrer könnten in Limbach bald Vorfahrt haben.

 Mit der von Kirkels Fahrradbeauftragten Armin Jung ins Gespräch gebrachten Fahrradzone soll ein Teil des Limbacher Zentrums zwischen Hauptstraße und Bahnlinie für kleine und große Radler sicherer werden.

Mit der von Kirkels Fahrradbeauftragten Armin Jung ins Gespräch gebrachten Fahrradzone soll ein Teil des Limbacher Zentrums zwischen Hauptstraße und Bahnlinie für kleine und große Radler sicherer werden.

Foto: Thorsten Wolf

Wird ein Teil des Limbacher Ortskerns zwischen der Hauptstraße, der Bahnhofstraße und der Straße „Zum Schwimmbad“ samt der Nebenstraßen zu einem Vorranggebiet für den Fahrradverkehr? Das zumindest ist die Zukunftsperspektive, die Armin Jung als Fahrradbeauftragter der Gemeinde für den Ort entwirft.

In der jüngsten Sitzung des Limbacher Ortsrates stellte Jung seine Vision einer so genannten Fahrradzone vor. Was ist unter einer Fahrradzone zu verstehen? In diesen Zonen gilt, dass ein anderer Fahrzeugverkehr als Radverkehr sowie Elektrokleinstfahrzeuge nicht zugelassen sind, es sei denn, dies ist durch Zusatzzeichen erlaubt. Zudem gilt für den Fahrverkehr eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern. Der Radverkehr selbst darf weder gefährdet noch behindert werden. Wenn nötig, muss der Kraftfahrzeugverkehr seine Geschwindigkeit weiter verringern. Und: Das Nebeneinanderfahren mit Fahrrädern ist erlaubt.

Schnell wird es zu einer solchen Zone in Limbach allerdings nicht kommen. Doch sind die Überlegungen von Armin Jung schon recht konkret inhaltlich und räumlich gefasst. „Ich habe mir überlegt, wie man den Fahrradverkehr sicherer machen kann.“ Er fokussiert hier gezielt auf den Saar-Nahe-Höhenradweg. Der sei auf seiner Streckenführung eine wichtige Achse für den Radverkehr von Kirkel-Neuhäusel bis nach Altstadt. Führen soll er in Limbach über die Friedrichstraße und die Stockgärten bis zu einer Anknüpfung an die Adebartour im Bereich Altstadt. Das aktuelle Problem dort: Von den Stockgärten aus müssen Radler derzeit die Umgehungsstraße überqueren, um mit einem „Schlenker“ rechtsrum oder linksrum auf den Fahrradweg zwischen Altstadt und Beeden entlang der Blies zu gelangen. Jungs Vision ist eine Brücke von den Stockgärten über die Blies hinüber zum Altstadter Ufer. Dass ein solches Projekt  Zukunftsmusik ist, das räumt Jung ein. „Doch man soll das Unmögliche fordern, damit das Mögliche möglich wird.“

Jung musste auch einräumen, dass man noch weit davon entfernt sei, eine wirklich sichere und fahrradfreundliche Infrastruktur bieten zu können. „Aber wenn wir nicht irgendwo anfangen, dann wird das auch nichts.“ Auf jeden Fall sei sein Vorschlag einer, der den Fahrradverkehr im Bereich der Schulen, des katholischen Kindergartens und des Schwimmbads sicherer machen werde. Zudem: Da in diesem Bereich Limbachs eh schon Tempo 30 gelte, wäre es gut umzusetzen. Die Kosten für die entsprechende Ausschilderung und die nötigen Straßenmarkierungen schätzte Jung eher niedrig ein. „Und wir hätten einen Vorbild-Charakter für andere Kommunen.“

Zum zeitlichen Ablauf schlug Jung vor, sich in einem ersten Schritt um die Fahrradzone zu kümmern, die sei relativ einfach umzusetzen. „Und dann kann man als Kür die Brücke angehen.“ Als Teil der aktuellen Überlegungen für ein sicheres Fahrradfahren kündigte Armin Jung auch an, das man derzeit an einem Fahrradstreifen in der Ortsdurchfahrt von Altstadt plane.

Limbachs Ortsvorsteher Max Limbacher (SPD) ergänzte die Darstellungen Jungs mit einer Einschätzung der Stimmungslage beim Landesbetrieb für Straßenbau (LFS) hinsichtlich der Kirkeler Überlegungen – gerade mit Blick auf den Brückenbau. Beim LfS sei man grundsätzlich nicht abgeneigt, „weil man den Fahrradverkehr von der Windschnorr wegbringen will“. Der Radweg dort sei eigentlich gar nicht zulässig. Auch sei die Situation für Fahrradfahrer im Bereich der Autobahnab- und -zufahrten „alles andere als gut“.

In Sachen Fahrradfreundlichkeit hat Kirkel in der jüngeren und ferneren Vergangenheit schon einiges auf den Weg gebracht. So gibt es in allen Ortsteilen Ladestationen für E-Bikes. Auch in Sachen Radwege-Gestaltung gab es Fortschritte. So konnte zwischen Altstadt und dem Lappentascherhof auf Homburger Seite ein Lückenschluss errreicht werden. Noch nicht gelungen ist es, in Kirkel-Neuhäusel ein stark frequentiertes Wegestück zu sanieren.

Mit den Überlegungen zu einer Fahrradzone in einem Teil Limbachs könnte man nun einen weiteren Schritt gehen. Für seinen Zukunftsvision immerhin bekam Armin Jung einstimmig Rückendeckung aus dem Limbacher Ortsrat. Nun werden die Zukunft und die weiteren Entscheidungsgremien aufzeigen, ob und wie sich Fahrradzone und, als mögliche Krone obenauf, eine Fahrradbrücke über die Blies umsetzen lassen.

 Mit Service-Punkten und E-Bike-Ladestationen hat Kirkel schon Schritte hin zu mehr Fahrradfreundlichkeit gemacht.

Mit Service-Punkten und E-Bike-Ladestationen hat Kirkel schon Schritte hin zu mehr Fahrradfreundlichkeit gemacht.

Foto: Thorsten Wolf

„Das Ganze soll nun in den Umweltauschuss gehen“, so Armin Jung zum weiteren Vorgehen.

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