Erste Schritte Richtung Zukunft

Altstadt · Erste positive Zeichen in Richtung einer positiven, Nutzen bringenden Zukunft für das Industriegebiet Am Zunderbaum. Wo früher die Bundeswehr das Gelände nutzte, entstehen heute neue Betriebe, Zweigstellen oder Logistik-Zentren.

 Derzeit wird an vielen Stellen auf dem Areal des Industriegebiets Zunderbaum gebaut, für Kirkel bedeuten die neuen Unternehmensansiedlungen in der Zukunft die Chance auf Mehreinnahmen im Bereich der Gewerbesteuer. Fotos: Thorsten Wolf

Derzeit wird an vielen Stellen auf dem Areal des Industriegebiets Zunderbaum gebaut, für Kirkel bedeuten die neuen Unternehmensansiedlungen in der Zukunft die Chance auf Mehreinnahmen im Bereich der Gewerbesteuer. Fotos: Thorsten Wolf

Früher ein Gerätedepot der Bundeswehr , heute eine der größten Industrieansiedlungsflächen des Saarlandes: Der Zunderbaum hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Und für Kirkel, auf dessen Gemarkung Altstadt der größte Teil der Fläche liegt, soll das Industrieareal auch ein gutes Stück Zukunft sein, Stichwort: zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen. Wo noch vor Jahren olivgrüne Fahrzeughallen und Verwaltungsgebäude der Bundeswehr das Bild dominierten, herrscht heute ein bunter Mix aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. An vielen Stellen wird heftig gebaut und lassen sich Unternehmen nieder, an anderen Stellen sind immer noch bauliche Relikte aus der Bundeswehrzeit zu finden. Zwischendrin nach wie vor ein respektabler Anteil von ungenutzten Flächen, die auf Neuansiedlungen warten.

Was heute in Kirkel und Homburg, auf dessen Gebiet liegt der kleinere Teil des Industriegebietes, als Erfolgsgeschichte gefeiert wird, war zu Beginn vor allem ein zähes Ringen um Ideen, Wünsche und Realitäten. Nach Weggang der Bundeswehr befand sich das Gelände im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienangelegenheit. Per Handschlag gab es Ansiedlungen von unterschiedlichsten Unternehmen in vielen ehemaligen Bundeswehr-Gebäuden. Dann übernahm die Saarland Bau und Boden als landeseigene Gesellschaft das Areal vom Bund, es war die Zeit großer Pläne. Doch es sollte alles noch ein bisschen dauern, nicht zuletzt der Umstand, dass der Zunderbaum auf dem Gebiet zweier Kommunen liegt, machte die Sache nicht einfacher. Viele Politiker gaben sich auf dem Zunderbaum die Klinke in die Hand, vom Solar-Kraftwerk bis zu einem Industriegebiet speziell für den Automotive-Bereich reichten die Ideen. Heute ist der Zunderbaum, vermarktet von der landeseigenen Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Saar, ein eher klassisches Industriegebiet im Aufwuchs. Michelin hat dort zwischenzeitlich ein neues Reifen-Logistik-Zentrum errichtet, die Spedition DSV zieht am Zunderbaum ihre saarländischen Aktivitäten zusammen. Saar-Schaum hat auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände ein neues Zuhause gefunden. Und der Energieversorger Creos baut gar seine Firmenzentrale dorthin, wo früher Material für die Bundeswehr gelagert und in Stand gesetzt wurde.

Die Besonderheit am Zunderbaum: In Sachen Vermarktung sitzen drei Partner mit am Tisch, neben der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Saar auch die Stadt Homburg und die Gemeinde Kirkel. Per städtebaulichem Vertrag haben sich beide Kommunen das Recht gesichert, über die Art der Ansiedlung mit zu entscheiden. Kirkels Bürgermeister Frank John machte hier klar, dass die Beteiligung des Landes unerlässlich sei: "Ein Gewerbe- und Industriegebiet in dieser Größe können wir als Gemeinde Kirkel nicht selbst entwickeln. Und ich glaube auch nicht, das Homburg dies könnte. Denn man muss ja eine komplett neue Infrastruktur schaffen. Das hat das Land übernommen und erhält dafür die Einnahmen aus dem Verkauf der Grundstücke. Zudem hat die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Saar ganz andere Möglichkeiten der Vermarktung." Hier habe man sich aber eben zusichern lassen, entsprechend beteiligt und vorher gefragt zu werden.

 An symbolischen Handlungen bei der langwierigen Entwicklung des Zunderbaums mangelte es in der Vergangenheit nicht.

An symbolischen Handlungen bei der langwierigen Entwicklung des Zunderbaums mangelte es in der Vergangenheit nicht.

Spannend wird in der Zukunft die Frage der Verkehrslastenverteilung sein. Hat Homburg die kleinere Fläche, läuft doch trotzdem der gesamte Verkehr über die B 423/Bexbacher Straße. Kirkel hingegen hat das größere Stück vom Kuchen, hält auf seinem Gebiet aber nur eine Notzufahrt vor.

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