Erst einmal kennen lernen

Kirkel. Sie kann sich noch gut an die Zeit erinnern, als die Limbacher Mühle in Betrieb war: "Seit 1960 lebe ich in Kirkel, ich kam damals mit meinem Bruder hierher", erinnert sich Pepita Castro-Hoffmann. Die Getreidemühle war bis 1963 in Betrieb, 1219 sei sie erstmals urkundlich erwähnt worden, erklärt Frank John am Seiteneingang des Gebäudes

Kirkel. Sie kann sich noch gut an die Zeit erinnern, als die Limbacher Mühle in Betrieb war: "Seit 1960 lebe ich in Kirkel, ich kam damals mit meinem Bruder hierher", erinnert sich Pepita Castro-Hoffmann. Die Getreidemühle war bis 1963 in Betrieb, 1219 sei sie erstmals urkundlich erwähnt worden, erklärt Frank John am Seiteneingang des Gebäudes. Gestern Morgen gegen halb zehn Uhr hatte der Kirkeler Bürgermeister in seinem Amtszimmer die sechsköpfige Delegation aus dem spanischen Torrox empfangen. Zur offiziellen Begrüßung ging es allerdings über das Rathaus und den Neubau des Rathausanbaus in das Trauzimmer der Mühle.Ihren Mann hat Pepita, aus Torrox an der südspanischen Costa del Sol nahe Malaga stammend, kennengelernt, als dieser dort für zwei Jahre als Gartenbauingenieur gearbeitet hatte. Mittlerweile hat sie drei Kinder und erteilt in Kirkel Spanisch- und Tanzunterricht, prägt also das gesellschaftliche Leben des Ortes mit. Ihre Flamencogruppe "Sol Andaluz" nennt sich nach der Sonne Andalusiens. Pepita bezeichnet sich als das "Bindeglied" dieser Partnerschaft, hat sie sich doch bereits 1990 bei einem Besuch des Limbacher Musikvereins in Torrox für dieses Ziel stark gemacht. Und jetzt fungiert sie als Dolmetscherin zwischen den Gästen aus der Heimat und Kirkeler Vertretern des Kulturamtes, der Verwaltung und Ortsvorstehern: Nachdem im Frühjahr eine Delegation aus Kirkel in Spanien war, sind die Andalusier in dieser Woche bis Sonntag zum Gegenbesuch da. Neben Bürgermeisterin Antonia Claros, "la Señora Alcaldesa", gehören zu dieser Delegation noch Elisabeth España (Tourismusbüro), Lourdes Urdiales (Verwaltungsangestellte), Francisco Moreno (Verwaltungsleiter), José Pérez (Gemeinderat für Tourismus und Landwirtschaft) sowie Teodoro Ruiz (Gemeinderat für Erziehung, Jugend und Sport, Gymnasialdirektor). Die Kirkeler möchten ihren Gästen in diesen Tagen zeigen, was sowohl die Gemeinde mit den Ortsteilen Limbach, Altstadt und Kirkel-Neuhäusel, aber auch das Saarland zu bieten haben. Neben Gewerbebetrieben wird auch die Kirkeler Burg besichtigt werden, bevor es Ausflüge in die Landeshauptstadt Saarbrücken, an die Saarschleife und Perl geben wird. Bei der offiziellen Begrüßung im Trauzimmer der Limbacher Mühle brachte Bürgermeisterin Claros den Wunsch nach einer Partnerschaft zum Ausdruck: "Wir sind sehr zufrieden, hier in Kirkel zu sein und sehr erfreut über die viele Mühe, die Ihr Euch gemacht habt." Und: "Torrox hat für Euch die Türen geöffnet." Die rund 18 000 Einwohner zählende Stadt verfügt bereits über Erfahrungen im kulturellen Austausch mit Deutschland: "In den Schulen wird ab der ersten Klasse bilingualer Unterricht in Deutsch angeboten, zudem haben wir Austauschprogramme mit Berlin", sagt Teodoro Ruiz im Gespräch mit der SZ. "Zuerst möchten wir uns gegenseitig kennen lernen, damit ein sozialer und kultureller Austausch entstehen kann", ergänzt Bürgermeisterin Claros. "Torrox hat für Euch die Türen geöffnet."Antonia Claros, Bürgermeisterin von TorroxMeinung

Neuer Schwung?

Von SZ-RedaktionsmitgliedHans-Christian Roestel Unbestritten, die Stimmung gestern Morgen wurde mit jedem Schritt des gemeinsamen Rundgangs besser: Die Kirkeler erklärten ihren spanischen Gästen vieles über den Ort Kirkel in Gegenwart und Vergangenheit: vom Rathaus und seinem neu entstehenden Anbau über die Freiwillige Feuerwehr hin zur Kirkeler Burg und ihrer Rolle bei der Siedlungsgeschichte des Ortes sowie zur Limbacher Mühle. Den Gästen gefiel es, man stellte viele Fragen, lachte. Doch erst muss noch der Kirkeler Gemeinderat dem Projekt Partnerschaft mit Torrox zustimmen - nach den Schulferien. Bürgermeister Frank John erhofft sich von einer zweiten Partnerschaft für Kirkel vielleicht etwas "neuen Schwung" für die partnerschaftlichen Beziehungen, da die mit Mauléon, in letzter Zeit hauptsächlich getragen durch Schulen und Vereine, etwas "eingeschlafen" seien.

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