Erfolgreiche soziale Arbeit in vielen Nischen

Kirkel. Eine familienfreundliche Gemeinde zu sein - das ist in Kirkel eines der Aushängeschilder, die in den zurückliegenden Jahren kräftig aufpoliert wurden

 Besuche bei jungen Familien gehören für Sandra Hamann-Kohr (rechts), Jugendpflegerin der Gemeinde Kirkel, zum Teil der Präventionsarbeit. Fotos: Thorsten Wolf

Besuche bei jungen Familien gehören für Sandra Hamann-Kohr (rechts), Jugendpflegerin der Gemeinde Kirkel, zum Teil der Präventionsarbeit. Fotos: Thorsten Wolf

 Hat gut lachen: Mit Angeboten wie dem Bolzcup haben Jugendpfleger Armin Jung (mitte) und seine Kollegen attraktive Angebote für Jugendliche geschaffen.

Hat gut lachen: Mit Angeboten wie dem Bolzcup haben Jugendpfleger Armin Jung (mitte) und seine Kollegen attraktive Angebote für Jugendliche geschaffen.

Kirkel. Eine familienfreundliche Gemeinde zu sein - das ist in Kirkel eines der Aushängeschilder, die in den zurückliegenden Jahren kräftig aufpoliert wurden. Die Bereitstellung von Krippenplätzen, frühe Hilfen für junge Familien, ein Kinderbetreuungsnetzwerk, Angebote unterschiedlichster Art für Kinder und Jugendliche: Das Auftreten der Burggemeinde auf diesem Feld der kommunalen Entwicklung ist vielfältig. Und nicht selten steht das Sozialbüro und die gemeindliche Jugendpflege hinter den zahlreichen Offerten. Bei knapp über 10 000 Einwohnen ist dieser Bereich der Verwaltung gut personalisiert, immerhin zweineinhalb Stellen sieht der Personalplan für diese Aufgaben vor. Wolfgang Steiner, Leiter des Sozialbüros, und die beiden Jugendpfleger Sandra Hamann-Kohr und Armin Jung sind es, die sich in Kirkel um die Belange von Kindern, Jugendlichen und jungen Familien kümmern. Fragt man Sandra Hamann-Kohr, was die Arbeit in Kirkel so besonders macht, so ist sich ihre Antwort schlüssig. "Die drei Ortsteile sind für uns in der Arbeit überschaubar. Das gibt uns die Möglichkeit, viele Bereiche abzudecken. Mit unserer Personalisierung können wir hier in Nischen eindringen, die sich andere Kollegen in anderen Städten und Gemeinden nicht einmal erträumen können." Dass Kirkel keine wirkliche Brennpunktgemeinde ist, ist augenscheinlich. Doch das macht die Arbeit nicht einfacher, sondern oft nur anders. "Sicher, Kirkel ist eine schöne Gemeinde ohne Großstadt- oder Ballungsgebietscharakter. Nichts desto Trotz gibt es auch hier alles, was es an anderen Orten auch gibt. Es ist ein Trugschluss, dass auf dem Land alles wohlbehütet ist. Auch in Kirkel gibt es Fälle von Kindesvernachlässigung und Misshandlung, Familienprobleme und drohende Armut. Und auch in Kirkel können Jugendliche in kriminelle Kreise geraten und auch Drogen sind auf dem Land nicht fremd. Das ist aber nicht Kirkel-spezifisch."So stellen sich Steiner, Hamann-Kohr und Jung auch hier der gesamten Palette von Herausforderungen der Jugendarbeit, das gesunde Verhältnis von Personal zu Klienten macht es aber oft handhabbarer. Seit genau zehn Jahren gibt es die Jugendpflege in Kirkel, der Frage, ob man sie tatsächlich braucht, entzieht Hamann-Kohr die Grundlage. "Man muss einfach feststellen, dass sich mit der eigenständigen Zuständigkeit der Jugendpflege für einen bestimmten Kreis von Kirkeler Einwohnern viele Probleme schlichtweg schneller lösen lassen. Wir sind direkte Ansprechpartner und durch den hohen Bekanntheitsgrad, den wir inzwischen haben, werden wir entsprechend schnell eingebunden und können reagieren." Doch nicht nur reagieren, sondern vor allem agieren gehört zum Handwerk der gemeindlichen Jugendpflege, das Ziel: Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Familien schaffen. Dazu gehören präventive Maßnahmen wie der Besuch, wenn gewünscht, von Sandra Hamann-Kohr bei jungen Eltern, Netzwerke für die Kinderbetreuung und Freizeitangebote wie das Sommerferienprogramm. Das alles macht in der Summe für Sandra Hamann-Kohr, die einige berufliche Stationen hinter sich gebracht hat, das Engagement in der Burggemeinde erfüllend: "Kirkel ist ein Ort, in dem man einfach gerne arbeitet." Ich lebe gern in Kirkel, weil ich direkt am Wald wohne, wo ich mit dem Hund spazieren gehen kann. Pia RichertBildautor: Christian Schäfer / SOL.DE

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