Jubiläum Alle Geldgeschenke gehen an den „Wünschewagen“

Limbach · Elfriede Klemke feierte im Seniorenheim des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) in Limbach ihren 100. Geburtstag.

 Aus den Händen von Christina Kessler gab zum 100. Geburtstag für Elfriede Klemke einen Gutschein für eine Wunschfahrt mit dem Wünschewagen des ASB.

Aus den Händen von Christina Kessler gab zum 100. Geburtstag für Elfriede Klemke einen Gutschein für eine Wunschfahrt mit dem Wünschewagen des ASB.

Foto: Thorsten Wolf

Das war wahrlich ein großer Bahnhof, den Elfriede Klemke da am Donnerstag im Seniorenheim des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) in Limbach erlebte. Aber das durfte auch niemanden verwundern, wurde sie doch an diesem Tag stattliche 100 Jahre alt. Im Bistro der Einrichtung fanden sich diesem großartigen Anlass entsprechend dann auch zahlreiche Gratulanten ein. Kirkels Bürgermeister Frank John war da, ebenso Limbachs Ortsvorsteher Max Victor Limbacher. Mit Pfarrerin Christiane Härtel war auch eine Vertreterin der Kirche Gast der Feier – nicht verwunderlich, war Elfriede Lemke doch lange Jahre im Presbyterium der Elisabeth-Kirche aktiv und ist heute Ehrenpresbyterin.

Den großen Trubel nahm die nun 100-jährige Jubilarin erstaunlich gelassen hin. Und dass man auch in einem solch hohen Alter noch spontan mit Witz reagieren kann, das bewies Elfriede Klemke, die in Saarbrücken geboren wurde und ab ihrem zweiten Lebensjahr in Limbach wohnte, bei der Gratulation von Ortsvorsteher Limbacher. Als der ihr stellvertretend für Ministerpräsident Tobias Hans gratulierte, quitierte sich das mir einem schlagfertigen „der war noch nie bei mir.“

Nach John und Limbacher war es gefühlt noch eine endlose Reihe von Gratulanten, die dem Geburtstagskind ihre Aufwartung machten. Das an sich wäre angesichts der Bedeutung eines solchen Geburtstages nichts Ungewöhnliches – wäre da nicht eine ganz besondere Geschichte: Elfriede Klemkes Entscheidung, alle Geldgeschenke ihres Ehrentages an das Projekt „Wünschewagen“ des Arbeiter-Samariter-Bundes zu spenden. Zum Hintergrund: Der Wünschewagen dient als umgebauter Krankentransportwagen zur Erfüllung letzter, meist lang gehegter Wünsche von Sterbenskranken.

Und vor diesem Hintergrund kam Christina Kessler, sie bewirtschaftet das „Café am Mutterbach“ des ASB-Seniorenheimes und ist zudem auch im Team des Wünschewagens, unter den Gratulaten eine besondere Rolle zu: Als Dank für die Spende an das Projekt des ASB gab es für Elfriede Klemke einen Gutschein über eine Fahrt mit dem Wünschewagen. „Natürlich nicht als letzte Fahrt, sondern als Wunschfahrt“, machte Kessler klar. Klemkes Entschluss sei bemerkenswert, zeigte sich Kessler beeindruckt, „wenn das ein 50-Jähriger macht, dann ist das nicht so bedeutsam, wie im Falle einer Hundertjährigen“.

Elfriede Klemke selbst nahm das besondere Geschenk mit großer Freude an und widmete sich dann, so weit es ging, ihren Gästen. Ein waches Auge auf sie hatten dabei die beiden Töchter Ingrid Becker und Sigrun Conrath. Beide schilderten ihre Mutter als eine Frau, die ein bewegtes Leben hatte, nicht zuletzt als Krankenschwester im Zweiten Weltkrieg. Und: „Sie war immer hilfsbereit. Sie war sehr engagiert und immer sehr aktiv, im Frauenbund und im Presbyterium.“ Von dieser Energie konnte man am Donnerstag viel spüren – da zeigten sich 100 Jahre Lebensgeschichte auf eine ganz besondere Weise quicklebendig.

Mehr als eine Randnotiz des Ehrentages von Elfriede Klemke: Die Kreissparkasse Saarpfalz ließ vermelden, sie werde Klemkes Spende verdoppeln.

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