Mit dem "größten kleinen Umzug" in der Region ist gestern Nachmittag in Altstadt das Ende der Fastnachts-Session 2014/2015 eingeläutet worden. Einige Hundert Zuschauer in der Ortsmitte ließen sich die Kultveranstaltung nicht entgehen und säumten den Zugweg vom Reiterhof Körner in der Homburger Straße bis hin zur Hugo-Strobel-Halle. Dort gab's dann noch mal ordentlich Remmi-Demmi bei der Kinderfastnacht, ausgerichtet von der Arbeitsgemeinschaft Altstadter Verein (AGAV).

Bevor dort aber die Hartmann-Brüder musikalisch für ordentlich Stimmung sorgten, ging's erst mal mit besagtem Umzug quer durchs Dorf. Und Dorf . . ., pardon, Ortsvorsteher Peter Voigt konnte sowohl auf die Teilnehmer als auch auf die Zuschauer am Straßenrand stolz sein. Erstere legten sich mit teils aufwendigen Motivwagen mächtig ins Zeug, letztere sorgten mit viel Applaus für die verdiente Anerkennung der Zugteilnehmer. Die zeigten mit Witz und Kreativität, was in Altstadt , aber auch in Limbach in den zurückliegenden Monaten so Sache war: Der SV Altstadt nahm den Bombenfund im Ort vor einigen Monaten mit dem launigen Spruch "Noh 70 Johr im Gartengrunde, do hat ma' jetzt die Bomb' gefunde. De Hohl'er is domols nix passiert, weil sie iss zum Glick net explodiert" auf's Korn. Und die Oldtimerfreunde Kirkel-Limbach sorgten zusammen mit den Action Ents Saar für einen humorvollen Rückblick auf die Querelen rund um den Neubau der Feuerwehrgerätehauses in Limbach - über dem Kopf des Vereinsvorsitzenden Jörg Erbelding war da kurz und knapp zu lesen: "Shit happens is der Absatz hoch".

Und auch die anderen Marschgruppen zeigten sich von ihrer besten Fastnachtsseite, so der FCK-Fanclub "Rote Teufel Saarpfalz" - traditionell wohl die größte Teilnehmergruppe und immer auch geadelt mit einem jugendlichen Prinzenpaar, in diesem Jahr Jonas I. (Jennewein) und Susan-Marie I. (Klein). Für den Fanclub, laut eigener Aussage der größte im Saarland, hat der Umzug in Altstadt eine sehr hohe Bedeutung, erzählte der Vereinsvorsitzende Volker Sommer vor Beginn des Zuges. "Man muss sich nur umschauen und sehen, was hier inzwischen los ist. Das Interesse wird immer größer, und die einzelnen Marschgruppen lassen sich immer mehr einfallen. Deswegen denke ich schon, dass Altstadt inzwischen der 'größte kleine' Umzug in der Region ist."

Für den engagierten sich neben dem SV Altstadt , den Oldtimerfreunden Kirkel-Limbach und den Roten Teufeln Saarpfalz natürlich auch noch zahlreiche weitere Vereine, Betriebe, Institutionen und Organisationen: der TV Altstadt (wie der SV auch mit unterschiedlichen Gruppen), die Geflügelzüchter, der Kindergarten Pusteblume aus Limbach, der Förderverein Jugendfußball, Sofias Hair and Beauty aus Limbach, die Jugendfeuerwehr Altstadt , "und eben alles, was in Altstadt und drumherum Rang und Namen hat", freute sich Ortsvorsteher Peter Voigt schon vor dem Startschuss. "Jeder ist bei uns willkommen." Eine gute Stunde später hatte sich Voigts Laune noch weiter gesteigert - angesichts der vielen Schaulustigen auf dem Weg hin zur Hugo-Strobel-Halle. Es stimme einfach im Ort.