Nistkästen Eine gemütliche Heimat für  Schleiereulen

Altstadt/Limbach · Altstadter Naturschutzbund installiert im Glockenturm der Elisabethkirche in Limbach einen Nistkasten für Schleiereulen.

 Ein Nistkasten für Schleiereule (oder Turmfalke) unter den Glocken im alten Kirchturm: Marion und Dieter Geib vom Altstadter Naturschutzbund legten letzte Hand an, um die Brutstätte in der Limbacher Elisabethkirche bezugsfertig zu machen.Foto: Martin Baus

Ein Nistkasten für Schleiereule (oder Turmfalke) unter den Glocken im alten Kirchturm: Marion und Dieter Geib vom Altstadter Naturschutzbund legten letzte Hand an, um die Brutstätte in der Limbacher Elisabethkirche bezugsfertig zu machen.Foto: Martin Baus

Foto: Martin Baus

„Was dem einen seine Eule, ist dem anderen seine Nachtigall“: Diese alte norddeutsche Weisheit hat der Altstadter Naturschutzbund jetzt hinsichtlich der beiden Limbacher Kirchtürme etwas umgefriemelt: „Was dem einen seine Mauersegler, ist dem anderen seine Schleiereule“ könnte die Devise lauten, nach der an beiden markanten Bauwerken Nisthilfen für die jeweilige Art installiert wurden.

Bereits im März dieses Jahres war an der katholischen Christ König Kirche ein neuer Nistkasten für die flinken Mauersegler angebracht worden. Tatkräftig Unterstützung erhielt der Altstadter Umweltverband dabei von den Wehrleuten der  Homburger Feuerwehr, die mit ihrer modernen Drehleiter die Montage in schwindelnder Höhe überhaupt erst möglich gemacht hatte (wir berichteten).

Kurz darauf wurde der Naturschutzbund dann von der protestantischen Kirchengemeinde angesprochen, ob denn ein solcher Kasten nicht auch an der alten Elisabethkirche installiert werden könne. Dass der alte Turm vermutlich nicht hoch genug für Mauersegler sei und das aus Buntsandsteinen erstellte, denkmalgeschützte Gemäuer zudem in seinem „Outfit“ beeinträchtigt werde, sprach aus Sicht der Naturschützer aber eher dagegen. Viel besser zu einer solchen alten Dorfkirche passe indes eine Schleiereule. Der Vorschlag, im obersten Stockwerk des Turms, direkt unter den Glocken gegen den alten Friedhof hin, eine Nisthilfe für die Schleiereule unterzubringen, fand denn auch bei der Kirchengemeinde Gegenliebe.

Dieter Geib, Beisitzer im Vorstand, baute dann genau nach Vorschrift einen Nistkasten für den nachtaktiven, lautlosen Vogel. Mit rund 40 Kilogramm Gewicht und sperrigen Maßen stand der Altstadter Naturschutzbund dann vor dem nächsten Problem – nämlich wie den Eulenkasten in den Turm hinauf bekommen. Türen erwiesen sich als zu schmal, Holzstiegen als zu eng. Ein Hubsteiger oder eine eigens aufzubauende Seilwinde wurden lange durchdiskutiert. Bei einem Ortstermin wurde dann die Lösung gefunden — eine „Geheimtür“, an die sogar Küster Dieter Hock nicht gedacht hatte, erwies sich als „des Pudels Kern“. Über die alten Kirchenbänke der Empore wurde der Eulenkasten schließlich durch diese vergessene Passage in den Turm verfrachtet.

Der Rest war dann nur noch Routine, das Domizil für die Greifvögel wurde von den Nabu-Aktiven fest an jenem Fenster verankert, das Axel Leibrock von der Limbacher Kirchengemeinde zuvor so hergerichtet hatte, dass die Eule auch in den Turm hineinkommt. „Jetzt heißt es nur noch abwarten, bis die Schleiereule den Weg zu ihrer neuen Behausung findet“, sagte  Marion Geib, die Kauz- und Eulenexpertin des Altstadter Umweltverbandes. Es könnte allerdings auch sein, dass der Turmfalke der Eule den Brutplatz streitig macht — „die beiden Arten konkurrieren gerne um solche Angebote.“ Aber auch der Turmfalke passe ganz gut zum Limbacher Kirchturm.

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