Einbrecher im "Himmelsgarten"

Altstadt. Der Anblick der Verwüstung, der sich Rosel Schneider, der Leiterin des Altstadter Kindergartens, gestern Morgen bot, muss vernichtend gewesen sein

Altstadt. Der Anblick der Verwüstung, der sich Rosel Schneider, der Leiterin des Altstadter Kindergartens, gestern Morgen bot, muss vernichtend gewesen sein. In der Nacht zuvor waren mindestens zwei Täter, so erste Ermittlungsergebnisse der Homburger Polizei, in den Kindergarten "Himmelsgarten" eingebrochen und hatten ein Szenario der Zerstörung hinterlassen: Kein Raum war verschont worden, alles Bewegliche wurde, ebenso wie Möbel und andere Ausstattungsgegenstände, verwüstet. Der Kindergartenbetrieb wurde gestern deswegen eingestellt. "Wir haben den Einbruch zu Arbeitsbeginn festgestellt. Ich kam in den Vorraum, sah dort etwas liegen, was dort nicht hingehörte, und da war mir schon klar, dass eingebrochen wurde." Gestohlen, so Rosel Schneider, wurde nichts, "nur ein bisschen Bargeld, das offen herumlag. Stattdessen gab es Verwüstungen in allen Räumen." Über ein Fenster im hinteren Teil, einer Lagerzone, hätten sich, so Schneider, die Täter Zugang verschafft. Bei ihren Versuchen, in den Kernbereich des Kindergartens vorzudringen, versuchten die Täter auch einen Weg über den Dachspeicher. Dabei brach einer der Einbrecher durch die Decke und hinterließ einen stark beschädigten Duschbereich. Letztendlich gelang es den Tätern wohl, eine Verbindungstür vom Lagerbereich zum Innenraum des Kindergartens aufzubrechen. Die Verwüstungen, die die Täter hinterließen, waren so schwerwiegend, dass Kriminaloberkommissarin Esther Kohl von der zuständigen Polizeibezirksinspektion Homburg sie so in Worte fasste: "So etwas habe ich selten gesehen." Laut Kohl waren es mindestens zwei Täter, die am Einbruch beteiligt waren, "dies haben erste Ermittlungen ergeben." Dass auch eine größere Zahl von Tätern am Eindringen in den Kindergarten beteiligt gewesen sein könnte, schloss Kohl nicht aus. "Die Täterzahl zwei ist im Moment eine Mindestangabe." Kohl bestätigte die ersten Einschätzungen Schneiders, dass es neben dem Diebstahl geringer Mengen Bargeld keine weiteren Entwendungen gab. Gefragt, warum Computeranlagen des Kindergartens nicht gestohlen worden seien, sagte sie: "Das ist nach dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen und ohne Kenntnis über die Tätergruppe schwer einzuschätzen." So sei nicht selten, je nach Motivlage und Möglichkeiten der Täter, ein Absatz gestohlener Elektronikgeräte für die Einbrecher sehr schwer. Kohl äußerte in diesem Zusammenhang auch Verwunderung über die in der Vergangenheit immer wieder stattfindenden Einbrüche in Kindergärten und Schulen. "Es muss eigentlich klar sein, dass dort, vor allem, wenn es um den Diebstahl von Bargeld geht, nichts zu holen ist." Für den Kindergarten bedeutet der Einbruch den dritten innerhalb kurzer Zeit. Schon 2009 war die Einrichtung zwei Mal Ziel von Einbrechern gewesen. "Die Täterzahl zwei ist im Moment eine Mindest-angabe."Oberkommissarin Esther Kohl

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