Ein rotes Haus erregt die Gemüter

Altstadt. "Das ist sehr unbefriedigend." Willi Harig (SPD), Altstadter Ortsratsmitglied, verbarg seine Enttäuschung kaum. Der Grund für seinen Missmut: Das so genannte Rote Haus an der Ortsstraße war am Montagabend zum wiederholten Mal Thema im Altstadter Ortsrat

Altstadt. "Das ist sehr unbefriedigend." Willi Harig (SPD), Altstadter Ortsratsmitglied, verbarg seine Enttäuschung kaum. Der Grund für seinen Missmut: Das so genannte Rote Haus an der Ortsstraße war am Montagabend zum wiederholten Mal Thema im Altstadter Ortsrat. Seit Jahren verrottet das Anwesen am Ortsreingang des Dorfes, seit Jahren versuchen Bürger und Verantwortliche der Gemeinde des Problems Herr zu werden. Auslöser der erneuten Diskussionen war ein Rundgang von Ortsvorsteher Peter Voigt (SPD) gewesen, der sich vor einigen Tagen zusammen mit Ortsratskollegen ein Bild vor Ort gemacht hatte. Das Ergebnis: Ein schadhafter und damit Unsicherheiten bergender Zaun, möglicher Sondermüll und stillgelegte Fahrzeuge auf dem Anwesen. Doch dem Privatbesitz sei kaum beizukommen, das verdeutlichte auch Kirkels Bürgermeister Frank John, der an der Sitzung des Rates teilgenommen hatte. Er machte klar, dass es kaum eine rechtlich Handhabe gebe, zumindest, was den generellen Zustand des inzwischen baufälligen Hauses angebe, "denn Privateigentum wird in Deutschland besonders geschützt. Wenn da nichts aus dem Haus auf den Bürgersteig fällt, kann man eigentlich nichts machen." Der saarländische Städte- und Gemeindetag rate sogar, so John, von rechtlichen Schritten ab, da ein Ausgang vor dem Verwaltungsgericht bei weitem nicht vorhersehbar sei und im schlimmsten Fall sogar Schadensersatz drohe. Der könnte so hoch sein, "dass wir das Grundstück auch gleich kaufen könnten." Nichts desto Trotz würde die Untere Bauaufsicht beim Saarpfalz-Kreis derzeit Möglichkeiten prüfen. Eine kleine Chance sah John zumindest hinsichtlich der auf dem Gelände abgestellten Altfahrzeuge. Hier gelte es festzustellen, ob ein gewerberrechtlicher Missstand vorläge. Mehr Grund zur Freude, vor allem für die Mitglieder des Altstadter Geflügelzuchtvereins, brachte die Empfehlung des Ortsrates, den Bau einer neuen Halle samt Toilettenanlage auf dem Areal des Vereins finanziell mitzutragen. Für derzeit grob veranschlagte 80 000 Euro soll dem Verein auf dem Gelände, das er von der Gemeinde gepachtet hat, mit dem Neubau ein Mehr an Nutzung- und Veranstaltungsmöglichkeiten gegeben und erstmalig eine stationäre Sanitäreinrichtung geschaffen werden. 20 Prozent der Finanzlast will der Verein selbst stemmen, weitere 20 Prozent in Eigenleistung erwirtschaften. Den Rest, die Sitzungsvorlage sprach hier von 48 000 Euro, soll die Kommune beisteuern. Sowohl Ortsvorsteher Peter Voigt als auch Bürgermeister Frank John zeigten Verständnis für die Absichten des Vereins, die Anlage zu ertüchtigen, die Abstimmung selbst brachte ein einstimmiges Ergebnis zu Gunsten des Antrags der Altstadter Geflügelzüchter. Endgültig über die Mittelzuweisung und die tatsächliche Zuwendungshöhen entscheiden wird aber erst der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung. "Wenn da nichts auf den Bürgersteig fällt, kann man eigentlich nichts machen."Frank John, Bürgermeister Kirkel

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