Dorfgemeinschaft Zukunft für den Ferientreff in Limbach?

Limbach · Eigentlich sollte nach 27 Jahren die letzte Veranstaltung dieser Art in Limbach steigen. Doch der Wunsch, dass es 2020 weitergeht, ist groß.

 Ohne das ehrenamtliche Engagement vieler Helfer wäre der Limbacher Ferientreff in den zurückliegenden 27 Jahren nicht denkbar gewesen, nun hoffen alle auf eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte.

Ohne das ehrenamtliche Engagement vieler Helfer wäre der Limbacher Ferientreff in den zurückliegenden 27 Jahren nicht denkbar gewesen, nun hoffen alle auf eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte.

Foto: Thorsten Wolf

Vor 27 Jahren begann im Pfarrgarten in Limbach eine Erfolgsgeschichte, die in der Region ihres Gleichen sucht: Damals wurde dort hinter der Elisabeth-Kirche der „Ferientreff“ ins Leben gerufen. Dabei trug Dieter Hock, Presbyter und Kirchendiener in der Limbacher Elisabeth-Kirche, in den vergangenen 23 Jahren die Verantwortung für diese Veranstaltung. Ursprünglich als mittwöchliche Ferienbetreuung für Kinder während der Sommerferien gedacht, entwickelte sich dieser Treff mit den Jahren zu einem echten Publikumsmagnet und in der Mitte der Woche zu einer echten Großveranstaltung. In der ganzen Region war bekannt: Im Sommer ist jeden Mittwoch im Pfarrgarten hinter der Elisabeth-Kirche richtig was los, der Ferien- oder auch Mittwochstreff war Ziel von Menschen aus allen Himmelsrichtungen.

Doch nun scheint mit alldem Schluss zu sein, in der vergangenen Woche ging nicht nur der Ferientreff für 2019 zu Ende, der Mittwochabend sollte eigentlich auch der komplette Schlussstrich sein. Nie wieder Ferientreff. Doch wer diesen „letzten“ Abend erlebte, der machte hinter diesen Satz ein dickes Fragezeichen. Und damit entwickelte dieser Abend einen ganz eigenen Charakter zwischen Ende und Aufbruch, denn die Botschaft aller war ganz klar zu hören: Der Ferientreff darf nicht aufhören, im kommenden Jahr muss es einfach weitergehen. Die Frage, die man da schon stellen darf: Mit oder ohne Dieter Hock? Zumindest gab es mal großen Bahnhof für das Limbacher Urgestein Hock, der nicht nur im Presbyterium und als Kirchendiener seit unzählig vielen Jahren aktiv ist, sondern auch als Vorsitzender für den Förderverein der Elisabeth-Kirche verantwortlich zeichnet: Neben Pfarrerin Christiane Härtel, Kirkels Bürgerneister Frank John (auch an diesem Abend am Grill aktiv), Ortsvorsteher Max Victor Limbacher und Wolfgang Klein vom Förderverein nutzte auch Saarpfalz-Landrat Theophil Gallo den Moment des vielleicht nur vermeintlichen Endes und Abschiedes dazu, Dieter Hock für dessen jahrzehntelanges Engagement rund um den Ferientreff zu danken.

„Was sagt man zu so jemanden, der eine so große Leistung erbracht hat?“, fragte Gallo mehr rhethorisch – um dann auf eben diese Leistung Hocks zurückzublicken. So habe sich der Ferientreff mit den Jahren zu einem echten Magnet entwickelt, habe man doch an den Mittwochabenden in Limbach die Möglichkeit gehabt, mal etwas anderes zu sehen, mit Menschen zu reden. Eine Riesenzahl von Gästen habe hier Unterhaltung und Geselligkeit gefunden. „Das ist schon etwas Besonderes.“ Als Dank würdigte Gallo Hocks Einsatz mit einer offiziellen Urkunde des Saarpfalz-Kreises und einem kleinen Geschenk. Damit verband der Landrat auch die dringende Bitte, diese Tradition nicht aufzugeben.

Pfarrerin Christiane Härtel würdigte Dieter Hocks Einsatz als „unglaublich, grandios und fantastisch“, ließ aber auch den Einsatz von Hocks Ehefrau Iris und den zahlreichen anderen langjährigen, ehrenamtlichen Helfern – wie Axel Leibrock (nicht zu verwechseln mit dem Grünen-Politiker aus Kirkel-Neuhäusel) und Doris Leibrock – nicht unerwähnt. Zudem habe der Förderverein mit dem Erlös des Ferientreffs einen Teil der Sanierung der Elisabeth-Kirche finanziert. „Hut ab und danke Dir!“ Kirkels Bürgermeister Frank John fasste dann in Worte, was wohl so ziemlich jeder am Mittwochabend vor einer Woche dachte und auch laut als Hoffnung aussprach: „Ich kann Euch sagen: Wir werden alles daran setzen, dass es im nächsten Jahr weitergeht. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass der Dieter dann daheim bleibt.“

Wer Dieter Hock nun ein bisschen kennt, der kann sich in der Tat kaum vorstellen, dass er sich komplett zurückziehen wird, mindestens mit Rat und Tat wird er einem neuen Team zur Seite stehen. Und dass eben ein neues Team schon in den Startlöchern stehe, das signalisierte Pfarrer Albrecht Bähr, selbst lange Jahre mitverantwortlich und Grund dafür, dass der Ferientreff auch schon mal mit einem Augenzwinkern als „em Parrer sei Wirtschaft“ bezeichnet wurde.

Doch was machte den Ferientreff eigentlich so anziehend? Die Antwort darauf ist einfach, weil die ganze Veranstaltung eigentlich ganz einfach ist: Es gibt keine Musik und mit Rostwurst, Bier und nicht-alkoholischen Getränken ein angenehm einfaches Angebot für Gaumen und Kehle. Stattdessen konnte man bei eigentlich immer schönem Wetter einfach im Pfarrgarten sitzen und vor allem eines pflegen, den Kontakt mit Menschen. Die einfache Erfolgsformel: trinken, essen, miteinander reden.

 Aus den Händen von Landrat Theophil Gallo gab‘s für Dieter Hock (links) ein kleines Geschenk.

Aus den Händen von Landrat Theophil Gallo gab‘s für Dieter Hock (links) ein kleines Geschenk.

Foto: Thorsten Wolf

Im kommenden Jahr wird sich nun zeigen, ob es genug Engagement jenseits eines Dieter Hock als Verantwortlichem gibt, um diese quasi einzigartige Veranstaltungsreihe auch noch viele weitere Sommer lang als ein echtes Limbacher Alleinstellungsmerkmal zu erhalten.

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