Burgnarren pflegen Brauchtum Die Tradition Hexenfeuer lebt in Kirkel

Kirkel-Neuhäusel · Die Kirkeler Burgnarren sorgen seit Jahrzehnten dafür, dass eine Tradition nicht ausstirbt. So wurde in der Hexennacht ordentlich gefeiert: mit einem zünftigen Hexenfeuer, viel guter Stimmung und angemessener Musik.

 Auch in diesem Jahr sorgten die Kirkeler Burgnarren mit ihrem Hexenfeuer auf dem Marktplatz an der Wielandstraße dafür, dass diese Tradition in Kirkel-Neuhäusel und damit auch im Saarland nicht vollends austirbt.

Auch in diesem Jahr sorgten die Kirkeler Burgnarren mit ihrem Hexenfeuer auf dem Marktplatz an der Wielandstraße dafür, dass diese Tradition in Kirkel-Neuhäusel und damit auch im Saarland nicht vollends austirbt.

Foto: Thorsten Wolf

Am Ende hatte sie nichts zu lachen, die Hexe von Kirkel. Irgendwann zwischen 19 und 20 Uhr und irgendwann zwischen Regen und Sonnenschein machte Patrick Ulrich, der Ortsvorsteher von Kirkel-Neuhäusel, zusammen mit Burgnarren-Präsidentin Irmgard Waidner in der Walpurgisnacht am Montagabend der Sagenfigur den Garaus – natürlich mit einem zünftigen Hexenfeuer. Zahlreiche Gäste aus dem ganzen Ort ließen sich dieses Spektakel, veranstaltet von der Karnevalsgesellschaft Burgnarren Kirkel, nicht entgehen. Vielleicht ist man im Ort auch ein bisschen hungrig auf solche Anlässe – denn jenseits der Engagements wie dem der Burg-
narren, des Förderkreises Kirkeler Burg, Feuerwehr und wenigen anderen ist im Ort nicht mehr so viel los – sagen selbst die Kirkeler.

Also wurde ordentlich gefeiert in der Hexennacht, natürlich eben mit einem zünftigen Hexenfeuer, aber auch mit viel guter Stimmung, angemessener Musik und natürlich auch mit Bier und Rostwurst, so wie man es seit nunmehr 20 Jahren in der Hexennacht in Kirkel-Neuhäusel tut – und, dafür machen sich die Burgnarren stark, noch viele Jahre tun wird. Denn, wie Irmgard Waidner am Montag klar machte, die Burg-
narren seien eben auch ein Verein, der sich der Brauchtumspflege verschrieben habe. „Wir wollen am Brauchtum des Hexenfeuers festhalten, auf jeden Fall. Auch, weil hier in Kirkel ansonsten ja nicht mehr so viel los ist.“ Und natürlich, wie Waidner verdeutlichte, biete eine solche Veranstaltung auch die Möglichkeit, ein bisschen Geld in die Vereinskasse zu spülen, „für unsere Jugendarbeit und für unseren Trainingsbetrieb“. Auch jenseits dessen lohne sich das Engagement des Vereins, „wir sind präsent, zeigen uns im Dorf und machen was für die Gemeinschaft“. Und Burgnarren-Pressereferentin Maike Breiter ergänzte: „Wir halten die Feste aufrecht!“

Beim Hexenfeuer, das betonten sowohl Waidner als auch Breiter, habe man mit den Jahren zudem echte Stammgäste gewonnen, die kämen, ganz gleich, wie das Wetter sei „und die mit uns dann hier feiern. Denen wollen wir ein schönes Fest schenken.“ Dieses Engagement werde von den meisten Kirkelern gewürdigt, war sich Waidner sicher. Sie ließ am Montagabend aber auch nicht unerwähnt, dass es durchaus auch Gegner im Ort gebe, gerade wenn es ums Hexenfeuer gehe. „Aber das sind vereinzelte Personen. Ich denke schon, dass unser Einsatz im Großen und Ganzen honoriert wird.“

Am Montag konnte man diese Einschätzung der Burgnarren-Präsidentin durchaus unterschreiben, rund um das Hexenfeuer wollten viele aus dem Ort mit Flammen den Winter endgültig vertreiben. Genau das ist den Burgnarren dann auch in diesem Jahr wieder gelungen. Das Feuer brannte, wie es eben brennen sollte, und vor den Flammen machte dann auch der Regenhimmel, und damit vielleicht auch endlich die kalte Jahreszeit, einen fixen Rückzug. Kurzum: Zumindest am Veranstaltungsabend eine richtig runde Sache.

Dass aber eben dieser Abend zwischenzeitlich in der vergangenen Woche auf der Kippe stand – auch das gehört zur Geschichte des Hexenfeuers 2018. So hatten Anwohner des Marktplatzes versucht, vor dem Verwaltungsgericht in Saarlouis die Veranstaltung zu verhindern, waren dort aber augenscheinlich gescheitert. Vor diesem Hintergrund äußerte Maike Breiter auch die Hoffnung, dass nun die Leute, die sich über Feste wie das Hexenfeuer der Kirkeler Burgnarren freuen, „aufstehen und Flagge zeigen und so dafür sorgen, dass solche Veranstaltungen in Kirkel-Neuhäusel weiter gefeiert werden können“. Und Irmgard Waidner ergänzte: „Auch ich habe die Hoffnung, dass uns viele Leute im Dorf unterstützen – damit wir das hier weitermachen können!“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort