Die Palatia - ein 100-jähriges Stück Limbach

Limbach · Die Vorsitzenden Dirk Schmidt, Günther Stamp und Stefan Oberkircher sehen die Aufgabe ihres 100-jährigen FC Palatia Limbach nicht nur in sportlichen Erfolgen: Man sei als Verein vor allem für die Leute im Ort da.

 Die Meistermannschaft des FC Palatia Limbach in der Saison 2014/15. Das Team schaffte den Aufstieg in die Verbandsliga Nord-Ost, steht aktuell auf Tabellenplatz neun. Foto: Stamp

Die Meistermannschaft des FC Palatia Limbach in der Saison 2014/15. Das Team schaffte den Aufstieg in die Verbandsliga Nord-Ost, steht aktuell auf Tabellenplatz neun. Foto: Stamp

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Ein Stück Limbach wird 100, feiert das entsprechend, etwa mit einem Kommers am kommenden Samstag: Der FC Palatia Limbach , eigentlich nur "die Palatia" genannt, kann auf eine hundertjährige Geschichte zurückblicken, die man durchaus als bewegt bezeichnen kann. Und die stets eng verbunden war mit dem Dorf Limbach und seinen Menschen. Und genau darauf kommt es den Verantwortlichen heute noch an: Mit einem Duo begann die Geschichte der Palatia, von 1916 bis 1918 waren Herrmann Ludwig und Walter Korst Vorsitzende. Heute liegt die Verantwortung auf sechs Schultern: Seit 2013 führen Dirk Schmidt, Günther Stamp und Stefan Oberkircher den Verein. Schmidt ist zuständig für Finanzen und Sportbetrieb, Stamp für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit und Oberkircher für das Bauwesen. Warum drei Vorsitzende? Für Stamp, der mit Schmidt und Pressewart Rudi Klaus zum Jubiläumsgespräch die Homburger SZ-Redaktion besuchte, keine Frage: "Die Arbeit ist so umfangreich in einem großen Verein wie der Palatia, dass man mehr als eine Person brauchen kann. Außerdem findet man leichter jemanden für 1/3 der Arbeit." Die Palatia, das sind aktuell knapp 400 Familienmitgliedschaften, 50 aktive Fußballer, 200 Jugendliche (14 Jugendmannschaften, keine Spielgemeinschaften!) und 15 AH-Spieler. Alles passiert auf der vereinseigenen Anlage mit Kunstrasen, der allerdings nach jetzt 15 Jahren laut Schmidt dringend einer Sanierung bedarf.

Die aktuelle sportliche Situation des Vereins ist auch gut: Der Landesliga-Meister und Aufsteiger in die Verbandsliga liegt aktuell auf Platz neun der Tabelle. "Als Aufsteiger ist das Ziel Klassenerhalt realistisch", sagte Klaus. Warum dieser Erfolg gerade auch im Jugendbereich? Für Klaus keine Frage: "Wir bieten ein breites, zuverlässiges Angebot und qualifizierte Betreuer. Außerdem leisten unsere Jugendkoordinatoren Frank Sutter und Patrick Gessner sehr gute Arbeit." "Wir versprechen", so Dirk Schmidt, "wer seinen Sohn oder seine Tochter zu uns bringt, kann sicher sein, dass sich um ihn/sie gekümmert wird, dass das Kind betreut wird". Wichtig ist in dem Zusammenhang auch, dass die Palatia DFB-Stützpunkt der ersten Stunde ist. Dadurch kommen Kinder aus anderen Vereinen zum Stützpunkt-Training nach Limbach . "Wir sind jetzt zwölf Jahre dabei", erzählt Rudi Klaus, selbst DFB-Stützpunkttrainer. Montags werden Talente zwischen zehn und 13 Jahren aus dem ganzen Ostsaar-Kreis in Limbach von drei DFB-Trainern betreut.

Nicht überlegen muss das Trio bei der Antwort auf die Frage, welcher Ausnahmespieler der Palatia an erster Stelle steht: "Uwe Freiler, der Vorzeigespieler der Palatia. Er hat im Vereine alle Funktionen ausgeübt, die es gibt", weiß Klaus. Für Schmidt ist der Limbacher mit Erstliga-Erfahrung mit dem FC Homburg und Waldhof Mannheim "ein Stück Palatia".

Nicht hundertprozentig zufrieden ist man mit dem Kunstrasen, von dem, so Stamp, hohe Folgekosten nicht bekannt gewesen seien. "Dass er so schnell so stark abgenutzt wird, hätte ich nicht gedacht", meinte Klaus. Viel hängt in Sachen Sanierung von der Sportplanungskommission ab. "Die verlangt einen finanziellen Einsatz der Gemeinde", meinte Schmidt. Das Verhältnis zur Gemeinde sei sehr gut: "Sie hilft uns, wenn's geht, mäht regelmäßig den Platz. Bürgermeister Frank John spielt fast jedes Wochenende in der dritten Mannschaft." Er sei ein Glücksfall für die Palatia-Fußballer.

Der Verein ist im Ort höchst präsent, etwa bei Weihnachts- oder Maimärkten. "Wir definieren uns nicht über sportliche Erfolge, sondern wir sind als Verein für die Leute da", unterstreicht Dirk Schmidt. Und hätte das Vorstandstrio einen Wunsch frei für die nächsten 100 Jahre, gibt's klare Antworten: "Dass die sportlichen Erfolge nie wichtiger werden, als unsere gesellschaftliche Aufgabe", wünscht Schmidt. Ähnlich Oberkircher: "Dass die Palatia weiterhin sportlich und sozial ihre Aufgabe in der Gemeinde erfüllt". Und Stamp: "Dass auch nach meiner Vereins-Rente die Philosophie des Vereins weiter gelebt wird."

 Beim Besuch der SZ-Redaktion: Rudi Klaus, Dirk Schmidt und Günther Stamp (von links) vom FC Palatia. Foto: Peter Neuheisel/SZ

Beim Besuch der SZ-Redaktion: Rudi Klaus, Dirk Schmidt und Günther Stamp (von links) vom FC Palatia. Foto: Peter Neuheisel/SZ

Foto: Peter Neuheisel/SZ
 Im Sommer 2001 (unser Bild) erhielt der FC Palatia Limbach seinen Kunstrasenplatz. Jetzt steht eine Erneuerung an. Foto: Hagen/SZ

Im Sommer 2001 (unser Bild) erhielt der FC Palatia Limbach seinen Kunstrasenplatz. Jetzt steht eine Erneuerung an. Foto: Hagen/SZ

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 A-Jugendturnier im Jahr 1998: Die Palatia gewann das Auftaktspiel gegen Bechhofen (unser Bild) und das Turnier. Foto: Höllinger

A-Jugendturnier im Jahr 1998: Die Palatia gewann das Auftaktspiel gegen Bechhofen (unser Bild) und das Turnier. Foto: Höllinger

Foto: Höllinger
 DFB-Stützpunkt Palatia Limbach: Hier Palatia-Fußball-Legende und DFB-Stützpunkttrainer Uwe Freiler (links) mit den D-Jugend-Talenten der Region im Jahr 2006. Foto: simmet press

DFB-Stützpunkt Palatia Limbach: Hier Palatia-Fußball-Legende und DFB-Stützpunkttrainer Uwe Freiler (links) mit den D-Jugend-Talenten der Region im Jahr 2006. Foto: simmet press

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Auf einen BlickDer FC Palatia Limbach feiert sein 100-jähriges Bestehen am kommenden Samstag, 13. Februar, mit einem Kommers. Beginn ist in der Limbacher Dorfhalle um 19 Uhr. Vorgestellt wird dann auch erstmals das Jahrhundertbuch "Die Palatia". Es kann vor Ort zum Preis von zehn Euro gekauft werden. rs

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