Die Altstadter Narren sind wetterfest

Altstadt · Kalt und regnerisch war der Fastnachtsdienstag. Aber die Faasebooze in Altstadt ließen sich den Spaß nicht vermiesen.

 Der Altstadter Fastnachtsumzug brachte gestern Nachmittag die große Weltpolitik ins Dorf. Der TV Altstadt nahm den neuen US-Präsidenten Donald Trump und dessen Umgang mit der Freiheit gehörig aufs Korn. Foto: Thorsten Wolf

Der Altstadter Fastnachtsumzug brachte gestern Nachmittag die große Weltpolitik ins Dorf. Der TV Altstadt nahm den neuen US-Präsidenten Donald Trump und dessen Umgang mit der Freiheit gehörig aufs Korn. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Im närrischen Dreieck zwischen Homburg, Bexbach und Kirkel ist der "größte kleine Fastnachtsumzug" in Altstadt so etwas wie das "größte kleine Finale" der Session. Immer am Fastnachtsdienstag und immer als Auftakt zum Kinderfasching in der Hugo-Strobel-Halle hat sich der Umzug in den zurückliegenden Jahren zu einer feinen Adresse gemausert. Im vergangenen Jahr allerdings mussten die engagierten Närrinnen und Narren aus Vereinen, Kindergärten und der Bürgerschaft passen - vor lauter Sturm war an Umzug nicht zu denken. Da kam der Auflage in der Session 2016/2017 gestern eine entsprechende große Bedeutung zu, schlicht, um die Tradition in Altstadt aufrechtzuerhalten.

Doch auch 2017 waren die Vorzeichen nicht die besten, zwar stürmte es nicht, doch Regen und Kälte machten es den Altstadter Narren nicht leicht. Aber unterkriegen ließ man sich gestern nicht. "Natürlich braucht man schon eine Menge Idealismus, um bei diesem Wetter einen Fastnachtsumzug durchzuführen. Aber die Altstadter haben in der Vergangenheit ja schon mehrfach bewiesen, dass man sie nicht kaputt kriegt. Und so ist das auch heute wieder", freute sich Ortsvorsteher Peter Voigt darüber, dass trotz übellaunigem Wettergott einige Marschgruppen auf die Strecke zwischen dem Reiterhof Körner und der Hugo-Strobel-Halle gingen.

Mit dabei waren die Dorfmusik Hacke, der TV Altstadt, der SV Altstadt, die Geflügelzüchter, die Oldtimerfreunde Kirkel-Limbach, der FCK-Fanclub "Rote Teufel Saar-Pfalz" samt ihrem Kinderprinzen-Paar, der Altstadttreff, die evangelische Kita "Pusteblume" aus Limbach, zwei Fahrzeuge des 2-CV-Clubs und einige närrische Bürger, die alle gemeinsam dem Wetter trotzten. "Wir lassen uns eben den Spaß nicht nehmen", kommentierte Peter Voigt den närrischen Aufmarsch im zum Glück Minute für Minute schwächer werdenden Regen. Voigt zeigte sich dabei sicher, dass der Umzug gestern ein ganz wichtiger für die Fortsetzung der Tradition war. "Es wäre mit Sicherheit das Schlimmste gewesen, wenn wir den Umzug auch diesmal wegen des Wetters hätten absagen müssen. Deshalb bin ich sehr froh, dass doch so viele hierher gekommen sind. Ich denke, wenn wir das in diesem Jahr wieder erfolgreich auf den Weg bringen, dann wird der Altstadter Umzug gute Gewohnheit bleiben." So gesehen darf man vermelden: Tradition gesichert!

Anders als in den Vorjahren präsentierte sich die Absicherung des Umzugs. Zusätzlich zum Löschbezirk Altstadt als Marschordner gab es eine größere Polizeipräsenz als früher gewohnt, die Haupt-Zufahrtsstraßen wurden zudem mit schweren Lkw aus dem Bauhof der Gemeinde abgesichert - auch in Altstadt zollte man so den erhöhten Sicherheitsansprüchen an solche Veranstaltungen Rechnung, für Peter Voigt kein gewohntes Bild. "Es ist schon ein etwas seltsames Gefühl. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass sich jemand Altstadt als Ziel für einen Angriff aussucht. Aber ich denke, solche Maßnahmen geben denen, die an diesem Umzug teilnehmen, ein deutliches Mehr an Sicherheit."

 Auch die Altstadter Geflügelzüchter machten gestern beim Umzug ordentlich Rabatz. Foto: Thorsten Wolf

Auch die Altstadter Geflügelzüchter machten gestern beim Umzug ordentlich Rabatz. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Die dem Wetter geschuldete, leider zahlenmäßig deutliche geringere Zahl an Zuschauern an der Wegstrecke des Umzugs bekam von den ausgeweiteten Sicherheitsmaßnahmen eher wenig mit - die Närrinnen und Narren aller Altersklassen waren vollauf damit beschäftigt, Guzzja und andere Süßigkeiten aufzusammeln. Davon gab's in diesem Jahr proportional gesehen für die Fans des Altstadter Umzugs natürlich mehr. Und da zeigte sich, dass sich ein Regenschirm auch wunderbar zum Sammeln von all dem eignet, was neben Wasser noch so an Süßem aus dem Himmel regnet.

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