Der Begriff Heimat bedeutet für jeden etwas anderes

Kirkel · Eine Sonderausstellung des Heimat- und Verkehrsvereins Kirkel im Burgmuseum beleuchtet das Thema von verschiedenen Seiten.

 Auf zahlreichen Schautafeln und mit einigen Exponaten widmet sich die aktuelle Sonderausstellung des Heimat- und Burgmuseums in Kirkel-Neuhäusel den unterschiedlichen Facetten des Begriffs „Heimat“. Foto: Thorsten Wolf

Auf zahlreichen Schautafeln und mit einigen Exponaten widmet sich die aktuelle Sonderausstellung des Heimat- und Burgmuseums in Kirkel-Neuhäusel den unterschiedlichen Facetten des Begriffs „Heimat“. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Das Thema "Heimat" ist kein leichtes in diesen Tagen. Von politischen Extremisten missbraucht, wird gefühlt schnell "klebrig", was eigentlich ganz normal sein sollte: das gute Gefühl, eben eine Heimat zu haben, mit ihren Besonderheiten, ihren Eigenarten. So gesehen kommt die aktuelle Sonderausstellung "Heimat" des Heimat- und Verkehrsvereins Kirkel gerade zur guten Zeit, denn: Kuratorin Christel Bernard hat es geschafft, im Heimat- und Burgmuseum in Kirkel-Neuhäusel eine Schau zu konzipieren, die mit Witz und Wissenswertem, mit kritischen Aspekten ohne erhobenen Zeigefinger, mit Rückblicken und Ausblicken ein vielteiliges Mosaik des Begriffs "Heimat" zeigt, natürlich unter saarländischen und Kirkeler Vorzeichen und fern jeder politischer Vereinnahmung.

Anlässlich der Vernissage am Montagabend würdigte Dominik Hochlenert, der erste Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins, diese Leistung Bernards, und das nicht nur mit Blick auf die aktuelle Sonderausstellung. "Manches Museum besucht man nur einmal, dann meint man, schon alles gesehen zu haben. Hier und da kommt dann vielleicht noch ein neues Ausstellungsstück dazu. Bei uns ist das anders. Wir machen in jedem Jahr etwas Neues. Und das kommt gut an."

Dass man sich mit der nunmehr zwölften Sonderausstellung als Heimat- und Verkehrsverein eben dem Thema Heimat widme, habe zudem einen ganz besonderen Wert, verdeutlichte Hochlenert. "Heimat ist etwas ganz Wichtiges in unserem Leben, und doch ist Heimat für jeden etwas anderes. Für mich ist dieser Begriff verbunden mit meiner Familie, meiner Frau, meinen beiden Kindern - aber natürlich auch mit der Gemeinde Kirkel und ihren besonderen wohlbekannten Ortsbildern."

Kirkels Bürgermeister Frank John, der sich von Limbach aus auf Schusters Rappen quer durch seine Kirkeler Heimat zur Ausstellungseröffnung aufgemacht hatte, griff aus seinem Heimatverständnis die Sprache heraus. "Das bedeutet für mich ein großes Stück Heimat." Dabei sei für ihn nicht nur Kirkel Teil seines ganz persönliches Heimatgefühls, sondern das ganze Saarland.

In ihrer Einführung zur Ausstellung ließ sich Christel Bernard dann ein bisschen in die Karten schauen. So seien ihr in der Phase der Entwicklung der Schau immer wieder neue Aspekte in den Sinn gekommen - auf der "Suche nach dem gemeinsamen Nenner, auf den wir kommen". So sei sie auch auf Aspekte gestoßen, die dafür stünden, wie sich die, die sich verbunden fühlen, von anderen abgrenzen - verbunden mit einer grundsätzlichen Frage: "Wo ist diese Abgrenzung angebracht, wo sollte man sie hinterfragen?"

So sei es eines der Ziele der Sonderausstellung, die noch bis Oktober sonntags und an Feiertagen zu sehen ist, zum Nachdenken über solche und andere Aspekte des Themas Heimat anzuregen. Bernard: "Ich hoffe, dass ich hier einen Prozess in Gang setzen kann."

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