Den Stall ausmisten gehört auch dazu

Altstadt · Im Zuge einer Kooperation zwischen der Gemeinschaftsschule Kirkel und dem Altstadter Reitstall Körner lernen Schüler reiten. Die ersten Erfahrungen mit dem etwas anderen Schulsport-Projekt sind durchaus positiv.

 Auch an der Seite der angehenden Pferdewirtin Elissa Zewen erlernt Schülerin Daniela (links) zusammen mit einigen anderen Jugendlichen der Gemeinschaftsschule Kirkel in Limbach im Altstadter Reitstall Körner den Pferdesport von der Pike auf – mit allem, was dazugehört. Foto: Thorsten Wolf

Auch an der Seite der angehenden Pferdewirtin Elissa Zewen erlernt Schülerin Daniela (links) zusammen mit einigen anderen Jugendlichen der Gemeinschaftsschule Kirkel in Limbach im Altstadter Reitstall Körner den Pferdesport von der Pike auf – mit allem, was dazugehört. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Man sagt: "Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde". So gesehen genießen aktuell 16 Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Kirkel in Limbach seit einiger Zeit jede Menge Glück. Denn als Ergebnis einer Kooperation zwischen dem Reitstall Körner in Altstadt und der Schule können die Jungen und Mädchen aus den Klassenstufen sechs bis acht nun unter der fachkundigen Anleitung von Heike Körner und deren Team Reiten lernen, und das von der Pike auf.

Die Idee zu dieser ungewöhnlichen Zusammenarbeit habe Heike Körner gehabt, erzählt Schulleiterin Ursula Luckscheiter. "Sie ist auf uns zugekommen. Wir fanden das natürlich ein ganz tolles Projekt, es ist eine Chance für unsere Schule, eine Chance für unsere Schüler." Grundsätzlich gehe es auch darum, das Miteinander der Schülerinnen und Schüler zu fördern, Sporttalente zu unterstützen, Schülern aus Syrien auf andere Art und Weise die deutsche Sprach zu vermitteln, "es geht für alle um Teamfähigkeit und für uns auch um soziale Lernziele".

Um den Schülern wirklich viel zu vermitteln - auch vor dem Hintergrund einer weiteren beruflichen Orientierung, Stichwort "Ausbildung zum Pferdewirt" - habe man die nachhaltig und auf Dauer angelegte Partnerschaft in ein schulisches Konzept eingebettet, bis hin zur Vernetzung mit Unterrichtsinhalten aus dem Bereich der Naturwissenschaften. "Es sollte eben nicht nur einfach heißen 'Wir gehen ein bisschen reiten', sondern wir wollen das Projekt wirklich in der Schule verankern." Natürlich basiere die Teilnahme der Schüler dabei auf Freiwilligkeit, bei einem ersten Besuch im Reitstall Körner konnten sich die Mädchen und Jungen, die sich für dieses Projekt interessierten, einen Einblick in das verschaffen, was da auf sie zukommen wird. Ursula Luckscheiter: "Nach diesem ersten Besuch haben wir dann die Einverständniserklärungen der Eltern und Erziehungsberechtigten eingeholt."

Damit ging's dann los für die jungen Nachwuchsreiter. Und was da allen klar sein musste war, dass es "auch um das Stallausmisten und alles geht, was mit dem Reiten und einem Reitstall zu tun hat", ergänzte Konrektor Bernd Molitor. "Und die Schüler sind da mit Begeisterung dabei." Damit das ganze Projekt auch finanziell auf stabilen Füßen steht, trägt die Globus-Stiftung die Kosten. Auf diesem Weg, so deren Vorstandsvorsitzende Graciela Bruch, solle das Angebot auch für die Schüler möglich sein, deren Familien nicht über einen entsprechenden finanziellen Rückhalt verfügten. "Dieses Projekt hier ist für uns eine echte Herzensangelegenheit, weil wir selbst auch Pferdeliebhaber sind und die Jugend ans Pferd bringen möchten, dabei eben auch Jugendliche, die sich das nicht so leisten können. Und: Wir wollen Jugendliche in ihrem Wesen stärken."

Zu diesen Jugendlichen gehört auch die 13-jährige Daniela. Als unsere Zeitung das Projekt in Altstadt besuchte, saß die Schülerin schon recht sicher im Sattel. Das kommt nicht ganz von ungefähr, ein bisschen Reiterfahrung hat sie schon. "Ich bin schon im Kindergarten geritten, dann hab ich 'ne Pause gemacht und jetzt reite ich schon wieder seit fünf oder sechs Jahren." Aber, und das macht eine gut aufgelegte Heike Körner im Gespräch klar: "Daniela ist pferdeaffin, hat auch schon einiges mit den Tieren gemacht. Jetzt will sie das Reiten von der Pike auf lernen. Und das geht hier im Team auch unheimlich gut. Ihre Freundinnen führen sie, und so kann sie den Sport richtig erlernen, während die anderen ihr helfen." Eben das gemeinsame Erlernen des Reitsports, mal im Sattel, mal beim Führen eines Pferdes - auch das macht das ungewöhnliche Projekt aus.

Zum Thema:

Kooperation zwischen Reitstall und Gemeinschaftsschule: Finanziell gefördert von der Globus-Stiftung sollen Schüler der Gemeinschaftsschule Kirkel in Limbach in einer Kooperation mit dem Reitstall Körner in Altstadt an den Pferdesport herangeführt werden. Das Projekt ist mit dem Regelunterricht vernetzt und bietet den Jugendlichen zudem eine ganze Vielzahl von persönlichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten.

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